Florian Wirtz Liverpool 2025-26Getty

"Er zerstört aktuell die Balance von Liverpool etwas": Wayne Rooney ledert gegen Florian Wirtz

Florian Wirtz hat sich beim FC Liverpool und in England einen zweifelhaften Beinamen "erspielt". "007" werden - in Anlehnung an den britischen Geheimagenten James Bond aus der Feder von Ian Fleming - hoch gehandelte Offensivspieler auf der Insel genannt, die entgegen der Erwartung in den ersten Spielen der Saison in sieben Saisonspielen weder ein Tor, noch eine Torvorlage beisteuern konnten. 

Dieses Schicksal ereilte Wirtz nun bei den Reds nach der bitteren Last-Minute-Pleite gegen Crystal Palace, wenngleich er eigentlich im Community Shield gegen die Seagulls Mitte August immerhin seine erste Vorlage im offiziell ersten Pflichtspiel der Saison gab. Doch weil der deutsche Ausnahmespieler eben weder in der Liga noch in der Champions League als Scorer glänzte, wurden die kritischen Stimmen am bis zu 150 Millionen Euro teuren Neuzugang von Bayer Leverkusen zuletzt immer lauter.

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    WAS WURDE GESAGT?

    In diese Kritik stimmte nun auch der ehemalige Weltklasse-Stürmer Wayne Rooney ein. "Es ist hart für ihn. Daran gibt es nichts zu rütteln und er versucht wirklich, das zu korrigieren", stellte Rooney bei BBC Sports fest. Wirtz und Liverpools großes Problem sei, dass nahezu die gesamte Offensive bis auf Mohamed Salah aus Neuzugängen besteht. Neben Wirtz wechselten auch Hugo Ekitike (Eintracht Frankfurt) und Alexander Isak (Newcastle United) für aberwitzige Millionensummen an die Anfield Road.

    "Sie kämpfen alle gegeneinander, um in die Startelf zu kommen und Wirtz fällt dabei etwas ab, obwohl er so großartige Fähigkeiten hat", sagte Rooney, der aktuell Ekitike und Isak bevorzugen würde. "Ich glaube tatsächlich, dass Wirtz die Balance von Liverpool aktuell etwas zerstört, so wie sie eigentlich spielen wollen", erklärte der 39-Jährige, der sich aber gleichzeitig sicher sei, dass Wirtz sich deutlich verbessern werde.

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  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Vor Rooney hatten bereits zahlreiche TV-Experten den verhältnismäßig schwachen Start des 22-Jährigen bei den Reds kommentiert. Die berühmt berüchtigte englische Presse ging derweil nach dem nächsten durchwachsenen Auftritt von Wirtz gegen Crystal Palace, bei dem er in der ersten Halbzeit auf dem linken Flügel spielen musste und erst im zweiten Durchgang auf seine angestammte Position im zentralen offensiven Mittelfeld zurückkehrte, gnädiger um.

    "Wirtz ist ein zu guter Spieler, um bei Liverpool zu scheitern", schrieb das Liverpool Echo. Allerdings, ergänzte das Blatt, sollte Wirtz in Zukunft bitteschön als Nummer 10 auflaufen - und nicht wie in London als einer von drei Angreifern auf dem linken Flügel. Trainer Arne Slot liege daher richtig, wenn er Wirtz Zeit gebe, schrieb das Liverpool Echo weiter, schließlich hätten die Reds ihn "für fünf Jahre, nicht für fünf Wochen" verpflichtet.

  • Wirtz(C)Getty Images

    DIE REAKTION:

    Genau so schätzte Wirtz zuletzt selbst die Lage ein. "Ja, natürlich hätte ich mir auch schon gewünscht, dass ich schon ein Tor gemacht hätte oder schon ein bisschen Scorerpunkte gesammelt hätte. Aber, egal was irgendwer sagt, ich bleibe cool", sagte er im Sky-Gespräch zuletzt: "Manchmal gibt es einfach so Phasen, in denen dann vielleicht nicht alles für dich läuft, das hatte ich tatsächlich noch nicht so oft in meiner Karriere. Wenn ich es überstanden habe – das ist jetzt vielleicht hart gesagt, weil ich nicht schlecht spiele, sondern halt einfach die Scorerpunkte noch nicht da sind – wird das schon irgendwann kommen und dann ist auch alles gut."

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    WIE GEHT ES WEITER?

    Seine nächste Bewährungschance wird Wirtz in der Champions League am Dienstag erhalten. Dann geht es für den deutschen Nationalspieler mit den Reds gegen Galatasaray Istanbul. Das erste Spiel in der neuen Königsklassen-Saison hatte Liverpool vor zwei Wochen knapp mit 3:2 gegen Atletico Madrid gewonnen.