Unumstritten war aber auch Pfaff nicht immer und das lag am aufstrebenden Nachwuchskeeper Raimond Aumann. Noch als Teenager vom FC Augsburg zum FC Bayern gekommen, setzte er den belgischen Routinier gehörig unter Druck. Im Zuge des erbitterten Konkurrenzkampfs soll Pfaff seinem jungen Rivalen sogar eine Ohrfeige gegeben haben.
Zwischenzeitlich verdrängte Aumann Pfaff sogar aus dem Tor, zum langfristigen Stammkeeper avancierte er aber erst nach dessen Abschied 1988. Sechs Jahre lang hütete Aumann anschließend das Tor des FC Bayern und gewann - wie es sich gehört - jede Menge Titel.In seine Zeit fällt aber auch die schlechteste Saison der Münchner seit dem Bundesliga-Aufstieg.
1991/92 blamierte sich die Mannschaft im UEFA-Cup und DFB-Pokal, in der Meisterschaft reichte es nur zu Platz zehn. Aumann selbst verpasste große Teile der Saison verletzungsbedingt. Weil Ersatzmann Sven Scheuer ebenfalls ausfiel und Gerald Hillringhaus patzte, reaktivierten die Münchner kurzzeitig den 37-jährigen Ex-Nationalkeeper Toni Schumacher.
Anschließend stand Aumann noch zwei Spielzeiten - nun sogar als Kapitän - im Tor, ehe ihn der FC Bayern im Alter von 30 Jahren an Besiktas Istanbul verkaufte und als Nachfolger Oliver Kahn verpflichtete.