Paris Saint-Germains mächtiger strategischer Berater Luis Campos hat sich zur Trennung von Startorwart Gianluigi Donnarumma vor wenigen Wochen geäußert – und die hohen finanziellen Forderungen des Italieners für den Abgang verantwortlich gemacht.
Getty Images Sport"Der Star ist der Verein": PSG-Boss schildert unmissverständlich, warum Gianluigi Donnarumma gehen musste
WAS WURDE GESAGT?
In der Sendung 'Rothen s'enflamme' bei RMC Sport leitete Campos zunächst ein: "Die Aufgabe des Vereins ist es, ein Team zu schmieden. Der Klub ist wichtiger als alles andere. Das hat sich hier bei PSG geändert." Dann wurde er konkreter: "Donnarummas Abgang wurde von einigen Umständen begleitet. Er forderte ein Gehalt auf dem Level des alten PSG, nicht des aktuellen PSG. Unsere Politik basiert nun mehr auf Verdiensten. Du kannst mehr bekommen, wenn du es verdienst."
Getty ImagesWAS IST PASSIERT?
Donnarummas Vertrag in Paris lief 2026 aus. Die Verhandlungen wegen einer Verlängerung mit dem Europameister von 2021 stockten seit geraumer Zeit. Am Ende entschieden sich die PSG-Verantwortlichen dafür, den jungen Lucas Chevalier (23) für 40 Millionen Euro Ablöse vom Ligue-1-Rivalen OSC Lille zu verpflichten und ihn zur neuen Nummer eins zu machen.
Donnarumma wurde vier Jahre nach seinem ablösefreien Wechsel von Milan an die Seine noch für rund 30 Millionen Euro an Manchester City verkauft. "Die Sache mit Gigio haben wir lange diskutiert. Wir waren gezwungen, Lösungen zu finden, sollte es zu keiner Einigung kommen", so Campos.
Und weiter: "Es war schwierig, seine Forderungen zu erfüllen. Er war der erste Spieler, mit dem wir wegen einer Verlängerung verhandelten, aber wir haben schnell realisiert, dass das kompliziert wird."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Campos ließ dann durchblicken, dass man nicht bereit war, Donnarummas Forderungen zu erfüllen: "Der Star ist der Verein, die gesamte Mannschaft. Das ist unsere Grundlage." Damit helfe man Trainer Luis Enrique, "seine Philosophie durchzusetzen".
Bei den Diskussionen um Donarummas Zukunft und die mögliche Chevalier-Verpflichtung habe der spanische Coach angedeutet, dass er seine Mannschaft im Spiel mit dem Ball so noch stärker machen könnte. Ein weiterer Effekt: "Wenn wir PSG französischer machen können, dann werden wir es tun."
Donnarumma fühlte sich zunächst ungerecht behandelt. Sein Berater Enzo Raiola wetterte öffentlich gegen die Klubchefs des Champions-League-Siegers und drohte gar mit rechtlichen Schritten. Ebenso dementierte der Agent bei Sky Sport, dass Donnarumma üppige Forderungen gestellt habe: "Wir sind schockiert von PSG. Nach vier gemeinsamen Jahren zeigt der Verein null Respekt. Wir werden die Situation auch mit unserem Rechtsteam besprechen. Gigio war sogar bereit, sein Gehalt zu reduzieren, aber PSG hat die Bedingungen erneut geändert."
Getty Images SportEIN BLICK AUF DIE ZAHLEN:
Das PSG-Tor hütete der 26-Jährige wettbewerbsübergreifend 161-mal den Kasten, wobei er 156 Gegentore kassierte und 56-mal zu null spielte.
In der vergangenen Saison hatte er mit starken Leistungen wesentlichen Anteil am erstmaligen Gewinn der Champions League. Darüber hinaus gewann der mit Paris auch die Ligue 1 sowie den französischen Pokal.



