Timo WernerGetty Images

"Er hätte keinen Anpfiff auf dem Platz erlebt!" Timo Werner macht bei RB Leipzig offenbar eine spektakuläre Wandlung durch

Timo Werner hat sich bei RB Leipzig offenbar zu einem Arbeitstier in puncto Trainingsfleiß entwickelt. Das berichtet der eng mit dem Klub verbundene Journalist und Ex-Profi Guido Schäfer bei Sport1. Dies habe offenbar Trainer Ole Werner derartig beeindruck, dass er den eigentlich komplett aufs Abstellgleis geratenen Werner zuletzt sogar wieder einwechselte.

  • WAS WURDE GESAGT?

    "Er ist kein Trainierer, überhaupt nicht", schilderte Schäfer. Ralf Rangnick, ehemaliger Trainer,  Manager und Vordenker in Personalunion bei den Sachsen, habe ihm mal erzählt: "'Wenn ich nach Trainingsleistung aufgestellt hätte, hätte Timo Werner keinen Anpfiff auf dem Platz erlebt.' Er ist wirklich faul wie die Sünde im Training", sagte Schäfer.

    Das habe sich nun aber nach seiner Rückkehr von Tottenham geändert, wie Schäfer zuletzt bei einer Begegnung mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler festgestellt hat. "Ich habe ihn gefragt: 'Timo, was ist mit dir denn los, fängst du jetzt an, seriös zu trainieren?' Da hat er gesagt: 'Ja'."

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  • VfL Wolfsburg v RB Leipzig - BundesligaGetty Images Sport

    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Nachdem er bis vor kurzem lediglich mit der Mannschaft trainieren durfte, aber weitestgehend nicht zum Spieltagskader zählte, kam Werner beim 1:0-Sieg der Leipziger am vergangenen Samstag gegen den VfL Wolfsburg zu seinem Comeback in der Bundesliga nach fast zwei Jahren. Der 29-Jährige wurde kurz vor Schluss eingewechselt und beim Auslaufen mit den anderen Einwechselspielern von den eigenen Fans mit Sprechchören gefeiert. Anschließend schlug Werner sich auf das Wappen der Leipziger, um seine Verbundenheit zum Klub zum Ausdruck zu bringen.

    Werner sollte den Klub im Sommer nach seiner Leihe zu den Spurs über eineinhalb Jahre endgültig verlassen. In den sportlichen Planungen von Werner spielte er eigentlich keine Rolle mehr, zudem ist er mit einem kolportierten Jahresgehalt in Höhe von zehn Millionen Euro der Topverdiener der Sachsen. Ein Wechsel zum US-Ableger New York Red Bull platzte jedoch und Werner blieb - auch auf eigenen Wunsch hin und trotz der schlechten Perspektive - in Leipzig.

  • WUSSTEST DU?

    Dass die Tür dort nicht komplett zu ist, deutete zuletzt auch Sportchef Marcel Schäfer an. Werner verhalte sich "sehr professionell, wir sind wirklich in einem guten Austausch. Er lässt sich da nicht hängen", sagte er bei Sport1 noch vor wenigen Wochen: "Wir respektieren Verträge, er ist Bestandteil unseres Kaders und es zählt das Leistungsprinzip." Er habe "noch keinen Trainer erlebt, der die besten Spieler zu Hause lässt und nicht mit in den Kader nimmt".

    In den Kader war Werner bereits am 4. Spieltag gegen den 1. FC Köln zurückgekehrt, der Lohn für seine gute Trainingsarbeit, wie Kapitän Willi Orban am Samstag betonte. "Wir sehen jedes Mal im öffentlichen Training, dass die Leute Timo lieben. Und wir lieben ihn genauso. Er ist jetzt zweimal im Kader gewesen. Das ist auch ein Stück weit Belohnung für die gute Trainingsleistung. Er hat die ganze Vorbereitung Gas gegeben, obwohl es keine einfache Situation war."

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    WIE GEHT ES WEITER?

    Womöglich wird der Kurzeinsatz am Samstag auch nicht Werners letztes Saisonspiel für die Leipziger gewesen sein, das zumindest deutete der Trainer an. "Wir haben einen hohen Konkurrenzkampf. Trotz alledem wird man im Laufe einer Saison jeden Spieler brauchen."

    Wie aber dann die längerfristige Zukunft aussieht, steht in den Sternen. Womöglich sitzt Werner seinen bis zum kommenden Sommer laufenden Vertrag aus, Schäfer indes rechnet schon im Winter dann mit dem endgültigen Abschied der RB-Ikone (214 Spiele, 113 Tore, 47 Vorlagen). "Ich persönlich glaube, dass er jetzt im Winter doch nach New York wechseln wird", sagte Schäfer.