Die besten Transfers der letzten 25 Jahre: Viele gute Griffe von Real Madrid - und ein großer Fehler des FC Bayern

Der Wechsel von Seamus Coleman von den Sligo Rovers zu Everton kostet im Jahr 2009 schlappe 70.000 Euro.

Der Rechtsverteidiger ist der am wenigsten glamouröse Name in diesem Ranking. Seit über 15 Jahren steht er nun bei den Toffees unter Vertrag und war einer der besten Spieler auf seiner Position in der Premier League.

Coleman wird wohl als der letzte großen Spieler im Goodison Park in die Geschichte eingehen. Er verkörpert alles, was man am modernen Everton bewundern kann.

Der Abgang von Mikel Arteta vom FC Everton hat 2011 zu einzigartigen Protesten und Gegenreaktionen geführt. Wenn Sie 2011 Twitter hatten und in Toffees-Kreisen waren, werden Sie sich an die meistgestellte Frage erinnern: "Wo ist das Geld für Arteta?"

Arsenal gab nur rund zwölf Millionen Euro aus, um den Spanier zu holen, der kurz vor seinem 30. Geburtstag stand und dem jungen Mittelfeld von Trainer Arsene Wenger die dringend benötigte Erfahrung brachte. Arteta gewann einige FA-Cups und wurde Kapitän - Ende 2019 wurde er dann sogar Cheftrainer der Gunners und ist das bekanntlich bis heute.

Die sportliche Revolution, die er ausgelöst hat, wäre unter einem x-beliebigen Trainer nicht möglich gewesen. Dieser besondere Schmetterlingseffekt ist auch heute noch zu spüren.

Es gab einige Vorschläge aus dem Fundus von Tottenham Hotspur für die besten Transfers mit Ablösesumme. Luka Modric, der vor der Europameisterschaft 2008 von Dinamo Zagreb aus der Versenkung geholt wurde, kostete allerdings rund 18 Millionen Euro Ablöse - ein damaliger Rekord für Tottenham.

Monate zuvor war zudem ein gewisser Gareth Bale von Southampton gekommen, allerdings als elf Millionen Euro teurer Linksverteidiger, der gerade einmal eine Saison in der Championship gespielt hatte.

Der Geist, um den es in dieser Liste geht und für den sie steht, führt also zu Christian Eriksen, den die Spurs 2013 für nur 14 Millionen Euro von Ajax Amsterdam abwerben konnten - als man schon wusste, dass er einer der besten Spielmacher der Welt werden würde.

In einer starken Tottenham-Mannschaft mit Harry Kane, Dele Alli und Son Heung-min war Eriksen oft der Spieler, der das Spiel der anderen ankurbelte und alles zusammenhielt.

Der Transfermarkt ist im Großen und Ganzen unbarmherzig, wenn nicht sogar manchmal geradezu unsinnig. Torhüter sind oft jedoch relativ günstig, obwohl sie eine der wichtigsten Positionen einnehmen.

Der Verkauf von Julio Cesar an Inter Mailand für 2,5 Millionen Euro - per Leihe über Chievo Verona, um die Obergrenze für Nicht-EU-Spieler in der Serie A zu umgehen - geht als einer der größten Torwarttransfers in die Geschichte ein. Im San Siro etablierte sich der Brasilianer, der von Flamengo kam, sich schnell als einer der besten Torhüter und verhalf den Nerazzurri zu mehreren Titeln.

Als Real Madrid Casemiro 2012 von Sao Paulo für seine zweite Mannschaft auslieh, hoffte man, dass der Brasilianer einmal für die Profis auflaufen würde. Doch er nahm dort sogar eine tragende Rolle ein und wurde zu einem der besten Sechser dieser Zeit.

Er erwies sich als perfektes Gegenstück zu den Stars im offensiven Mittelfeld und den Stürmern. Ohne Casemiro wäre es für Real viel schwieriger gewesen, die Champions League zu gewinnen.

Man sollte sich von seinen jüngsten Leistungen bei Manchester United nicht das Urteil über einen Spieler vernebeln lassen, der in seiner Prime überragend war.

Wenn Sie einen großgewachsenen linken Flügelspieler brauchten, der zu einem klassischen Mittelstürmer umgeschult werden soll, war Arsene Wenger der geeignete Trainer.

In seiner Anfangszeit bei Arsenal vollbrachte er Wunder mit Thierry Henry - danach formte er Robin van Persie um.

Der Niederländer schien von Anfang an ein gelernter Mittelstürmer zu sein. Aber er brauchte auch Wengers Coaching und viel Spielzeit seit dem Transfer im Jahr 2004 bis sich alles zusammenfügte.

