Trainer Vincent Kompany hat den FC Bayern in seiner ersten Saison zum Meistertitel geführt. Im DFB-Pokal war im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen Endstation, in der Champions League im Viertelfinale gegen Inter Mailand. Wie schlugen sich die einzelnen Spieler?
Getty ImagesDreimal gibt es die glatte Fünf, Michael Olise ist der Musterschüler: Das Saison-Zeugnis der Spieler des FC Bayern
GettyFC Bayern München, Tor: Manuel Neuer
Im stolzen Alter von 39 Jahren erlebte Neuer eine turbulente Saison mit drei Verletzungspausen. In der Bundesliga präsentierte er sich konstant gut, so auch beim Comeback gegen Borussia Mönchengladbach. Anders sah es in den Pokal-Wettbewerben aus. In der Champions League wackelte er gegen Aston Villa und den FC Barcelona.
Am DFB-Pokal-Aus gegen Bayer Leverkusen hatte er entscheidenden Anteil, als er für ein missglücktes Klärungsmanöver Rot sah und sich dabei auch noch einen Rippenbruch zuzog. Auch seine zweite gröbere Verletzung erlitt er gegen Leverkusen - diesmal aber aus einem schöneren Grund: und zwar beim Jubellauf im CL-Achtelfinale. Note: 3,5.
- Spiele: 35
- Minuten: 3000
- Gegentore: 26
- Zu-Null: 20
Getty ImagesFC Bayern München, Tor: Jonas Urbig
Innerhalb weniger Wochen von der Ersatzbank des zweitklassigen 1. FC Köln in die Startelf bei einem Champions-League-Viertelfinale. Urbig wechselte im Winter für sieben Millionen Euro Ablöse zum FC Bayern und wurde schneller gebraucht als gedacht. Trotz zweier Patzer gegen Union Berlin und RB Leipzig strahlte er grundsätzlich Sicherheit aus und empfahl sich nachhaltig als Neuer-Erbe. Note: 3.
- Spiele: 12
- Minuten: 1022
- Gegentore: 16
- Zu-Null: 4
Getty ImagesFC Bayern München, Tor: Sven Ulreich
Als Neuer im September aufgrund von Oberschenkelproblemen eineinhalb Spiele verpasste, war sein langjähriger Vertreter zur Stelle. Der Rippenbruch des Stammkeepers hätte Ulreich im Dezember noch mehr Einsätze bescheren können - aber diesmal fehlte er seinerseits "aus persönlichen Gründen". Peretz sprang ein, dann kam Urbig und Ulreich rutschte im Keeper-Ranking weiter ab. Für ordentlich Wirbel sorgte Ulreich abseits des Platzes, unter anderem mit seiner Beleidigung gegen Leverkusens Geschäftsführer Sport Simon Rolfes. Note: 3,5.
- Spiele: 2
- Minuten: 135
- Gegentore: 2
- Zu-Null: 1
Getty ImagesFC Bayern München, Tor: Daniel Peretz
Während Neuers Rippenbruch im Dezember übernahm Peretz statt Ulreich. In fünf Einsätzen hielt er kein einziges Mal die Null. An den Gegentoren hatte er zwar keinen entscheidenden Anteil, nachhaltigen Eindruck mit Blick auf Neuers Erbe machte er bei seinen Einsätzen aber auch nicht. Im Sommer soll er verliehen werden. Note: 3,5.
- Spiele: 5
- Minuten: 431
- Gegentore: 7
- Zu-Null: 0
Getty Images SportFC Bayern München, Abwehr: Dayot Upamecano
Auf sein wohl bestes Bayern-Halbjahr in der Hinrunde mit nur wenigen Ausreißern (Pleite gegen Barca) folgte eine gute Rückrunde - bis er sich Ende März bei der französischen Nationalmannschaft einen Knorpelschaden zuzog. Der FC Bayern strebt eigentlich eine Verlängerung seines 2026 auslaufenden Vertrags an, zuletzt geriet der Poker aber ins Stocken. Note: 2.
