Das ist wiederum Fluch und Segen zugleich. Derzeit wird er beim FC Bayern München wieder "klassisch" hinten links benötigt, seitdem Alphonso Davies an einem Muskelfaserriss laboriert. Guerreiro ist also starr an eine Position gebunden - und das ist für ihn grundsätzlich nicht die beste Rolle. Hinzu kommen seit geraumer Zeit seine Defizite in der Defensiv-Arbeit, die zuletzt etwas überhand genommen haben und an den Guerreiro aus Dortmunder Zeiten erinnern.
Auch in seinen sieben Jahren beim BVB war der 31-Jährige immer wieder anfällig, sowohl für wiederkehrende Muskelverletzungen, als auch eben für passives Verteidigen oder gar individuelle Schnitzer. In München hat er sich nach einem starken Start unter Trainer Vincent Kompany, wo er phasenweise als variabler Rechtsverteidiger eingesetzt wurde, in den vergangenen Wochen zum Sorgenkind und bisweilen Sicherheitsrisiko entwickelt.
Das schien man auch bei Celtic wahrgenommen zu haben. Der Klub aus Glasgow machte Guerreiros Seite beim Duell in der Champions League als Schwachstelle aus und fuhr üppige 40 Prozent seiner Angriffe über rechts. Bereits nach wenigen Sekunden hatte es sogar geklingelt, nachdem Celtic über Guerreiros Flanke nach vorne kam und er dem vermeintlichen Torschützen Nicolas Kühn nur Geleitschutz gab. Das Abseits und die versperrte Sicht von Keeper Manuel Neuer bewahrten die Bayern letztlich vor einem frühen Rückstand - und Guerreiro vor den Konsequenzen eines abermaligen Patzers.