Doch im Halbfinale am Mittwoch (21.00 Uhr) in Dortmund braucht das Team definitiv eine Leistungssteigerung, um die Niederlande oder die Türkei zu bezwingen. Gegen die Schweizer, die ihren ersten Halbfinaleinzug bei einem großen Turnier trotz der zwischenzeitlichen Führung durch Breel Embolo (75.) verpassten, sorgte Bukayo Saka (80.) für die Verlängerung, die torlos blieb.
Unter den Augen von Prinz William auf der Ehrentribüne entwickelte sich ein zähes Spiel, in dem beide Teams das Risiko scheuten. Bei gegnerischem Ballbesitz zogen sie sich weit zurück, Harry Kane verteidigte mitunter 35 Meter vom eigenen Tor entfernt. Dadurch boten sich kaum Räume, um für Gefahr zu sorgen - und bei Ballgewinnen war der Weg nach vorne entsprechend weit.
England versuchte es über die rechte Seite mit Saka, doch die Hereingaben des Flügelspielers waren nicht präzise genug. Auch Phil Foden, der wie von vielen Experten gewünscht zentral auflaufen durfte, hatte wenig Einfluss aufs Spiel. Bezeichnend für die erste halbe Stunde war eine Ecke der Engländer, die derart schlampig ausgespielt wurde, dass Kyle Walker unter dem Spott der Fans in Bedrängnis zum eigenen Torhüter Jordan Pickford passen musste.
Torchancen gab es in der ersten Halbzeit nicht einmal im Ansatz - die Statistiker zählten vor der Pause null Torschüsse für beide Teams. Auch Bayern-Star Kane war zumeist mit fruchtloser Laufarbeit ausgelastet. Englands brillant besetzte Offensive kam überhaupt nicht in Schwung, wie bereits im gesamten Turnierverlauf wirkte es nicht so, als ob endlich die Teile ineinander klicken würden. England spielte weiter mit der aufregendsten Mannschaft den langweiligsten Fußball.