Sportdirektor Deco hat auf den Streit zwischen dem FC Barcelona und Marc-Andre ter Stegen zurückgeblickt und über die aktuelle Situation des deutschen Torhüters bei den Katalanen gesprochen.
AFP"Es wurden Probleme geschaffen, wo gar keine waren": Deco spricht Klartext zur Situation von Marc-Andre ter Stegen beim FC Barcelona
WAS WURDE GESAGT?
"Zunächst einmal ist Marc ein großartiger Torwart, Kapitän der Mannschaft, er hat eine Geschichte mit dem Verein, die wir respektieren und schätzen", erklärte der 48-Jährige im Interview mit der spanischen Zeitung Mundo Deportivo. Seiner Ansicht nach sei das Thema durch die mediale Berichterstattung zu stark aufgebauscht worden: "Es wurden zu viele Probleme geschaffen, wo gar keine waren."
Auch wies der Barca-Sportdirektor die Spekulationen zurück, wonach ter Stegen keinerlei Zukunft im Klub mehr habe. "Er kann immer noch Geschichte schreiben. Er ist erst 33 Jahre alt, das ist für einen Torhüter noch kein fortgeschrittenes Alter. Es gibt absolut kein Problem."
AFPWAS IST DER HINTERGRUND?
Die Katalanen hatten im zurückliegenden Sommer-Transferfenster Joan Garcia von Stadtrivale Espanyol als neuen Stammkeeper unter Vertrag genommen. Laut Deco hätte der Transfer des 24-Jährigen jedoch in keinerlei Zusammenhang mit ter Stegens Perspektive gestanden, sondern mit dessen schwerer Knieverletzung in der Vorsaison. "Es war nicht wegen Marc. Als er sich verletzt hat, wollten wir einen jungen Torhüter haben. Das war die Idee mit Joan. Die Dinge wurden übertrieben dargestellt. Wir haben uns die Situation im Tor nur angesehen, als Marc sich zum ersten Mal verletzt hat."
WAS IST PASSIERT?
Zwischen ter Stegen und dem FC Barcelona hatte es im zurückliegenden Sommer eine sich über mehrere Wochen ziehende Auseinandersetzung gegeben. So verweigerte der deutsche Torwart im Zuge einer Rücken-Verletzung zunächst die Weiterleitung seines Verletzungsberichts an die spanische LaLiga, woraufhin Barca ein Disziplinarverfahren einleitete und dem 33-Jährigen die Kapitänsbinde entzog.
Erst als ter Stegen einlenkte und seine Zustimmung erteilte, glätteten sich die Wogen wieder. Die Katalanen, die im Zuge dessen von der Ligabehörde die Freigabe für eine Umverteilung von ter Stegens Gehalt bekamen, gaben ihm schließlich das Kapitänsamt wieder zurück.
Dennoch scheint die sportliche Situation des 33-Jährigen beim amtierenden spanischen Meister schwierig. Hinter Neuzugang Garcia und Wojciech Szczesny ist ter Stegen bei Trainer Hansi Flick nur als Nummer drei eingeplant. Selbst nach seiner Rückkehr ist die Aussicht auf Spielzeit gering.
Getty Images SportWIE GEHT ES WEITER?
Im Hinblick auf die Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada benötigt der Deutsche jedoch unbedingt Einsatzminuten, um seinen Stammplatz im deutschen Kasten nicht zu verlieren. Bundestrainer Julian Nagelsmann betonte, dass der Ex-Gladbacher nur dann die deutsche Nummer eins bei der WM sei, wenn er auch im Verein regelmäßig spiele.

