Jürgen Klopp, von 2015 bis 2024 Trainer des FC Liverpool, bis hat erstmals ausführlich in einem Interview über den tragischen Unfalltod seines ehemaligen Spielers Diogo Jota gesprochen. In einem über zweistündigen Gespräch mit Steven Bartlett, einem bekannten britischen Podcaster ("Diary of a CEO"), wurde er auf den Moment angesprochen, an dem er von Jotas Unfall erfahren habe und rang anschließend für einen kurzen Moment sichtlich mit den Tränen.
Getty Images"Puh, wer ist das denn?": Liverpools Ex-Trainer Jürgen Klopp erinnert sich in emotionalem Interview an Diogo Jota
WAS WURDE GESAGT?
"Ich habe eine Nachricht am Morgen bekommen. Sie kam von einem Freund aus Liverpool. Ich konnte es nicht glauben. Es war unmöglich. Ich habe es gehört und wusste, was es bedeutet, aber ich konnte es nicht glauben", schilderte Klopp die Ereignisse Anfang Juli.
Jota sei für ihn nicht nur einfach nur ein Spieler gewesen, den er trainiert hatte, sondern "ein Familienmitglied": "Er ist genau das. Es ist etwas, womit man umgehen muss, ohne genau zu wissen, wie man das tut. Jeder wollte, dass er die nächsten zehn Jahre in Liverpool spielt. Es ist so hart. Ich kann immer noch nicht drüber sprechen. Es war ein unglaublicher Schock."
Klopp erklärte, dass das tragische Ereignis zwar anschließend die Kaderplanungen der Reds völlig verändert habe, es aber schlichtweg "unmöglich" sei, den Menschen Jota zu ersetzen. Klopp verwies auf den wahnsinnig hohen Stellenwert des Portugiesen in der Liverpooler Kabine.
"Einfach jeder mochte ihn, er hat sich mit einfach jedem verstanden", sagte Klopp und nannte zwei Beispiele, die Jotas Beliebtheit unterstrichen. So sei dieser "extrem eng" mit James Milner gewesen, "die waren nicht einmal eine Altersgruppe und auch sonst unterschiedlich" - oder mit Kostas Tsimikas, "das ist eigentlich wie Mond und Mars".
Getty Images SportDIE TRANSFERGESCHICHTE:
Auch erinnerte sich Klopp, wie er vor dem Sommertransferfenster 2020 auf Jota aufmerksam wurde. Anders als beispielsweise bei Mohamed Salah, von dessen Hinzunahme Klopp durchaus intern erst noch überzeugt werden musste, habe Klopp selbst den Transfer von Jota vorangetrieben.
"Niemand kam zu mir und sagte: 'Komm, lass uns den mal genauer unter die Lupe nehmen. Ich erinnere mich noch ganz genau, als ich ihn das erste Mal für Wolverhampton habe spielen sehen. Ich dachte: 'Puh, wer ist das denn?' Ich habe dann um mehr Material von ihm gebeten, um mehr von ihm zu sehen", schilderte Klopp seine ersten Erinnerungen an den Spieler Jota.
Dieser sei "sehr überrascht" gewesen, dass Klopp und Liverpool auf ihn zukamen und ihn verpflichten wollten. "Aber er hat von Tag eins die Erwartungen übertroffen. Ein super Spieler, super smart, ein hervorragender Teamkollege. Ich kann mir eine Kabine ohne ihn nicht vorstellen", sagte Klopp.
Diary of a CEOWAS IST PASSIERT?
Nach seinem 45 Millionen Euro schweren Wechsel an die Anfield Road wurde Jota schnell einer der Schlüsselspieler in Klopps Offensive und war elementarer Bestandteil der Meistermannschaft von 2024/25. Er machte 182 Pflichtspiele für die Reds (65 Tore, 26 Vorlagen) und stieg zum Publikumsliebling in Liverpool auf. Fans widmeten ihm sogar ein eigens gedichtetes Lied ("His name is Diogo").
Im vergangenen Sommer verunglückte er gemeinsam mit seinem Bruder Andre Silva auf der Rückreise nach England in Spanien tödlich. Die Ursache des tragischen Autounfalls war ein geplatzter Reifen bei einem Überholmanöver. Jotas Rückennummer 20 wird in allen Mannschaften der Reds seitdem nicht mehr vergeben.