- Spiele: 33
- Minuten: 2928
- Tore: 2
- Assists: 1
Getty Images SportFC Bayern München, Abwehr: Min-Jae Kim
Spielte wie Upamecano eine gute Hinrunde, tatsächlich tauchte Kim sogar in der einen oder anderen Hinrunden-Top-11 auf. Nach der Winterpause baute er aber stark ab. Mit seinen Patzern hatte er entscheidenden Anteil am CL-Aus gegen Inter. Zur Verteidigung des Verteidigers: Kim spielte wochenlang mit Achillessehnenproblemen und opferte sich so für die personell ausgedünnte Mannschaft. Ein Poker, der sich nicht lohnte. Note: 4.
- Spiele: 43
- Minuten: 3593
- Tore: 3
- Assists: 0
Getty ImagesFC Bayern München, Abwehr: Eric Dier
Als in der Rückrunde plötzlich ein Verteidiger nach dem anderen verletzt ausfiel, bewährte sich Dier als höchst zuverlässiger Vertreter. Die angedachte Vertragsverlängerung scheiterte aber, der 31-jährige Engländer verlässt München zur AS Monaco. Mit ihm verliert der FC Bayern einen perfekten Ersatzmann. Note: 2,5.
- Spiele: 28
- Minuten: 1833
- Tore: 3
- Assists: 1
Getty ImagesFC Bayern München, Abwehr: Hiroki Ito
Der wohl größte Pechvogel der Saison. Ito verpasste die komplette Hinrunde wegen eines Mittelfußbruchs, feierte im Februar ein durchaus vielversprechendes Comeback - und zog sich nach acht Einsätzen den nächsten Mittelfußbruch zu. Note: 3,5.
- Spiele: 8
- Minuten: 282
- Tore: 1
- Assists: 0
Getty ImagesFC Bayern München, Abwehr: Josip Stanisic
Wie Ito verpasste auch Stanisic die komplette Hinrunde, er fehlte wegen eines Außenbandrisses. Sein Comeback im Januar war aber nachhaltiger: Nach einigen eher wackeligen Auftritten stabilisierte sich Stanisic im Laufe der Rückrunde und war auch aus Mangel an Alternativen in den vergangenen Wochen gesetzt. Beachtlich, wie problemlos er dabei zwischen linker, rechter und zentraler Verteidigung wechselte. Note: 3.
- Spiele: 21
- Minuten: 1384
- Tore: 0
- Assists: 2
Getty ImagesFC Bayern München, Abwehr: Konrad Laimer
Wie Stanisic ein Gewinner der Rückrunde. Bis zur Winterpause noch klassischer Rotationsspieler, etablierte sich Laimer anschließend als unumstrittener Stamm-Rechtsverteidiger und sammelte sogar ein paar Scorerpunkte. Note: 2,5.
- Spiele: 42
- Minuten: 2641
- Tore: 3
- Assists: 3
Getty ImagesFC Bayern München, Abwehr: Sacha Boey
Über weite Strecken der Hinrunde aus verschiedenen Gründen unpässlich. Bei seinen wenigen Chancen in der Rückrunde regelmäßig ziemlich indisponiert wie beispielsweise bei der 2:3-Pleite gegen den VfL Bochum. Note: 5.
- Spiele: 17
- Minuten: 714
- Tore: 0
- Assists: 3
Getty Images SportFC Bayern München, Abwehr: Alphonso Davies
Nach einer guten Hinrunde verlängerte er im Februar seinen auslaufenden Vertrag. Es folgten noch zwei wichtige Tore in der Champions League gegen Celtic und Leverkusen. Dann riss sich Davies bei einem Einsatz für die kanadische Nationalmannschaft das Kreuzband, was in einem bilateralen Konflikt resultierte. Note: 3.
- Spiele: 31
- Minuten: 2416
- Tore: 3
- Assists: 4
Getty ImagesFC Bayern München, Abwehr: Raphael Guerreiro
Bewährte sich in der Hinrunde als universell einsetzbare Allzweckwaffe. Als er in Davies' Abwesenheit auf seiner eigentlichen Paradeposition links hinten gebraucht wurde, geriet Guerreiro plötzlich völlig außer Form und landete auf der Bank. Im April stieg die Leistungskurve wieder - unterbrochen von einem Muskelfaserriss. Note: 3,5.
- Spiele: 34
- Minuten: 2228
- Tore: 5
- Assists: 3
GettyFC Bayern München, Abwehr: Adam Aznou
Nachdem er bereits für die marokkanische A-Nationalmannschaft debütiert hatte, lief Aznou im November auch erstmals für die Profis des FC Bayern auf. Es folgten zwei weitere Kurzeinsätze, dann wechselte er per Leihe zu Real Valladolid. Dort sammelte der 18-jährige Linksverteidiger viel Spielpraxis, stieg aber auch aus der Primera Division ab. Aznou gilt als großer Hoffnungsträger und könnte schon zur Klub-WM nach München zurückkehren. Keine Bewertung.
- Spiele: 2
- Minuten: 11
- Tore: 0
- Assists: 0
Getty ImagesFC Bayern München, Mittelfeld: Joshua Kimmich
Kompany machte Kimmich wieder zum unumstrittenen Chefstrategen auf der Doppelsechs - und dieser dankte mit konstant starken Leistungen. Der 30-Jährige absolvierte mit Abstand die meisten Spielminuten in dieser Saison und sammelte 15 Scorerpunkte. Nach langem Poker verlängerte Kimmich im März vorzeitig bis 2029. Note: 1,5.
- Spiele: 50
- Minuten: 4377
- Tore: 3
- Assists: 12
Getty ImagesFC Bayern München, Mittelfeld: Leon Goretzka
Zunächst völlig außen vor, kämpfte sich Goretzka in beeindruckender Manier zurück in die Mannschaft und sogar ins DFB-Team. Bei seinem Comeback profitierte er aber auch von den regelmäßigen Unpässlichkeiten seiner Rivalen Pavlovic und Palhinha. Note: 3.
- Spiele: 40
- Minuten: 2260
- Tore: 5
- Assists: 2
Getty ImagesFC Bayern München, Mittelfeld: Aleksandar Pavlovic
Als spielstarker Nebenmann von Kimmich war Pavlovic zunächst gesetzt und dabei sehr überzeugend. Dann musste er sich aber mit einem Schlüsselbeinbruch sowie Pfeifferschem Drüsenfieber herumplagen und geriet aus dem Rhythmus. Note: 3.
- Spiele: 28
- Minuten: 1843
- Tore: 1
- Assists: 1
(C)Getty ImagesFC Bayern München, Mittelfeld: Joao Palhinha
Mit einem Jahr Verspätung vergangenen Sommer für 51 Millionen Euro vom FC Fulham verpflichtet, ist Palhinha auf dem besten Weg zum teuersten Transferflop der Bayern-Geschichte. Auf eine unterdurchschnittliche Hinrunde folgte eine katastrophale Rückrunde - inklusive Verletzung und Rotsperre. Zuletzt Dauerreservist. Note: 5.
- Spiele: 24
- Minuten: 941
- Tore: 0
- Assists: 0
Getty Images SportFC Bayern München, Mittelfeld: Jamal Musiala
Legte eine überragende Hinrunde hin, teilweise trug Musiala das Münchner Angriffsspiel ziemlich alleine. Nach der Winterpause baute er etwas ab. Anfang April erlitt Musiala schließlich einen Muskelbündelriss und verpasste die entscheidende Saisonpause verletzt. Note: 2.
- Spiele: 40
- Minuten: 2871
- Tore: 18
- Assists: 8
GettyFC Bayern München, Mittelfeld: Thomas Müller
Sorgte neben dem Platz für mehr Schlagzeilen als darauf. Dass die 35-jährige Klub-Ikone keinen neuen Vertrag bekommt, war eines der größten Themen dieser Saison. Sportlich spielte Müller unterdessen keine prägende Rolle mehr, hatte mit seinem Tor im Hinspiel gegen Inter aber noch einen großen Moment. Note: 4.
- Spiele: 44
- Minuten: 1722
- Tore: 6
- Assists: 6
Getty ImagesFC Bayern München, Angriff: Leroy Sane
Ging angeschlagen in die Saison, seine Spielzeiten nahmen dann nach und nach zu. Ab Ende November meistens gesetzt und mit guten Scorerwerten. Nach seinem überraschenden Berater-Wechsel steht seine eigentlich schon sicher geglaubte Vertragsverlängerung plötzlich wieder in Frage. Note: 2,5.
- Spiele: 45
- Minuten: 2377
- Tore: 13
- Assists: 6
Getty Images SportFC Bayern München, Angriff: Serge Gnabry
Auch aufgrund der extra-urlaubenden EM-Teilnehmer war Gnabry in der Anfangsphase der Saison gesetzt. Auf einen starken Start folgten zähe Wintermonate, bedingt auch durch Pausen wegen Knieproblemen und einer Erkältung. Erst in der Schlussphase der Saison ging es wieder etwas aufwärts. Note: 4.
- Spiele: 42
- Minuten: 1968
- Tore: 7
- Assists: 8
Getty ImagesFC Bayern München, Angriff: Michael Olise
Der beste und konstanteste Münchner, auch Sportvorstand Max Eberl kürte Olise zum Spieler der Saison. Nach seinem 53 Millionen Euro teuren Wechsel von Crystal Palace erwies sich Olise sofort als Verstärkung. Der 23-jährige Franzose war ein steter Aktivposten und sammelte überragende 38 Scorerpunkte. Note: 1.
- Spiele: 50
- Minuten: 3482
- Tore: 17
- Assists: 21
getty
FC Bayern München, Angriff: Kingsley Coman
Selten überzeugend, oft sehr unauffällig - elf Scorerpunkte sind zu wenig. Coman erlebte eine unspektakuläre Saison und gilt wie schon vergangenen Sommer erneut als Verkaufskandidat. Note: 4.
- Spiele: 41
- Minuten: 1837
- Tore: 7
- Assists: 4
Getty ImagesFC Bayern München, Angriff: Arijon Ibrahimovic
Nach einem Leihjahr bei Frosinone Calcio probierte sich der 19-jährige Offensivallarounder in der Hinrunde bei den Profis des FC Bayern. Es reichte zu drei Kurzeinsätzen, dann wechselte er im Winter zu Lazio Rom. Dort läuft es nicht besser: Bis dato stand er 19 Minuten auf dem Platz. Keine Bewertung.
- Spiele: 3
- Minuten: 16
- Tore: 0
- Assists: 0
ImagoFC Bayern München, Angriff: Gabriel Vidovic
Nach den Abgängen von Ibrahimovic und Tel waren im Winter plötzlich Kaderplätze frei. Weil Vidovic bei seiner Leihe nach Mainz eh nicht spielte, kehrte er vorzeitig zurück - und spielte erwartungsgemäß auch in München kaum. Immerhin reichte es zu vier Kurzeinsätzen. Keine Bewertung.
- Spiele: 4
- Minuten: 22
- Tore: 0
- Assists: 0
Getty ImagesFC Bayern München, Angriff: Harry Kane
Als erster Spieler der Bundesliga-Geschichte gewann Kane in seinen ersten beiden Spielzeiten die Torjägerkanone. 38 Pflichtspieltreffer sind grundsätzlich eine tadellose Ausbeute für einen Stürmer des FC Bayern. Mit 13 resultieren davon aber über ein Drittel aus Elfmetern. Die übrigens niemand souveräner verwandelt als Kane. Am wichtigsten: Im Alter von 31 Jahren hat er seinen ersten Titel gewonnen. Note: 2.
- Spiele: 46
- Minuten: 3582
- Tore: 38
- Assists: 13
Getty Images SportFC Bayern München, Angriff: Mathys Tel
Auf eine ernüchternde Hinrunde ohne Treffer folgte das Transfer-Theater im Januar. Tel schwankte zwischen Bleiben und Gehen und entschied sich letztlich für eine Leihe zu Tottenham Hotspur. Dort spielte er zwar viel, sammelte aber auch nur vier Scorerpunkte. Note: 5.
- Spiele: 14
- Minuten: 458
- Tore: 0
- Assists: 1
GettyFC Bayern München, Angriff: Jonah Kusi-Asare
Der 17-jährige Schwede gilt beim FC Bayern als große Sturmhoffnung. Beim Sieg gegen Mainz feierte er per Einwechslung sein Pflichtspieldebüt. Keine Bewertung.
- Spiele: 1
- Minuten: 2
- Tore: 0
- Assists: 0
Imago ImagesFC Bayern München: Ohne Einsatzminuten
Folgende Talente schafften es zwar mindestens einmal in den Kader, für Einsätze reichte es aber nicht: Max Schmitt (Torwart, 18), Anthony Pavlesic (Torwart, 18), Leon Klanac (Torwart, 17), Tarek Buchmann (Abwehr, 20), Noël Aséko Nkili (Mittelfeld, 19), Lennart Karl (Mittelfeld, 17), Jonathan Asp Jensen (Mittelfeld, 19), Nestory Irankunda (Sturm, 18) und Wisdom Mike (Sturm, 16).