Als van Persie im Jahr 2012 seinen Wechsel zu Manchester United durchsetzte, wurde er zum unbestrittenen Spieler der Saison und zum Gewinner des Goldenen Schuhs gekürt.

Vor den Tagen seiner rosaroten Brille, seinem dröhnenden Lachen und seinen rohen Hähnchen war Patrice Evra tatsächliche ein guter Linksverteidiger. Als er 2006 zu Manchester United wechselte, war er bereits französischer Nationalspieler und hatte mit der AS Monaco im Finale der Champions League gestanden.

Angesichts der Tatsache, dass Arsenal, Liverpool und Real Madrid um Evra buhlten, ist es ein Rätsel, warum die Red Devils nur acht Millionen Euro für einen der besten Verteidiger seiner Generation ausgeben mussten.

Acht Jahre lang machte Evra den rechten Flügelspielern in der Premier League das Leben schwer.

Hätte es Sergio Ramos nicht gegegeben, dann wäre Diego Godin als der beste Innenverteidiger seiner Generation in die Geschichte eingegangen.

Schließlich schoss er das Tor, das Atletico Madrid 2013/14 den Titel in der La Liga einbrachte - den Ausgleichstreffer am letzten Spieltag der Saison in Barcelona -, und eine Woche später erzielte er den Führungstreffer bei der schmerzhaften Niederlage im Champions-League-Finale gegen den Rivalen Real Madrid.

Auch abgesehen von diesen Momenten war der Uruguayer einer der stärksten und aggressivsten Verteidiger der Welt. Sein Transfer im Jahre 2010 nach einer überragenden Weltmeisterschaft mit Uruguay inklusive dem Halbfinal-Einzug brachte dem FC Villarreal mit wenig Verhandlungsgeschick gerade einmal acht Millionen Euro ein.

Ein gutes, altmodisches Tauschgeschäft. So etwas gibt es heute fast nicht mehr - vor 18 Jahren allerdings schon.

Der umstrittene Wechsel von Ashley Cole von Arsenal zu Chelsea im Jahr 2006 kostete die Blues nur 7,4 Millionen Euro und den vielseitigen Verteidiger William Gallas.

Das ist alles, was der wohl beste Linksverteidiger seiner Zeit gekostet hat. Was für ein Deal!

Chelsea scheint eine Vorliebe für unterschätzte Außenverteidiger zu haben. Cesar Azpilicueta war zwar nicht ganz so talentiert wie Cole, aber er war genauso wichtig für die Blues.

Der Spanier war eine unauffällige Verpflichtung kurz nach dem Champions-League-Sieg gegen den FC Bayern München im Jahr 2012, die ursprünglich als Konkurrenz für die rechte Abwehrseite gedacht war. Ironischerweise hat er diese Position in über einem Jahrzehnt an der Stamford Bridge kaum gespielt und sich stattdessen einen Namen als inverser Linksverteidiger und Innenverteidiger gemacht.

Elf Jahre lang fand jeder Trainer, der durch die Tore Westlondons kam, eine Verwendung und eine Rolle für Azpilicueta.

Edwin van der Sar stand im Jahr 2005 kurz vor der Vollendung seines 35. Lebensjahres, als er von Manchester United aus Fulham verpflichtet wurde. Hätten die Cottagers gewusst, dass er noch sechs Jahre im Tank hat, wären sie bei den Verhandlungen wahrscheinlich nicht so großzügig gewesen.

Der schlaksige Niederländer erfüllte Sir Alex Fergusons Vorahnung, dass er der beste Torhüter der Red Devils seit dem großen Peter Schmeichel sein würde. United hatte in den 2000er Jahren auf der Torhüterposition einiges ausprobiert und sie fast vernachlässigt, bis van der Sar geholt wurde.

Wie sich herausstellte, erreichte der Niederländer seine Prime erst gegen Ende seiner Karriere. Er brach den Weltrekord für die längste Spielzeit ohne Gegentor (1.302 Minuten) und hielt den entscheidenden Elfmeter von Nicolas Anelka im Elfmeterschießen des Champions-League-Finales 2008. Er war jeden Cent wert.

Manchester United erlebte 2005 ein besonderes Weihnachtsfest: Nemanja Vidic wechselte für zehn Millionen Euro von Spartak Moskau zu den Red Devils - ein unscheinbarer Transfer, den man aber schon lange abschließen wollte.

ManUnited hatte den Serben bereits zwei Jahre zuvor als potenziellen Superstar ausgemacht, war aber zunächst nicht in der Lage, ihn zu verpflichten. Im Old Trafford war die Erleichterung groß, als er endlich unterschrieb - obwohl selbst die hoffnungsvollsten Befürworter nicht ahnen konnten, welch große Rolle er spielen würde.

