Einer verklagte Manchester City später: Die schlimmsten Transfers von Pep Guardiola

Pep Guardiola ist einer der besten Trainer der Geschichte. Mit dem FC Barcelona, Bayern München und Manchester City hat er insgesamt 37 Titel gewonnen und seine Gegner oft in Grund und Boden spielen lassen. Bei allen drei Vereinen, die er trainiert hat, hat er einen brillanten und sofort erkennbaren Spielstil entwickelt und seinen Spielern einen unstillbaren Hunger eingeflößt, der dazu geführt hat, dass alle drei Vereine unter seiner Leitung jeweils drei aufeinanderfolgende Meisterschaften gewonnen haben.

Guardiola hat eine ganze Reihe von Spielern zum Aufblühen gebracht. Er hat Lionel Messi, Andrés Iniesta, Philipp Lahm, Kevin De Bruyne und Erling Haaland gefördert und zu Weltstars geformt. Doch für jeden Spieler, mit dem er Wunder vollbracht hat, gibt es eine ganze Reihe von Spielern, die mit seiner extrem anspruchsvollen Arbeitsweise nicht zurechtkamen.

Kalvin Phillips ist der jüngste hochkarätige Spieler, der Guardiola und City verlassen musste, weil er nicht in das System passte. Sein Wechsel auf Leihbasis zu West Ham ist das traurige, aber unvermeidliche Ende eines miserablen 18-monatigen Aufenthalts bei City. Phillips, der 2022 für 49 Millionen Euro von Leeds United verpflichtet wurde. Für jeden seiner sechs Startelf-Einsätze zahlte City letztlich rund acht Millionen Euro, für jeden Sieg sogar 15 Millionen.

Der englische Mittelfeldspieler kann sich jedoch mit der Tatsache trösten, dass er bei weitem nicht der einzige Spieler ist, der sich auf die Zusammenarbeit mit Guardiola gefreut hat, es dann aber bereut hat, bei ihm unterschrieben zu haben. Wo rangiert Phillips also unter den schlechtesten Verpflichtungen, die Guardiola je getätigt hat?

  • MARIO GOTZE BAYERN MUNICHAFP

    10Mario Götze für 32 Millionen Euro (FC Bayern München)

    Götze war ein Willkommensgeschenk für Guardiola vor seiner ersten Saison bei Bayern München. Das damals größte deutsche Talent kam vom Rivalen Borussia Dortmund. Der Offensivspieler hatte eine ordentliche erste Saison bei den Bayern und erzielte zehn Bundesligatore, als sie den Titel in Rekordzeit holten. Im Sommer 2014 wurde Götze dann zum Nationalhelden, als er im WM-Finale gegen Argentinien das goldene Tor schoss.

    Doch anstatt auf dieser unglaublichen Erfolgswelle zu schwimmen, stagnierte Götzes Form und er hatte Schwierigkeiten, sich unter Guardiola zu etablieren. Er war nicht unbedingt ein Versager, aber seine Karriere begann, sich rückwärts zu entwickeln. 2016 kehrte er nach Dortmund zurück und driftete dann zur PSV Eindhoven in die Eredivisie ab, mittlerweile ist er bekanntlich bei Eintracht Frankfurt und zurück in der Bundesliga.

    "Ich wollte mich selbst herausfordern und Peps Philosophie kennenlernen", sagte Götze dem niederländischen Algemeen Dagblad. "Mit Bayern haben wir dreimal das Halbfinale der Champions League erreicht, und Guardiola hat mir beigebracht, den Fußball von ganz anderen Positionen aus zu sehen. Guardiola hat dich buchstäblich überall eingesetzt ... Im Nachhinein betrachtet hätte ich länger bei [Jürgen] Klopp bleiben sollen. Aber es war sicher kein Fehler, zu den Bayern zu gehen."

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  • NolitoGetty Images

    9Nolito für 18 Millionen Euro (Manchester City)

    Guardiola kannte Nolito seit seiner Zeit in Barcelonas Reservemannschaft und hatte dessen Entwicklung genau beobachtet. In seinem ersten Sommer als Trainer der Skyblues im Jahr 2016 holte er ihn von Celta Vigo. Nolito war ein Spätzünder, der erst mit Ende 20 in LaLiga aufgeblüht war - der Wechsel zu City war für ihn einfach ein zu großer Schritt.

