Immer höher, immer schneller, immer weiter - aber zu welchem Preis? Das Dilemma, das in der ganzen modernen Welt allgegenwärtig ist, kennt man auch im Fußball bekanntlich nur zu gut. Geht man den Weg des großen Geldes und feiert damit möglicherweise schneller die erträumten Erfolge? Oder tritt man ein bisschen auf die Bremse, verzichtet auf den potenziellen Booster für die sportliche Konkurrenzfähigkeit und erhält sich dafür ein bisschen mehr Romantik?
Racing Straßburg entschied sich 2023 für den Weg des großen Geldes. Doch während es sportlich zuletzt steil bergauf ging, brodelt es rund um den französischen Traditionsverein gewaltig, seit man sich vor gut zwei Jahren mit BlueCo einließ. Das Konsortium um Todd Boehly, der seit 2022 auch Mitbesitzer des FC Chelsea ist, hatte sich im Juni 2023 bei Straßburg eingekauft und ist seither Anteilseigner des Klubs. Finanziell ein Segen für den einst von massiven Geldsorgen fast zugrunde gerichteten Verein. Doch es gibt eben zwei Seiten der Medaille - und die zweite, die Schattenseite, steht derzeit deutlich mehr im Fokus.
Zu spüren bekam das jüngst Torjäger Emmanuel Emegha. Nachdem bekannt wurde, dass Emegha im kommenden Sommer zu Chelsea wechseln wird, wurde der 22-Jährige von Teilen der Straßburger Fans angefeindet. "Emegha, Marionette von BlueCo. Wenn Du dein Trikot gewechselt hast, gib deine Kapitänsbinde ab", stand auf einem Banner, das die Fangruppierung 'Ultra Boys 90' beim 1:0-Heimsieg gegen Le Havre am vergangenen Wochenende zeigte. Der Unmut über den immer stärkeren Einfluss von Schwesterklub Chelsea auf Kader und Transfers wächst und wächst. Und droht immer mehr zu einer verheerenden Spaltung zu führen.
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