Bundestrainer Julian Nagelsmann hat Einblicke in die Nominierung von Bayern Münchens Mittelfeldspieler Leon Goretzka für die Viertelfinalspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Italien in der Nations League gegeben.
Getty Images"Er hat die Dinge angesprochen, die ihm nicht gefallen haben": So lief das Comeback-Gespräch zwischen Julian Nagelsmann und Bayern-Star Leon Goretzka
Getty ImagesWAS WURDE GESAGT?
Im ARD-Interview vor dem ersten Duell im Mailänder San Siro erklärte Nagelsmann, das Gespräch vorab sei "ganz sachlich" abgelaufen. Der Umstand der Nicht-Nominierung Goretzkas für die Heim-EM 2024 sei dabei ausgeräumt worden: "Wir haben über den letzten Sommer gesprochen, über unsere beiden Meinungen. Wir haben uns ausgetauscht und einen gemeinsamen Nenner gefunden."
DIE REAKTION:
Dass Goretzka auf seine Ausbootung für die Endrunde im eigenen Land emotional reagiert habe, sei laut Nagelsmann ja "völlig normal, kein Spieler ist happy, wenn er beim Turnier im eigenen Land nicht dabei ist. Aber als Trainer muss man Entscheidungen treffen."
Das klärende Gespräch nun vor der Rückkehr sei wichtig gewesen: "Er hat die Dinge angesprochen, die ihm nicht gefallen haben und ich die Dinge, die mir nicht gefallen haben."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Ein Punkt, der im Vorfeld der EM gegen Goretzkas Nominierung gesprochen hatte, war dessen mögliche Rolle im Kader. Ein Stammplatz war für den 30-Jährigen in weiter Ferne und als Reservist wollte Nagelsmann ihn nicht dabei haben: "Ich finde, dass er jetzt keine leichte Zeit bei Bayern hatte. Damit ist er gut umgegangen, mittlerweile spielt er viel und er spielt gut."
Um Goretzkas Carakter sei es 2024 auch nicht gegangen, stellte der Ex-FCB-Coach klar: "Er ist ein herzensguter Mensch. Aber es gibt einfach Spieler, die für die erste Reihe besser geeignet sind als für die zweite Reihe. Ich wäre zum Beispiel auch kein Typ für die zweite Reihe."
Am Donnerstagabend war Goretzka einer für die erste Reihe. Nagelsmann beorderte ihn an der Seite von Pascal Groß in das zentrale Mittelfeld. Er absolvierte damit sein 58. Länderspiel.
Der ehemalige Schalker gehörte zu den besten deutschen Akteuren und besorgte mit einem stark gesetzten Kopfball nach einer Ecke Joshua Kimmichs rund eine Viertelstunde vor Schluss den Treffer zum 2:1 für Deutschland.