    Bei seinem zweiten Auftritt erzielte er zwei Tore gegen Stoke City, konnte aber nicht an seinen starken Start anknüpfen und hatte Mühe, sich an das Leben in England zu gewöhnen. Er machte Schlagzeilen, als er erklärte, dass sich die Haut seiner Tochter aufgrund der fehlenden Sonne in Manchester verfärbt habe und sie aussehe, als hätte sie "in einer Höhle gelebt". Ein Arzt riet ihm sogar, ihr Vitamin-D-Tabletten zu geben.

    Nolito hielt es nur ein Jahr bei City aus, wo er nur neun Mal in der Premier League zum Einsatz kam und vier Tore erzielte, bevor er in seine Heimat zurückkehrte und sich Sevilla anschloss.

  • Martin Caceres BarcelonaGetty Images

    8Martín Cáceres für 16 Millionen Euro (FC Barcelona)

    Der Uruguayer war die erste Verpflichtung, die Guardiola als Profi-Trainer beim FC Barcelona im Jahr 2008 tätigte, doch sie erwies sich als eine der schlechtesten. Der Innenverteidiger kam von Villarreal zu Barça. Obwohl er für eine damals beträchtliche Ablösesumme von 16,5 Millionen Euro verpflichtet wurde, kam Cáceres kaum zum Einsatz und wurde schnell zum Innenverteidiger der vierten Wahl degradiert.

    In der gesamten Saison kam er nur zu acht Einsätzen in LaLiga, von denen Barça gerade einmal vier gewann - eine miserable Quote, wenn man bedenkt, dass man in dieser Saison zum Titel stürmte. Selbst als sich Dani Alves und Rafael Marquez im Champions-League-Finale verletzten, kam er nicht zum Einsatz, da Guardiola stattdessen Yaya Touré in der Innenverteidigung beorderte.

    Cáceres wechselte schon im Sommer darauf leihweise zu Juventus Turin.

  • Medhi BenatiaGetty

    7Medhi Benatia für 28 Millionen Euro (FC Bayern München)

    Der Marokkaner hatte bei der AS Roma als torgefährlicher Innenverteidiger beeindruckt, doch sein Abschied aus dem Stadio Olimpico verlief schwierig, als er im Sommer 2015, vor Guardiolas zweiter Saison in München, zum FC Bayern wechselte. Der Trainer verlor schnell das Vertrauen in ihn und gab Benatia in zwei Spielzeiten nur 24 Bundesligaeinsätze.

    Benatia wurde auch für seine Fehler bekannt, wie z. B. den Platzverweis im Champions-League-Gruppenspiel gegen Manchester City und kostspielige Aussetzer in beiden Halbfinalspielen gegen den FC Barcelona, das die Bayern nach Hin- und Rückspiel mit 3:5 verloren.

    In seiner zweiten Saison, der letzten Guardiolas, spielte er nur noch eine untergeordnete Rolle und wechselte dann zu Juventus.

  • Pep Guardiola Joao CanceloGetty

    6João Cancelo für 65 Millionen Euro (Manchester City)

    Cancelo kann in die gleiche Kategorie wie der noch folgende Zlatan Ibrahimovic eingeordnet werden: ein brillanter Spieler, aber mit einer vulkanischen Persönlichkeit, die letztlich seine Beziehung zu Guardiola ruinierte. Der portugiesische Nationalspieler hatte zwei fantastische Spielzeiten bei City, geriet aber zu oft mit dem Trainer aneinander, so dass es nur einen Gewinner geben konnte.

    Cancelo legte nach seinem Wechsel von Juventus für 65 Millionen Euro Ablöse einen holprigen Start hin und drohte dann, den Verein zu verlassen - weil er seinen Platz in der Startformation an Kyle Walker verloren hatte. Auf Drängen von Sportdirektor Txiki Begiristain erfand sich Cancelo als inversiver Linksverteidiger neu und war maßgeblich an den aufeinanderfolgenden Titelgewinnen von City 2021 und 2022 beteiligt.

    Doch nach der Weltmeisterschaft 2022 konnte er es nicht verkraften, wieder seltener zu spielen und soll deshalb bei einer Besprechung seine Kopfhörer aufgesetzt haben.

    Pep stellte klar, dass Cancelo "zum Wohle der Mannschaft" gehen müsse und er wurde an Bayern München ausgeliehen, wo er ebenfalls eine eher enttäuschende Zeit erlebte.

    Beim FC Barcelona kommt er nun ganz gut zurecht. Wenn City den im Sommer 30-Jährigen verkaufen will, werden sie ein Minusgeschäft machen.

