Denn das Aus von Tapalovic hat auch Folgen für Yann Sommer und Alexander Nübel. In den letzten Wochen gab es mehrfach Meldungen, dass Letzterer sich eine Rückkehr zum FC Bayern wegen des Torwarttrainers nicht vorstellen könne.
Schon während seiner Zeit in München soll er bei Tapalovic außen vor gewesen sein. Laut der Bild sah der Trainer seine Aufgabe vor allem in der Betreuung von Neuer und Sven Ulreich. Nachdem Nübel nach Monaco wechselte, kühlte das Verhältnis weiter ab. Das bestätigte der 26-Jährige im ZDF. "Davor hatten wir ein normales Verhältnis. Jetzt, wo ich in Monaco war, gab es nicht viel Kontakt. Ich glaube schon, dass man sich mehr hätte austauschen können", sagte Nübel jüngst im Sportstudio.
Zwar gab er an, dass ein offenes Klärungsgespräch vorstellbar sei, doch ihm war die Skepsis anzumerken. Eine Verbesserung der Situation schien unwahrscheinlich. Nun aber öffnen sich für Nübel neue Chancen - oder überhaupt erstmals eine faire Chance. Vieles wird selbstredend davon abhängen, ob er sich diesem Konkurrenzkampf stellen möchte.
Wahrscheinlicher ist wohl eine weitere Leihe. Aber auch mittel- und langfristig hat sich seine theoretische Perspektive beim FC Bayern gebessert. Nübel gibt sich sehr selbstbewusst und macht nicht den Eindruck, als hätte er sein großes Ziel, irgendwann Neuer zu beerben, aufgegeben. Nübels Plan sei es, "dass ich irgendwann bei Bayern spiele. Mein Vertrag läuft noch bis 2025, meine Leihe geht bis Sommer." Und weiter: "Ich bin ein ganz anderer Torwart, als ich damals war, als ich zu Bayern gegangen bin. Es wäre deutlich anders, wenn ich zurückgehen würde zu Bayern."
Eine Kampfansage an Neuer und Sommer? Das bleibt abzuwarten. Die Entlassung von Tapalovic dürfte ihm nun aber weiteren Rückenwind geben. Und auf Sommer trifft das zweifellos auch zu. Noch gab sich der Schweizer in seinen ersten Tagen zurückhaltend, aber ein Mann seiner Qualität wird unabhängig von der Konkurrenz auf einen Stammplatz schielen. Umso besser, wenn der Torwarttrainer unvoreingenommen an die Sache herangeht.