Bis heute steht Vidics Name auf den Listen der besten Verteidiger der Premier League ganz oben, wenn nicht sogar an der Spitze. Dies war ein sensationell gutes Scouting von United, das sich auszahlte.

Über diesen Transfer ärgert sich der FC Bayern bis heute. 2014 ließen die Münchener den frisch gebackenen Weltmeister Toni Kroos für gerade einmal 25 Millionen Euro zu Real Madrid ziehen. Gerade FCB-Präsident Uli Hoeneß war nicht allzu begeistert von Kroos' Leistungen, bei seinem Verkauf saß Hoeneß dann wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis.

Bei Real Madrid gewann Kroos fünfmal die Champions League und verewigte sich als einer der besten Spieler seiner Generation. Zu seiner Vorstellung im Santiago Bernabeu waren 2014 nur 8.000 Fans gekommen - bei seinem Abschied zehn Jahre später, im Sommer 2024, deutlich mehr.

Echte Football-Manager-Fans dürfte der Aufstieg von Andy Robertson nicht sonderlich überraschen.

Der linke Außenverteidiger war zwischen 2014 und 2017 ein unscheinbares Mitglied des Jo-Jo-Kaders von Hull City, das ständig zwischen Premier League und Championship pendelte. Seine Flanken waren stark und seine Ausdauer bemerkenswert - auch wenn es Zweifel gab, ob er sich auch bei einem großen Verein behaupten könnte.

Wie sich herausstellte, war er der ideale Spieler für das Team von Jürgen Klopp - ein intelligenter Spieler, der mit seinen Vorlagen das Spiel veränderte. Zusammen mit Trent Alexander-Arnold auf der rechten Seite verfügen die Reds seit über einem halben Jahrzehnt über zwei der besten Außenverteidiger der Welt.

Der heutige Bayern-Trainer sammelte bereits zwischen 2006 und 2008 Erfahrung in der Bundesliga - beim Hamburger SV. Die Hanseaten kaufen den Verteidiger 2006 für 10,5 Millionen Euro vom RSC Anderlecht, verkauften ihn zwei Jahre später für zwei Millionen Euro weniger auf die Insel zu Manchester City - ein Schnäppchen.

Dort wurde der Belgier dann langsam zur City-Legende: Ein überragender Innenverteidiger, der am Tag des Derbys gerne köpfte, ein marodierender Verteidiger, dessen Strahl seinem Klub fast den Premier-League-Titel 2018/19 bescherte.

"Wo willst du deine Statue haben, Vincent Kompany?", sagte Gary Neville nach Kompanys titel-bringendem Treffer gegen Leicester City. Bald darauf wurde er tatsächlich vor dem Etihad Stadium verewigt.

Raphael Varane stammt aus der Jugend des RC Lens, bei welchem er auch zum Profi wurde. Durch überragende Leistungen wurde Real Madrid auf den jungen Verteidiger aufmerksam.

Die Blancos zogen 2011 alle Register, um den Franzosen davon zu überzeugen, dass sie die richtige Mannschaft für ihn sind, und arrangierten sogar ein Treffen mit Vereinslegende und zukünftigen Trainer Zinedine Zidane.

Varane entschied sich für Real und zeigte schnell, wie gut er ist. 2013 machte ihn der damalige Trainer José Mourinho dann Schritt für Schritt zum Stammspieler, dafür setzte er einen portugiesischen Landsmann auf die Bank und sagte: "Pepe's Problem hat einen Namen, und der heißt Raphael Varane."

Real Madrid hatte in Roberto Carlos bereits einen legendären brasilianischen Linksverteidiger. Sein Nachfolger Marcelo füllte dessen riesige Fußstapfen perfekt aus.

Er spielte 15 Jahre lang für die Blancos und war der ideale Partner für Cristiano Ronaldo auf dem linken Flügel.

Eines der besten Spiele seiner Karriere bestritt Marcelo im Champions-League-Viertelfinale gegen Bayern München im Jahr 2017.

Real Madrid verkauft seine Nachwuchsspieler gerne etwas zu früh an andere Vereine. Doch einen Fehler machen die Blancos nicht: eine Rückkauf-Klausel im Vertrag zu vergessen.

Dani Carvajal wechselte 2012 von der Castilla zu Bayer Leverkusen, wo er auf Anhieb überzeugte. Schon nach einer Saison wollte Real den Rechtsverteidiger zurück - und zahlte nur 1,5 Millionen Euro mehr, als man im Jahr zuvor erhalten hatte.

Die Erfahrung in der Bundesliga kam Carvajal zugute, seither ist er der beste Rechtsverteidiger bei Real. Er absolvierte über 400 Spiele in den berühmten weißen Trikots und wurde Kapitän des Vereins.

