Zum Saisonende laufen beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München unter anderem die Verträge von Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Leroy Sané aus. Bislang hat der Verein in keiner Personalie eine Entscheidung verkündet. Ein Zustand, den der ehemalige Bayern-Profi Michael Ballack kritisiert.
Getty Images"Der Verein muss sich selbstkritisch hinterfragen": Ehemaliger Star des FC Bayern kritisiert Rekordmeister wegen Vertragsdilemma
Getty ImagesWAS WURDE GESAGT?
"Dass der FC Bayern überhaupt in so eine Situation geraten ist, dass drei Top-Spieler im Sommer ablösefrei gehen können, da muss man sich als Verein selbstkritisch hinterfragen, wieso das so ist. Meistens wird es dann teurer, wenn ich Top-Spieler halten will", sagte Ballack der Sport Bild.
WAS IST DER HINTERGRUND?
Der Stand der Dinge bei den drei Personalien ist wie folgt: Der 29-jährige Kimmich, der seit 2015 für den Rekordmeister spielt, hatte sich nach dem Münchner 1:0 (0:0) bei Borussia Mönchengladbach am Sky-Mikrofon zu seiner Situation geäußert. Die Tendenz geht wohl zu einer Vertragsverlängerung. "Natürlich gibt es sehr viele gute Gründe dafür", hatte Kimmich gesagt: "Es ist für mich eine Grundsatzentscheidung." Entscheidend sei die sportliche Perspektive.
Bei Davies dagegen veränderte sich die Sachlage regelmäßig. Zuletzt hieß es, beim interessierten Real Madrid habe ein Umdenken stattgefunden. Dann schrieb die spanische Zeitung AS, dass die Gespräche zwischen mit den Bayern "in eine Sackgasse geraten" seien.
Bei Sané strebt der FC Bayern dem Vernehmen nach keine Verlängerung des auslaufenden Vertrags an.
GettyWAS IST NOCH INTERESSANT?
Erst 2026 läuft der Kontrakt von Leistungsträger Jamal Musiala aus, diesen wollen die Bayern unter allen Umständen verlängern. Der Nationalspieler soll offenbar eine Ausstiegsklausel von 175 Millionen Euro fordern.
Dazu sagte Ballack: "Bayern hat sich immer bemüht, die besten Spieler zu bekommen. Und wenn diese schon da sind und es in Anführungsstrichen nur um eine Vertragsverlängerung geht, sollte der Klub ihn überzeugen können. Dazu gehört auch, Kompromisse einzugehen wie in der Politik, wenn Parteien eine Regierung bilden wollen. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt, der vertretbar ist. Aber klar, in den Verhandlungen spricht einiges für Jamal Musiala."
Der ehemalige Nationalspieler führte aus: "Wir bewegen uns in einem schnelllebigen Fußball-Geschäft. 175 Millionen Euro klingen heute viel, in vier Jahren ist es vielleicht gar nicht mehr so viel. Denn hätte man vor zehn Jahren gedacht, dass Klubs heute regelmäßig 80, 90 oder 100 Millionen Euro an Ablöse für Spieler zahlen?"

