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"Ein Akt der Feigheit": Heftige Attacke auf Manchester Uniteds Besitzer

Sportlich steckt Manchester United in der Dauer-Krise, und auch atmosphärisch gibt es einige Probleme. Die Fan-Gruppierung "The 1958" hat Klub-Eigner Sir Jim Ratcliffe nun in einem Statement mit deutlichen Worten kritisiert.

  • WAS IST PASSIERT?

    Die Gruppe kritisierte in dem ausführlichen Statement besonders die von Ratcliffe eingeleiteten Sparmaßnahmen innerhalb des Klubs. Diese würden vor allem die Schwächsten treffen. So seien etwa die Ticketpreise erhöht und Rabatte für Rentner und Kinder gestrichen worden, ebenso wie ein Charity-Programm für bedürftige Ex-United-Spieler.

    "Sir Jims Strategie der Kostenreduzierung ist nichts anderes als ein Affront gegen die Arbeiterklasse, auf deren Basis unser Verein gegründet worden ist", kritisieren "The 1958". Weiter heißt es: "Es ist ein Akt der Feigheit, die Bedürftigsten zu treffen, die es sich am wenigsten leisten können und keine Stimme haben, und zeugt von völligem Unverständnis." Der Klub-Besitzer habe "nichts als Verachtung für die Fans" übrig.

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    EIN BLICK AUF UNITEDS FINANZEN:

    Dabei gebe der Verein der Vereinigung zufolge zu viel Geld für überzogene Spielgergehälter aus. Angesprochen wird auch das chaotische und teure Personal-Management rund um die Profi-Mannschaft.

    So wurde Sportdirektor Dan Ashworth im Sommer verpflichtet und nach nur fünf Monaten wieder entlassen. Der Vertrag mit Trainer Erik ten Hag wurde im Sommer, wenige Monate vor dessen Entlassung, bis 2026 verlängert. Für Nachfolger Ruben Amorim überwies der Klub eine Millionen-Ablöse an Sporting Lissabon.

  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Bereits die langjährige Eigner-Familie Glazer war bei den Fans extrem unbeliebt gewesen und hatte zu Initiativen wie der Gründung des alternativen Vereins FC United of Manchester geführt. In INEOS-Gründer Ratcliffe, der aktuell etwas weniger als ein Drittel der Klub-Anteile besitzt, hatten einige Fans aufgrund seines Bezugs zur Region große Hoffnungen gesetzt.

    Diese scheinen sich bisher aber nicht im Ansatz erfüllt zu haben - im Gegenteil. "Sir Jim hat gesagt, er wolle das 'Manchester' in Manchester United zurückbringen", heißt es in dem Statement. Er müsse sich jedoch an seinen Taten messen lassen, und diese sprächen eine komplett andere Sprache.

  • Wolverhampton Wanderers FC v Manchester United FC - Premier LeagueGetty Images Sport

    WIE GEHT ES WEITER?

    Auch andere Fans werden zum Handeln aufgerufen. "So kann es nicht weitergehen! Wir werden nicht zulassen, dass es so weitergeht! Wenn wir als Fans nichts tun, wird es keine Rivalitäten und keine Fan-Kultur mehr geben. Nur Touristen und Firmen, die einen Tag lang glücklich sind, aber keinen emotionalen Bezug haben."

    Die Hoffnung auf Besserung habe "The 1958" aber noch nicht aufgegeben. Am Ende des Statements heißt es: "Wir sind bereit zu kämpfen."