  • Claudio BravoGetty

    5Claudio Bravo für 18 Millionen Euro (Manchester City)

    Als Guardiola im Sommer 2016 sein Amt bei City antrat, zeigte er seine rücksichtslose Seite. Er entschied direkt, dass Joe Hart, der Held der Meisterschaften 2012 und 2014, aufgrund seiner mangelnden Fähigkeiten am Ball nicht der richtige Torhüter für ihn war.

    Das Problem war, dass er Bravo als Ersatz für ihn verpflichtete. Der Chile hatte mit dem FC Barcelona zwei Titel gewonnen, war aber nicht so gut mit den Füßen wie sein Rivale Marc-Andre ter Stegen (den Guardiola ebenfalls in Betracht zog) und hatte große Schwierigkeiten, sich an die Premier League anzupassen. Bei seinem Debüt gegen Manchester United leistete er sich einen Patzer, und bei seiner Rückkehr nach Barcelona wurde er bei der 0:4-Klatsche des Feldes verwiesen.

    Bravo hielt es kaum fünf Monate als Nummer 1 des Klubs aus, bevor Guardiola ihn durch den Argentinier Willy Caballero ersetzte. Im Sommer 2017 zückte City erneut das Scheckbuch für einen Torhüter, als Ederson kam.

    Trotz seiner Schwierigkeiten blieb Bravo bis 2020 bei City, absolvierte 61 Spiele und verbesserte seine Titelsammlung erheblich. Und er blickt sehr gerne auf seine Zeit dort zurück: "Ich hatte eine wunderbare Zeit bei Manchester City", sagte der Chilene gegenüber The Players' Tribune. "Ich sage Ihnen, es war in jeder Hinsicht erfolgreich. Alle vier Spielzeiten, die ich dort verbracht habe, waren unglaublich. Ich denke, die Leute erinnern sich an unterschiedliche Dinge. Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, erinnere ich mich daran, dass ich in zwei Ligapokal-Finals und zwei Community Shields gespielt habe - und sie alle gewonnen habe.

  • Dmytro Chygrynskiy Barcelona La LigaGetty Images

    4Dmytro Chygrynskyi für 25 Millionen Euro (FC Barcelona)

    Im Sommer 2009 verpflichtete der FC Barcelona eine Reihe von Spielern, um auf dem Triple-Erfolg der Vorsaison aufzubauen. Der überragende Innenverteidiger Dmytro Chygrynskyi kam von Shakhtar Donetsk, um die Abwehr zu stärken. Doch schon bald stellte sich heraus, dass der Ukrainer nicht zum Spielstil von Barça passte.

    Er war zwar keine Katastrophe, denn die Blaugrana gewannen acht der zehn Ligaspiele, in denen er in der Startelf stand, und blieben dabei ungeschlagen. Aber Chygrynskyi konnte nicht mit den Leistungen seiner Mannschaftskameraden mithalten und wurde von den Fans im Camp Nou gelegentlich ausgepfiffen. Er spielte nur 851 Minuten für Barça, bevor er nach einer Saison für 15 Millionen Euro zu Shakhtar zurückkehrte.

    "Ich sage nie, dass ich für Barça gespielt habe. Ich sage: 'Ich war bei Barça'. Und das ist etwas anderes, denn um zu sagen, dass man dort gespielt hat, muss man ein wichtiger Teil der Mannschaft gewesen sein", gab er letztes Jahr auf dem spanischen Portal Relevo zu. "Ich beging Fehler, die bei Barça nicht akzeptabel sind, weil die Messlatte sehr hoch liegt."

  • Kalvin Phillips Manchester City 2022-23Getty

    3Kalvin Phillips für 49 Millionen Euro (Manchester City)

    Der Wechsel von Phillips zu City im Sommer 2022 ergab damals Sinn: Der Mittelfeldspieler hatte seinen Spielstil bei Leeds United unter Marcelo Bielsa, einem von Guardiolas Trainermentoren, verfeinert und spielte eine Schlüsselrolle bei Englands Erfolg bei der Europameisterschaft 2021.

    Doch sein Start war schwierig: In einem Freundschaftsspiel gegen den FC Barcelona verletzte er sich an der Schulter und musste operiert werden. Guardiola stellte daraufhin Phillips' Lebenswandel in Frage, indem er ihm vorwarf, mit Übergewicht von der Weltmeisterschaft 2022 zurückgekehrt zu sein. In der Startelf stand der Engländer nur sechsmal in anderthalb Jahren.

