56 Tage vor Beginn des Saison-Höhepunkts in Paris zeigte die DFB-Elf am Freitagabend eine Leistung mit Licht und Schatten, vor allem in der Defensive offenbarte das Hrubesch-Team noch Luft nach oben. Zu einigen Unkonzentriertheiten kamen Schwächen in der Umschaltbewegung. Nach eigenen Ballverlusten kamen die Polinnen, punktloses Schlusslicht in Qualigruppe 4, ein ums andere Mal gefährlich vors deutsche Tor.
Im Tor setzte Hrubesch diesmal wieder auf die etablierte Stammkraft Merle Frohms - und die musste nach 28 Sekunden gleich mal hinter sich greifen. Nach einem Ballverlust bei eigenem Einwurf ging es plötzlich ganz schnell. Über die sträflich freigelassene Bundesliga-Torschützenkönigin Ewa Pajor landete der Ball bei Padilla-Bidas, die aus fünf Metern nur noch einschieben brauchte.
Die DFB-Elf mühte sich fortan redlich und hatte durch Schüller (7.), Klara Bühl (8.) und Sjoeke Nüsken (14.) erste Halbchancen. Doch die dickste Gelegenheit hatten wieder die Gäste. Nach einem fein herausgespielten Konter lief Pajor allein auf Frohms zu - die Keeperin vom Pokalsieger VfL Wolfsburg behielt im Eins-Gegen-Eins aber die Nerven und parierte den Abschluss ihrer Vereinskollegin glänzend.
Auf der Gegenseite hielt Deutschland den Druck hoch. Popp blieb bei ihrer stärksten Aktion nach einer halben Stunde mit einem Kopfball allerdings ebenso an der starken polnischen Torhüterin hängen wie wenig später Bühl (33.). Für den Ausgleich musste dann ein Eigentor nach einem Eckball herhalten.
Nach der Pause sahen die Zuschauer ein Power-Play der deutschen Mannschaft. Während La Ola über die Tribünen schwappte, vergaben die für Popp zur Halbzeit eingewechselte Elisa Senß (46.), Schüller und Brand (63.) jedoch beste Chancen. Pajor traf bei einem Konter auf der anderen Seite die Latte (63.), auf der Gegenseite schaltete Schüller nach einem Steilpass den Turbo ein und vollendete ins lange Eck. Danach wurde das Ergebnis deutlich, die Fans in Rostock sangen "Oh, wie ist das schön".