Bayern Münchens ehemaliger Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat sich in einem Interview an die Anfangszeit von Javi Martinez beim FCB erinnert – und zugegeben, dass dieser nicht auf Anhieb funktioniert habe.
Getty Images"Eine spezielle Geschichte": Karl-Heinz Rummenigge sorgte sich wegen eines 40-Millionen-Einkaufs des FC Bayern
WAS IST DER HINTERGRUND?
Martinez wechselte im Sommer 2012 nach zähen Verhandlungen für die festgeschriebene Ablösesumme von 40 Millionen Euro Ablöse von Athletic Club nach München. Auf Anhieb war der zentrale Mittelfeldspieler im Team des damaligen Trainers Jupp Heynckes jedoch keine Verstärkung, was Rummenigge nach eigenen Angaben verwunderte.
WAS WURDE GESAGT?
"Das war schon eine spezielle Geschichte", sagte Rummenigge der AZ. "Einmal bin ich nach einem Spiel runter in die Kabine und habe Jupp gefragt, ob irgendwas mit Javi Martínez sei." Denn Heynckes habe den damaligen Rekordeinkauf "immer nur so 15 Minuten" eingesetzt.
Das heutige Bayern-Aufsichtsratsmitglied weiter: "Jupp meinte nur: 'Er ist noch nicht topfit. Ihr müsst mir schon vertrauen, den kriege ich auf das Niveau, auf dem wir ihn haben wollen'."
Getty ImagesEIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Heynckes sollte Recht behalten. Martinez entwickelte sich im Laufe der Saison 2012/13 zum Stammspieler und Leistungsträger. Der Spanier war einer der wichtigsten Akteure auf dem Weg zum Gewinn des Triples im Sommer 2013. Er blieb bis 2021 und wechselte dann ablösefrei zu Qatar SC. Dort spielt der mittlerweile 36-Jährige immer noch.
Im Dress des FC Bayern absolvierte Martinez 268 Spiele, in denen er 14 Tore erzielte und 11 Assists lieferte. Zu den zahlreichen Titeln, die er in seinen neun Jahren an der Isar gewann, zählten zwei Champions-League-Triumphe und neun deutsche Meisterschaften.
Getty ImagesDIE TRANSFERGESCHICHTE:
Rummenigges langjährige "rechte Hand" Michael Gerlinger sprach unlängst im Interview mit SPOX über den Martinez-Transfer zu den Bayern. Der Sportchef der Eagle Football Group (unter anderem Olympique Lyon, Botafogo) schilderte: "Bei allen vorherigen Klausel-Transfers hat der abgebende Verein kooperiert und am Ende gab es einen gemeinsamen Vertrag. Das macht es deutlich einfacher, einen Transfer juristisch, administrativ und finanziell abzuwickeln. Athletic Bilbao hat damals aber jegliche Kommunikation mit uns - ob mündlich oder schriftlich - abgelehnt. Das hatte es im Weltfußball bei einem Transfer davor noch nie gegeben. Ich weiß noch, wie ich mit Javi und seinen beiden Beratern in Madrid saß und wir überlegt haben, wie wir das jetzt umsetzen. Das war spannend."
Der Weltmeister von 2010 sei aber "cold as ice" gewesen und habe nach dem Abschluss gefeiert: "Javi hat auf dem Weg zum Flughafen Chicken Wings und Pizza eingekauft. Im Flugzeug haben wir gespeist und mit Sekt gefeiert."

