Eine unbekannte Regel und eine spektakuläre Absage: Wie es doch noch zu einem Wechsel von Mathys Tel vom FC Bayern zu Tottenham kam

Dass die Bayern Tel erstmal nur vorübergehend verlieren, liegt auch an einem anderen Transfer, der den Tel-Wechsel zu Tottenham erst möglich gemacht haben soll. So hat der Rekordmeister die Leihe des Japaners Taichi Fukui zum FC Arouca in einen Verkauf umgewandelt und dem Vernehmen nach dafür mehr als eine Million Euro Ablöse kassiert.

Nun entspricht die Münchner "Loan Army" inklusive Tel wieder dem von der FIFA erlaubten Maximum von sechs Spielern, die weniger als drei Jahre beim Verein unter Vertrag stehen. Tel wird sich demnach zu Bryan Zaragoza (Osasuna), Nestory Irankunda (Grasshopper Zürich), Lovro Zvonarek (Sturm Graz) und Matteo Perez Vinlöf (Austria Wien) gesellen.

Doch nicht nur die neue FIFA-Regel für Leihspieler (seit 2024 in Kraft) gefährdete einen vorläufigen Abgang von Tel. Auch der 19-Jährige selbst soll sich mehr als nur einmal quer gestellt haben.

Wie Sky berichtet, habe Tel eine Leihe zu Eintracht Frankfurt vor wenigen Wochen platzen lassen. Demnach seien sich die Vereinsbosse Max Eberl und Markus Krösche bereits über alle Wechselmodalitäten einig gewesen, doch Tel habe den Wechsel abgelehnt, weil er zu diesem Zeitpunkt noch entschlossen gewesen sei, sich beim FC Bayern durchsetzen zu wollen.

Auch einen festen Wechsel zu den Spurs soll Tel zunächst abgelehnt haben. Nach Angaben der Bild habe Tottenham bis zu 60 Millionen Euro für die Dienste des begehrten Nachwuchsstürmers geboten - und die Bayern sollen auch diesem Angebot zugestimmt haben.

Tel soll jedoch auf einer Leihe bestanden haben - zu der es nun auch kommen wird. Am Abend reiste der Franzose nach London, sein Berater Gadiri Camara veröffentlichte Fotos aus dem Privatjet. Unter anderem ein Gespräch mit Spurs-Trainer Ange Postecoglu über dessen Pläne mit dem Franzosen sollen Tel zum Umdenken bewegt haben. Kurz nach Mitternacht bestätigten dann die Bayern auch offiziell, dass sich der 19-Jährige dem derzeitigen Tabellen-14. der Premier League anschließen wird.

Entgegen erster Medienberichte erhält Tottenham auch eine Kaufoption für Tel im Sommer. Dem Vernehmen nach liegt diese bei rund 55 Millionen Euro Sockelablöse, hinzu könnten noch einmal fünf Millionen Euro an Boni kommen. Ziehen die Spurs diese im Anschluss des Leihgeschäfts, würde der Franzose der teuerste Abgang in der Münchner Vereinsgeschichte werden.

Noch am Samstag hatte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund angedeutet, dass Tel trotz seines geäußerten Wechselwunsches und der zahlreichen Angebote für ihn die restliche Saison beim FCB verbringen könnte.

"Er ist dem Klub sehr verbunden. Er hat nicht so viel gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Es ist gut möglich, dass er auch am Dienstag weiter Bayern-München-Spieler ist", sagte Freund im Anschluss an den 4:3-Sieg über Holstein Kiel. Doch dieser Fall trifft nun nicht mehr ein.