Der "reichste Klub in der Geschichte des Fußballs" rüstet auf: Kommt auch noch Granit Xhaka von Bayer Leverkusen?

Für den Bau der gigantischen Planstadt wurden in der Gegend angeblich rund 20.000 ansässige Beduinen vertrieben. Berühmtheit erlangte der Fall von Abdul Rahim Al-Huwaiti, der 2020 gegen seine Umsiedlung protestierte und wenig später getötet wurde, laut saudi-arabischen Aktivisten von Regierungskräften.

Beinhalten soll "The Line" ein Stadion mit 46.000 Plätzen, das als Austragungsort der WM 2034 und künftige Heimat des Neom SC angedacht ist. Aktuell spielt der Klub noch in der nahen Provinzstadt Tabuk. Während der Bau von "The Line" neuesten Berichten zufolge etwas stockt, werden die Pläne des Fußballklubs munter vorangetrieben. Nach dem Durchmarsch von der dritten in die erste Liga rüstet der Neom SC in diesem Sommer ordentlich auf.

Das Traineramt übernahm Christophe Galtier. In der Saison 2022/23 coachte der 58-jährige Franzose Paris Saint-Germain, zuletzt war er beim Al-Duhail SC in Katar tätig. Mit Galtier wechselte gleich ein ganzer Schwung ehemaliger Ligue-1-Spieler nach Saudi-Arabien. Von Olympique Lyon holte Neom den ehemaligen französischen Nationalstürmer Alexandre Lacazette (34) und den algerischen Linksaußen Said Benrahma (29). Dazu kamen Mittelfeldspieler Amadou Kone (20) von Stade Reims und der polnische Nationalkeeper Marcin Bulka (25) von OGC Nizza.

Insgesamt investierte Neom in diesem Sommer bereits 43,7 Millionen Euro in neue Spieler und damit mehr als jeder andere Klub außerhalb Europas. Laut dem Portal Foot Mercato buhlt Neom nun um Bayer Leverkusens Granit Xhaka. Der 32-jährige Mittelfeldspieler aus der Schweiz wird aber auch mit Juventus Turin und der AC Milan in Verbindung gebracht.

Neben Xhaka werden unter anderem auch Rodrygo von Real Madrid, der ehemalige Leverkusener Leon Bailey (Aston Villa), der ehemalige Münchner Corentin Tolisso (Lyon) und Joao Felix (FC Chelsea) bei Neom gehandelt.

Genau wie Newcastle United und die vier anderen Großklubs des Landes Al-Nassr, Al-Ittihad, Al-Hilal und Al-Ahli, die sich auf dem Transfermarkt aktuell verhältnismäßig zurückhalten, wird auch Neom vom saudi-arabischen Staatsfonds PIF finanziert. Bis 2023 trug der Klub aus Tabuk den Namen Al-Suqoor und pendelte zwischen der dritten und vierten Liga. Aufgrund der örtlichen Nähe Tabuks zum Neom-Projekt nahm sich dann der Staat dem Klub an, benannte ihn um und pusht ihn seitdem nach oben. Ziel ist eine Teilnahme an der kommenden Klub-WM 2029.

"Wie ein künstliches Organ, das in einem Inkubator gezüchtet wird" sei der Klub laut des Journalisten James Montague. Der Brite hat sich in seinem Buch "Engulfed" ausgiebig mit Neom beschäftigt und Saudi-Arabien mehrfach besucht. Montague nennt Neom "den reichsten Klub in der Geschichte des Fußballs", er spricht von einem "Trillion-Dollar-Team".