2005 ahnte es Juventus noch nicht - aber gerade hatte man einen Verteidiger verpflichtet, der noch ewig bleiben sollte - für nur 7,7 Millionen Euro.

Chiellinis Zeit in Turin, die 17 Jahre dauerte, war eine der erfolgreichsten in der gesamten Geschichte von Juventus Turin, die pure Verkörperung der stählernen Philosophie des Vereins.

Silvio Berlusconi behauptete damals, die AC Mailand habe Kaká für "Peanuts" unter Vertrag genommen, als er für 8,5 Millionen Euro von Sao Paolo verpflichtet wurde.

Kaká war so gut, dass sich die Verteidiger ineinander verknoteten und ineinander liefen, um ihn zu stoppen. Kaká war so gut, dass Manchester City ihn zum ersten 100-Millionen-Euro-Spieler der Welt machen wollte. Kaká war so gut, dass die Rückennummer 22 legendär wurde.

Die Rossoneri waren in den 2000er Jahren die italienischen Galaktischen, der Ballon d'Or-Gewinner von 2007 war der hellste Stern der Mannschaft war.

Das Märchen der Meisterschaft von Leicester City ist so vielschichtig, dass es schwer ist, den Überblick zu behalten.

Leicester wollte ursprünglich Ryan Mendes aus Le Havre verpflichten, entschied sich dann aber für einen anderen rechten Flügelspieler: Riyad Mahrez. Diese Entscheidung wird man in England sicher nicht bereuen.

Der Algerier wurde in dem Jahr, in dem Leicester die Premier League gewann, zum Spieler der Saison gewählt. Zwei andere Stars dieser Mannschaft stehen in unserem Ranking sogar noch weiter oben.

Dass N'Golo Kanté bei Leicester City unterschrieben hat, ist der Hauptgrund für seine Aufnahme in diese Liste. Erst beim FC Chelsea wurde er dann jedoch zum Superstar.

Die plötzliche Verwandlung des Mittelfeldspielers in den besten Ballgewinner der Welt ist der Beweis dafür, dass es trotz des Verlusts von ein wenig Romantik zugunsten von Statistiken und Daten immer noch versteckte Perlen gibt, die nur darauf warten, entdeckt zu werden.

2018 krönte der Franzose seine Karriere als Weltmeister und 2021 als Champions-League-Sieger.

Inter erhielt im Sommer 2009 40 Millionen Euro und Samuel Eto'o - für den Abgang von Zlatan Ibrahimovic zum FC Barcelona. Was für ein Deal!

In Katalonien hätte es einen Aufschrei geben müssen, dass man ihm erlaubte, zu gehen. Der Kameruner hatte den FC Barcelona gerade mit Lionel Messi gerade zum Triple geführt. Im San Siro spielte Eto'o weiter großartigen Fußball - und wurde mit den Nerazzurri direkt wieder Triple-Sieger.

Er ist der einzige Spieler in der Geschichte, der in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten das Triple gewann, mit zwei verschiedenen Vereinen.

Bis zu seinem 25. Lebensjahr spielte Jamie Vardy in der fünften englischen Liga, trank Red Bull und kickte aus Spaß. Nach seinem 25. Lebensjahr spielte Jamie Vardy in der Championship und der Premier League, trinkt weiterhin Red Bulls und kickt aus Spaß.

Auch dank Vardy gilt Leicester City als Talentgrube - und gewann 2016 die Meisterschaft. Die unbändige Lust, mit der Vardy ungeachtet seiner Fitness, seines Alters oder seiner Laufleistung immer gespielt hat, hat ihn zu einer lebenden Legende gemacht.

Vardy ist mit Sicherheit einer der bekanntesten Spieler und Persönlichkeiten im englischen Fußball. Dabei spielte er noch mit Mitte zwanzig für Fleetwood Town in der National League. Die Verfilmung seiner Laufbahn kann gar nicht früh genug kommen.

Cristiano Ronaldo wird wahrscheinlich nicht als GOAT in die Geschichte eingehen, aber er ist zumindest in den Top drei der besten Spieler der Geschichte. Und, was noch wichtiger ist, er führt unsere Liste der besten Transfers mit Ablösesummen an.

Ronaldo kam 2003 zu Manchester United, mit nudelblondem Haar und schlechten Zähnen, nachdem er in einem Freundschaftsspiel vor der Saison mit Sporting Lissabon gegen die Red Devils beeindruckt hatte.

Noch bevor er 2009 für 94 Millionen Euro zu Real Madrid wechselte und fast jeden Torrekord brach, war Ronaldo bereits einer der größten Fußballspieler aller Zeiten - und gewann 2008 bei United den Ballon d'Or.