Aber die Wahl des Türken stand fest. Kein Arsenal, kein ManUnited. Ein damals noch recht junger Joan Laporta war auch in den Bann gezogen und machte Rüstü zum Versprechen beim FC Barcelona, falls er bei der Wahl 2003 gewinnen sollte. "Laporta war noch gar nicht gewählt, als ich zusagte. Das war ein Risiko, weil ich sonst überall absagte."
Laporta gewann und hielt sein Versprechen, doch er hatte eine Bitte an Rüstü: "Er wollte, dass ich meine langen Haare und meine Kriegsbemalung unter den Augen behalte." Laporta wollte nicht nur den Torwart, er wollte die ganze Geschichte mit allem, was dazu gehört.
Die langen Haare und die Bemalung machten ihn einzigartig. Wobei gerade die Bemalung keine Idee war, exorbitant aufzufallen. Ganz im Gegenteil: "Ich bekam mal bei einem Spiel in Hong Kong wegen dem Rasen eine allergische Reaktion in den Augen. Von da ab war ich sehr empfindlich, was die Helligkeit betraf." Die schwarze Bemalung, die ihn tatsächlich wie einen Krieger aussehen ließen, half.
Als er einmal sein Farbwerkzeug zuhause vergaß, fragte er eine Dame auf der Tribüne, ob er sich ihre Schminksachen auszuleihen darf. Doch bewundern konnte man ihn in Barcelona dann nur selten. Neu-Trainer Frank Rijkaard, der nach Rüstü kam, setzte lieber auf Victor Valdes. "Ich war ihm ein Dorn im Auge", sagt Rüstü heute und schiebt es auf die Sprachbarriere. Der Ex-Torhüter sprach weder Spanisch noch richtig Englisch.