Weltmeister Sir Geoff Hurst hat sich über das Auftreten von Mark Bellingham bei Borussia Dortmund beschwert. Englands Legende nahm zudem den englischen Nationaltrainer Thomas Tuchel in die Pflicht.
Getty Images Sport"Ein absoluter Witz": Weltmeister attackiert den Vater von BVB-Neuzugang Jobe Bellingham hart
WAS IST PASSIERT?
Der Weltmeister von 1966 sagte laut einem Bericht der Zeitung The Sun bei einer Veranstaltung in Bristol über den 49-Jährigen: "Er hat sich beschwert, als sein Sohn in einem Spiel ausgewechselt wurde. Das ist ein absoluter Witz! Wenn man so etwas nicht unterbindet, ist das eine absolute Schande."
GettyWAS IST DER HINTERGRUND?
Der Vorfall ereignete sich während des Bundesliga-Saisonauftakts zwischen Dortmund und St. Pauli. Jobe Bellingham, der jüngere Bruder von Jude, gab in diesem Spiel sein Debüt in der deutschen Spitzenliga, nachdem er im Sommer für 30 Millionen Euro von Sunderland zur Borussia gewechselt war. Für den 20-jährigen Mittelfeldspieler lief die Partie jedoch nicht nach Plan und Trainer Niko Kovac wechselte den Neuzugang zur Halbzeitpause aus.
Diese Entscheidung kam bei seinem Vater Mark, der unter den Zuschauern war, nicht gut an. Er sorgte anschließend für einen Eklat, indem er sich Zugang zum Kabinentrakt verschaffte und sich mit Sportdirektor Sebastian Kehl eine hitzige Diskussion geliefert haben soll. Die Dortmunder veröffentlichten nach dem Vorfall ein klares Statement mit der Ankündigung, dass sich dies nicht noch einmal wiederholen werde.
Jobe Bellingham hat allerdings weiterhin Schwierigkeiten, sich einen Stammplatz beim BVB zu sichern. Die Verantwortlichen reagieren dabei zunehmend genervt auf die sich häufenden medialen Nachfragen nach dem Top-Transfer.
Getty Images SportWAS WURDE GESAGT?
Auch Bruder Jude sorgte zuletzt für Schlagzeilen. Der Profi von Real Madrid wurde aus dem aktuellen Kader der englischen Nationalmannschaft gestrichen, da er nach einer Schulteroperation im Sommer noch nicht wieder bei seiner hundertprozentigen Fitness angelangt ist. Es war nicht die erste Entscheidung, mit der der neue Nationaltrainer Thomas Tuchel für Aufsehen sorgte.
Hurst kommentierte die grundsätzliche Entscheidung für den Deutschen als Trainer des englischen Teams kritisch: "Insgesamt muss man argumentieren, dass die Trainer, die die besten Ergebnisse für unsere Nationalmannschaft erzielt haben, Engländer waren, angefangen mit Sir Alf Ramsey. Und ich muss zugeben, dass ich es im Allgemeinen vorziehe, wie viele andere Länder auch, einen Nationaltrainer zu haben, der die gleiche Nationalität wie die Spieler hat."
Hurst sieht dabei jedoch auch ein Problem in der heimischen Liga: "Leider hatten wir nicht so viele zur Auswahl, die auf höchstem Niveau in der Premier League tätig sind, da es mittlerweile so viele ausländische Trainer gibt. Und nicht viele englische Trainer in der Premier League waren im Laufe der Jahre so erfolgreich."
Am Ende ist für ihn die Nationalität aber egal - solange die Ergebnisse stimmen: "Was die Zukunft angeht, ist es ganz einfach: Wenn Tuchel im nächsten Sommer gute Arbeit leistet und wir bei der Weltmeisterschaft gut abschneiden, hat er einen fantastischen Job gemacht. Aber wenn wir frühzeitig ausscheiden, war er eine absolute Zeitverschwendung."
Getty Images SportWIE GEHT ES WEITER?
England, das an der Spitze seiner WM-Qualifikationsgruppe steht, wird am Dienstag wieder im Einsatz sein, wenn die Three Lions nach Lettland reisen. Ein Sieg würde ausreichen, um sich vorzeitig einen Platz bei der kommenden Weltmeisterschaft zu sichern.
Bereits am Montag treffen die Young Lions in der Qualifikation zur U21-Europameisterschaft auf Andorra, wobei Jobe Bellingham Teil des Teams von Coach Lee Carsley ist. In der Bundesliga könnte Jobe am Samstag wieder für den BVB im Einsatz sein. Im absoluten Topspiel trifft die Borussia auf Tabellenführer FC Bayern München.

