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"Eine Art von Mobbing": FC Barcelona wegen Umgang mit Marc-Andre ter Stegen in der Kritik

Das Tischtuch zwischen Marc-Andre ter Stegen und dem FC Barcelona ist angesichts des bereits fixierten Transfers von Joan Garcia offenbar zerschnitten. Hinter den Kulissen brodelt es nach Angaben der spanischen Sporttageszeitung Sport gewaltig.

  • WAS IST PASSIERT?

    Demnach fühle sich der deutsche Nationaltorhüter vom Verein - und ganz besonders von Trainer Hansi Flick - "hintergangen" und "attackiert". Ter Stegen habe das Gefühl, verraten und im Stich gelassen worden zu sein.

    Ein Umstand, den Victor Font - ehemaliger Präsidentschaftskandidat bei den Katalanen - nachvollziehen kann. Bei Catalunya Radio verurteilte der 52-Jährige den Umgang des Klubs mit seinem Kapitän aufs Schärfste und sieht im Verhalten Barcas verdienten Spielern gegenüber fast schon ein System.

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  • FC Barcelona v AS Monaco - Trofeu Joan GamperGetty Images Sport

    WAS WURDE GESAGT?

    "Barca schafft es einfach nicht, seine Kapitäne und Legenden gut zu behandeln", sagte Font und spielte dabei womöglich auf die nicht undramatisch verlaufenen Abgänge in jüngster Vergangenheit von beispielsweise Sergi Roberto, Lionel Messi oder Luis Suarez an. Auch bei Frenkie de Jong, der nach wie vor für die Katalanen spielt, gab Barca vor ein paar Jahren kein gutes Bild ab, als der Verein den Mittelfeldspieler wegen seines üppigen Gehalts unbedingt loswerden wollten.

    Zur Personalie ter Stegen sagte Font: "Es ist absolut verwerflich, dass niemand im Klub mit ter Stegen gesprochen hat, dass er alles über undichte Stellen in der Presse herausfinden muss und dass es diese Art von Mobbing eines Spielers gibt, der seit so vielen Jahren bei uns ist."

    Ter Stegen, der 2014 für zwölf Millionen Euro aus Mönchengladbach nach Barcelona kam, steht eigentlich noch bis 2028 bei Barca unter Vertrag. Nach dem Abgang von Sergi Robert im vergangenen Sommer wurde der 33-Jährige zum neuen Kapitän ernannt. Doch in der darauffolgenden Saison verletzte sich ter Stegen schwer und verpasste aufgrund eines Patellasehnenrisses nahezu die gesamte Spielzeit.

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    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Als er gegen Saisonende wiedergenesen war, gab Flick dennoch Vertreter Wojciech Szczesny in den Champions-League-Halbfinalspielen gegen Inter Mailand den Vorzug. Daraufhin soll ter Stegen gedroht haben, nicht mit zum Rückspiel nach Mailand zu reisen. Das habe laut Sport das Verhältnis zwischen Flick und ter Stegen nachhaltig beschädigt.

    Anschließend kam das Gerücht auf, dass Barca einen neuen und potenziellen Stammkeeper verpflichten werde. Dieses stellte sich nun als wahr heraus. Offiziell verkündet wurde es noch nicht, aber hinter den Kulissen ist der 25 Millionen Euro schwere Wechsel von Garcia vom Stadtrivalen Espanyol zu Barca bereits fix.

    Garcias Verein bestätigte der Marca, dass Barca die Ausstiegsklausel bereits bei LaLiga hinterlegt habe. Die "Rastar Group", zu der Espanyol gehört, gab eine entsprechende Meldung an ihre Aktionäre weiter.

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    WIE GEHT ES WEITER?

    Damit verschärft sich die Lage von ter Stegen bei Barca weiter. Einem Gerüchte zufolge habe Präsident Joan Laporta intern klargestellt, dass ter Stegen verkauft werden soll, sollte Barca der Transfer von Garcia glücken. Das hängt wohl auch und abermals mit dem Gehalt von ter Stegen in Höhe von kolportierten 6,3 Millionen Euro zusammen. Dies wolle der Klub dann gerne einsparen, um weitere angepeilte Neuverpflichtungen, wie beispielsweise jene von Bayern-Transferkandidat Nico Williams, überhaupt bei der Liga registrieren zu können.

    Das ist seit Jahren das große Problem der klammen Katalanen, die stets ihre Gehaltsobergrenze überschreiten und dann wie im Fall Dani Olmo über krude Finanztricks doch noch die Spielberechtigung für ihre Neuzugänge einholen.

    Wie es für ter Stegen nun weitergeht, ist noch völlig offen. Fakt ist: Der DFB-Keeper kann mit Blick auf die WM 2026 nicht riskieren, bei Barca aufs Abstellgleis und die Bank zu geraten.

    Das türkische Portal Fanatik berichtete, dass sich der 33-Jährige bereits mit Galatasaray auf einen Wechsel geeinigt habe. Laut Sport Bild entspreche das jedoch nicht der Wahrheit. Im Gegenteil: Ter Stegen soll weiterhin nicht an einen Abschied aus Katalonien denken und wolle unbedingt bleiben.

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