Doch weder bei Legia Warschau in Polen, noch bei Portimonense in Portugal oder bei MIKA Aschtarak in Armenien hinterließ er mehr Spuren als ein paar wenige Einsätze. "Er hatte die falsche Einstellung", versucht sich Su Maozhen an einer Erklärung. "Er dachte, dass nach Manchester United alles ganz leicht werden würde und dass er in China ohnehin der Beste sei."
2012/13 gelangen Dong noch sieben Tore für den chinesischen Zweitligisten Hunan Billows, seit dem Ende seines Engagements bei Hebei China Fortune im Januar 2015 hat er kein Spiel mehr als Profi absolviert. Mit 30 war die Karriere des einstigen Hoffnungsträgers eines ganzen Landes also schon vorbei.
"Es gab immer Vorwürfe, dass er sich zu sehr ins Nachtleben stürzte und nicht mehr auf Fußball konzentrierte", sagt Tom Byer, ein früherer Profi, der seit einigen Jahren für den chinesischen Fußballverband arbeitet. "Eine Sache, die man ihm wirklich übel nahm, war aber, dass er sich seine Haare blond färbte. Das ist in Asien eigentlich ein No-Go."
Kurz nach dem Ende von Dongs letzter Profistation tauchte er zudem in einer chinesischen Reality-TV-Show auf, in der die mit Gewichtsproblemen kämpfenden Teilnehmer chirurgische Eingriff vornehmen lassen. Dong ließ sich sein aufgedunsenes Gesicht schmaler machen. Ein weiterer Tiefpunkt.
"Auf diesem Jungen lastete so viel Druck. Der chinesische Fußball brauchte einen Schub. Die Super League wurde rund um Dongs Wechsel zu United gegründet, er sollte der Start einer goldenen Zukunft sein. Wie sollte ein Junge wie er damit umgehen?", wirft Tom Byer ein. Und Christopher Atkins, als Spielerberater in China tätig, betont: "Eine wirklich traurige Geschichte von einem sehr talentierten Spieler. Einer seiner ehemaligen Teamkollegen bei Antwerpen sagte mir mal, dass er der beste Spieler war, den Manchester United jemals nach Antwerpen schickte.
Nicht jeder im Umfeld von Manchester United hat Dong übrigens vergessen. 2024 reiste er, mittlerweile 39, noch mal nach Manchester und traf - Sir Alex Ferguson. es soll ein sehr nettes Treffen gewesen sein.