    Nicht einmal eine Sperre von drei Spielen für Rodri in dieser Saison konnte Phillips helfen, einen Anspruch auf einen Platz in der ersten Elf zu erheben.

  • Benjamin Mendy Manchester City 2019-20Getty Images

    2Benjamin Mendy für 57 Millionen Euro (Manchester City)

    Nach einer titellosen ersten Saison mit City begab sich Guardiola auf einen gewaltigen Einkaufsbummel und gab rund 300 Millionen Euro aus. Zur Überraschung vieler fokussierte er sich auf Außenverteidiger. Er holte erst Kyle Walker und Danilo, bevor er 57,5 Millionen Euro für Benjamin Mendy von der AS Monaco bezahlte - die damalige Rekordablösesumme für einen Verteidiger.

    Mendy war einer der Hauptakteure auf dem Weg zu Monacos Titel in der Ligue 1 und ins Halbfinale der Champions League gewesen, wo er mitgeholfen hatte, City auszuschalten. Doch das Unheil nahm seinen Lauf, als er sich in den ersten Wochen einen Kreuzbandriss im Knie zuzog, der ihn sieben Monate lang außer Gefecht setzte.

    Nach seiner Rückkehr beeindruckte er Guardiola nicht sonderlich. Sogar seine Professionalität wurde in Frage gestellt, nachdem er nach dem Besuch eines Kampfes von Anthony Joshua drei Stunden zu spät zum Training erschien. Mendy musste sich im November 2018 einer weiteren Operation am Knie unterziehen - aber auch nach seiner Rückkehr in den Vollbesitz seiner Kräfte spielte er nur am Rande mit und stand nie in mehr als der Hälfte der Premier-League-Spiele von City in einer Saison in der Startelf.

    Im September 2021 wurde er von City suspendiert, nachdem er in mehreren Fällen der Vergewaltigung angeklagt worden war. Später wurde er in allen Anklagepunkten für nicht schuldig befunden, verließ den Verein jedoch im vergangenen Sommer 2023 offiziell und schloss sich Lorient ablösefrei an. Der Franzose verklagte City auf rund zehn Millionen Euro wegen nicht gezahlter Löhne.

  • Ibrahimovic GuardiolaGetty

    1Zlatan Ibrahimovic für 69,5 Millionen Euro (FC Barcelona)

    Ibrahimovic war einer der wenigen Spieler, die das Selbstvertrauen und die Starqualitäten besaßen, um in Guardiolas legendäre Barça-Mannschaft zu passen. Anfangs glänzte er noch mit zehn Toren in seinen ersten vier Monaten, darunter ein Siegtreffer im Clásico gegen Real Madrid.

    Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sein berüchtigtes Ego mit Guardiola kollidierte, den er in seiner aufschlussreichen Autobiografie I Am Zlatan als "Idioten von einem Trainer" bezeichnete: "Messi, Xavi, Iniesta, die ganze Bande - sie waren wie Schuljungen", erinnerte er sich. "Hier tat jeder, was man ihm sagte. Ich passte nicht dazu, überhaupt nicht."

    Der erste Knackpunkt kam, als Messi verlangte, im Zentrum und nicht auf dem rechten Flügel zu spielen, wodurch Ibrahimovic als klassischer Mittelstürmer seinen Posten los war. Der Schwede erinnerte sich: "Die Bälle liefen über Messi, und ich konnte mein Spiel nicht spielen. Auf dem Spielfeld muss ich so frei wie ein Vogel sein. Ich bin der Typ, der auf jeder Ebene etwas bewirken will. Guardiola hat mich geopfert. Das ist die Wahrheit."

    Ibrahimovics Beziehung zu Guardiola erreichte nach dem Ausscheiden im Halbfinale der Champions League 2010 gegen Inter, dem ehemaligen Verein des Schweden, den Tiefpunkt, als der Stürmer den Trainer mit den Worten "du kannst zur Hölle fahren" anschrie. Danach gab es kein Zurück mehr, Ibrahimovic wechselte im Sommer auf Leihbasis zur AC Mailand, wo er später für 24 Millionen Euro Ablöse unterschrieb - ein Verlust von mehr als 40 Millionen Euro. Erschwerend kam hinzu, dass Samuel Eto'o, der im Jahr zuvor Teil des ursprünglichen Transfers war, mit Inter Mailand das Triple gewann.