"Es ist nicht unmöglich": Jürgen Klopp bei italienischem Traditionsklub gehandelt - aus einem kuriosen Grund

Am Wochenende postete die US-amerikanische Friedkin Group, seit 2020 Eigentümerin der Roma, ein eigentlich relativ unverfängliches Video auf ihren Social-Media-Kanälen. Darin zu sehen sind zahlreiche Sehenswürdigkeiten der italienischen Hauptstadt garniert mit Aufnahmen von Roma-Fans.

Dazu steht geschrieben: "Von Rom in die Welt, die Stimme von der AS Roma hallt mit Stolz, Widerstandskraft und Identität wider. Wir sind stolz darauf, an der Seite dieses Vereins zu stehen, seine Vergangenheit zu ehren und in seine Zukunft zu investieren. Gemeinsam gehen wir voran: mit Herz, mit Ehre, mit Roma."

Zunächst blieb das PR-Video, was es ist: ein PR-Video. Bald aber kursierte in den sozialen Netzwerke die Deutung, dass es sich bei diesem PR-Video eigentlich um einen Hinweis auf den nächsten Trainer der Roma handelt - und zwar Jürgen Klopp.

Warum? Reiht man die Anfangsbuchstaben der gezeigten Sehenswürdigkeiten aneinander, kommt - mit etwas gutem Willen - das Wort Klopp heraus. Kolosseum (in der deutschen Schreibweise), Lupa (die Wölfin, mythischen Gründer der Stadt Rom), Olimpico (das Stadion der Roma), die Kirche San Pietro (ohne San) und Pantheon.

Die Deutung machte schnell Karriere, am Montag griffen sie diverse renommierte italienische Medien auf.

La Stampa verfasste einen Text - eine gut getarnte Glosse? - zu der Thematik mit dem Titel "Roma, habemus mister". Die Gazzetta dello Sport zitierte eine der Friedkin Group offenbar nahe, nicht genannte Quelle: "Es ist nicht unmöglich. Es wäre eine Wahl, die den Rahmen sprengen und die unkontrollierbare Begeisterung zurückbringen würde, die auf die Verpflichtung von José Mourinho folgte. Ich weiß nicht, ob er Erfolg haben wird, aber ich habe wenig Zweifel, dass Dan (Friedkin, Anm. d. Red.) es versucht."

Dazu verwies die Gazzetta auf sinkende Wettquoten auf ein Klopp-Engagement bei der Roma. Bei William Hill und Snai lag die Quote bei Erscheinung des Artikels bei 6,50, bei Goldbet und Lottomatica bei 5,00. Dies sei ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Tagen. Als Favorit auf den Posten galt zuletzt Gian Piero Gasperini von Atalanta Bergamo.

Marc Kosicke, Klopps Berater, nahm zu den Gerüchten mittlerweile Stellung. "Die Berichte über Jürgen Klopp als neuen Trainer der AS Rom sind nicht wahr", sagte er dem Portal WinWin.com. Ein Sprecher von Red Bull dementierte ebenfalls, bei rblive wurde der Bericht als "verspäteter Aprilscherz" bezeichnet.

Die Roma sucht aktuell nach einem Nachfolger für Claudio Ranieri. Die 73-jährige Trainer-Ikone hatte die kriselnde Mannschaft im November übernommen, wird nach der Saison aber in den Ruhestand zurückkehren. Vor dem letzten Spieltag rangiert die Roma auf Platz fünf. Der Rückstand auf Champions-League-Platz vier, den aktuell Juventus Turin belegt, beträgt aber nur einen Punkt.

Nach vielen Jahren beim FC Liverpool trat Klopp erst Anfang des Jahres seinen Posten als Head of Global Soccer bei Red Bull an, unterschrieb einen Vertrag bis 2029 und erklärte seine Trainerkarriere eigentlich für beendet.

"Im Moment bin ich ein sehr, sehr glücklicher Mensch. Es ist das Letzte, worüber ich nachdenke, noch einmal Trainer zu sein", sagte der 57-Jährige im März. Aktuell ist Klopp vor allem als Krisen-Manager gefragt: RB Leipzig verpasste die Qualifikation für das internationale Geschäft, RB Salzburg zum zweiten Mal hintereinander den österreichischen Meistertitel.

Das Roma-Gerücht ist übrigens nicht die erste wilde Spekulation über Klopps Zukunft in jüngerer Vergangenheit. Vor Carlo Ancelottis Unterschrift wurde Klopp auch mit der brasilianischen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht.