Toni Kroos hat die vielen Kritiker nach dem Clasico zurechtgewiesen, die das Verhalten von Vinicius Junior bei dessen Auswechslung in der 72. Minute und der Rudelbildung nach Spielende scharf verurteilt haben.
Getty Images Sport"Die sollen sich nicht aufregen": Toni Kroos kann Kritik an Real Madrids Vinicius Junior überhaupt nicht nachvollziehen
WAS WURDE GESAGT?
"99 Prozent derer, die darüber diskutieren, können sich in die Situation gar nicht hineinversetzen. Die sollen Fußball gucken und sich nicht aufregen über sämtliche Sachen, die man besser machen kann", sagte Kroos in seinem Podcast Einfach mal Luppen, den er seit Jahren mit seinem Bruder Felix betreibt.
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Man könne nach Meinung von Kroos die Emotionalität eines Clasicos "nur beurteilen, "wenn man es selbst erlebt hat. Sonst darf man sich da zurückhalten". Zudem attestierte der 35-Jährige dem Real-Stürmer "ein sehr gutes Spiel". In der Tat war Vinicius entscheiden am Siegtreffer von Jude Bellingham kurz vor der Pause beteiligt und machte der Barcelona-Defensive stets das Leben mit seinen Tempodribblings schwer.
IMAGO / ABACAPRESSWAS IST PASSIERT?
Es gab jedoch ein großes Aber: Vinicius, mit dem Kroos von 2018 bis zu seinem Karriereende 2024 bei den Königlichen gemeinsam gespielt hatte, sorgte mit seiner Schimpftirade in Richtung von Trainer Xabi Alonso bei seiner Auswechslung gut 20 Minuten vor Schluss für reichlich Wirbel und Unverständnis.
"Immer ich!", rief er laut DAZN und schimpfte: "Ich verlasse das Team, es ist besser, wenn ich gehe. Ich gehe!" Seinen Wutausbruch würzte er noch mit einem deftigen Fluch ("Zur Hölle!"), ehe er für ein paar Minuten in den Katakomben des Bernabeu verschwand, nur um pünktlich zum Abpfiff erneut im Rampenlicht zu stehen und sich mit Barcelona Shootingstar Lamine Yamal anzulegen. Alonso kündigte an, mit dem immer wieder eskalierenden Brasilianer reden zu wollen.
Die spanische Presse reagierte anders als Kroos entsetzt bezüglich des Verhaltens von Vinicius. "Keiner von seinen Wutanfällen war wie der heutige", schrieb die AS: "Gewaltig ist untertrieben. Beispiellos." Die Mundo Deportivo fragte mit Blick auf das wiederholt fragwürdige Gebahren des 25-Jährigen: "Vinicius, warum immer du?"
IMAGO / Alberto GardinWUSSTEST DU?
Schon während der Übertragung hatte sich auch DAZN-Experte Sami Khedira, wie Kroos ein Ex-Madrilene mit reichlich Clasico-Erfahrung, über das Verhalten echauffiert: "Du kannst ja sauer sein auf den Trainer. Das ist absolut okay. Aber du musst immer wissen, dass du Teil einer Mannschaft bist. Du kannst sauer auf den Coach sein, aber nicht in diesem Ausmaß und in dieser Körpersprache."
Ob Vinicius vereinsinterne Disziplinarmaßnahmen drohen, ist noch nicht bekannt. Laut As denke Vinicius sogar ernsthaft darüber nach, seine im Zorn getätigte Aussage wahr zu machen und die Königlichen zu verlassen.
Demnach soll der Hauptgrund für Vinicius' Gedankenspiele sein, dass er zu wenig Vertrauen von Trainer Alonso spüre. Wie die As weiter berichtet, sei der brasilianische Offensivspieler der Meinung, dass Alonso ihm angesichts seiner großen Verdienste für den Verein in den vergangenen Jahren zu wenig Respekt entgegen bringt.



