Der gebürtige Karlsruher Vivell absolvierte zunächst ein Sportstudium und sammelte bei der TSG Hoffenheim Erfahrungen als Scout und Analyst. 2015 wechselte er nach Salzburg. Als Leiter der Scouting-Abteilung und später auch als Sportkoordinator baute er dort gemeinsam mit Sportdirektor Freund das womöglich effektivste Talent-Sichtungs-Netzwerk der Welt auf. Etliche Spieler schafften den Sprung über Salzburg in europäische Top-Ligen. Beispielsweise Erling Haaland, an dessen Entdeckung beim FK Molde Vivell einst entscheidenden Anteil hatte.
2020 wurde aber auch Vivell die österreichische Bundesliga zu klein. Wie viele Spieler vor und nach ihm wechselte auch er zum Schwesterklub nach Leipzig. Vivell übernahm den Posten des Technischen Direktors, gemeinsam mit Sportdirektor Markus Krösche holte er kurz darauf Dominik Szoboszlai über den kurzen Dienstweg aus Salzburg. Auch den Transfer von Benjamin Sesko fädelte er ein. Wie hart die Verhandlungen waren? Im Podcast kicker meets DAZN verkündete Vivell die zumindest hinterfragenswürdige These, dass es "verdammt schwer" sei, Spieler von Salzburg nach Leipzig zu lotsen.
Nach Krösches Wechsel zu Eintracht Frankfurt 2021 verantwortete Vivell gemeinsam mit Mintzlaff und dem vormaligen Mediendirektor Florian Scholz interimistisch Leipzigs Transfer-Tätigkeiten. In dieser Not-Konstellation habe Leipzig laut Mintzlaff im Sommer 2021 "das mit Abstand beste Transferfenster" hingelegt, "und ich meine dabei gar nicht die finanziellen Ergebnisse, sondern die Prozesse und Abläufe".
In jenem Sommer verkaufte Leipzig Ibrahima Konaté an den FC Liverpool und Kapitän Marcel Sabitzer sowie Abwehrchef Dayot Upamecano an den FC Bayern, wohin zuvor schon Trainer Julian Nagelsmann gewechselt war. Einnahmen in Höhe von 113,5 Millionen Euro standen marginal höhere Ausgaben gegenüber. Unter anderem verpflichtete Leipzig Josko Gvardiol, André Silva, Angeliño und Mohamed Simakan. Ende 2022 kam mit Eberl dennoch ein neuer Geschäftsführer Sport, aufgrund seiner Verhandlungen mit Chelsea musste Vivell kurz davor gehen.