Nach dem Aus von Gerardo Seoane bei Borussia Mönchengladbach werden in Teilen heftige Vorwürfe gegen den Schweizer geäußert.
Getty ImagesEr soll teils "knallhart und gnadenlos" gewesen sein: Trainer nach Entlassung mit gewaltigen Anschuldigungen konfrontiert
WAS IST PASSIERT?
Nach Informationen der Bild habe Seoane schon seit einiger Zeit den Rückhalt in der Kabine verloren. Zurückzuführen sei dies einerseits auf eine "sehr karge Kommunikation" zwischen ihm und den Spielern, darüber hinaus soll der 46-Jährige aber auch gewissen Lieblinge innerhalb der Mannschaft gehabt haben, die "unabhängig von ihrer Leistung immer auflaufen" durften.
Für Unverständnis hätten unter anderem die beiden Ausbootungen von Torwart Jonas Omlin und Julian Weigl gesorgt. Letzterer zog unter das Kapitel bei Borussia Mönchengladbach gar einen endgültigen Schlussstrich und flüchtete zu Al-Qadsiah nach Saudi-Arabien.
Intern hätte dieses Vorgehen Seoanes für entsprechende Kritik gesorgt. Der Schweizer habe teilweise "knallhart und gnadenlos" agiert, schreibt die Zeitung weiter. Gleichwohl habe er nach seiner Entlassung mit jedem Spieler ein Telefonat geführt und sich persönlich für die Zusammenarbeit bedankt.
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Der 45-Jährige war am Montagabend nach einer 0:4-Klatsche gegen den SV Werder Bremen von seinen Aufgaben als Gladbacher Coach entbunden worden. In den bisherigen drei Saisonspielen sammelten die Fohlen gerade einmal einen einzigen Zähler.
WIE GEHT ES WEITER?
Interimsweise wird U23-Coach und Ex-Spieler Eugen Polanski das Training der Profis leiten. Ob der 39-Jährige die Chance kommt, sich als Dauerlösung zu empfehlen, ist zunächst offen. Als mögliche Nachfolger werden Ex-Bayern-Verteidiger Martin Demichelis (zuletzt Monterrey CF), Urs Fischer (zuletzt Union Berlin), Pellegrino Matarazzo (zuletzt TSG Hoffenheim) und Edin Terzic (zuletzt Borussia Dortmund) genannt.
WUSSTEST DU?
Die Freistellung Seoanes, der die Geschicke in Gladbach im Sommer 2023 als Nachfolger von Daniel Farke übernommen hatte, war die früheste Trainer-Entlassung der Vereinshistorie. 78-mal stand der Schweizer für BMG an der Seitenlinie, wobei er im Durchschnitt 1,22 Punkte holte.
Getty ImagesWAS WURDE GESAGT?
"Nach einer intensiven Aufarbeitung unseres Saisonstarts sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass wir eine Änderung auf der Position des Cheftrainers vornehmen müssen", erklärte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus: "Nach nun saisonübergreifend zehn Bundesligaspielen ohne Sieg ist bei uns der Glaube geschwunden, dass der Umschwung mit Gerardo gelingen kann."

