Der irrsinnigste Transferrausch der Fußball-Geschichte: Selbst Alexander Isak würde dem FC Liverpool keinen Rekord geben

Damit soll die Einkaufstour aber noch nicht beendet sein. Angeblich will Liverpool noch einen weiteren Offensivspieler. Gehandelt werden Rodrygo von Real Madrid und vor allem Alexander Isak von Newcastle United. Der schwedische Stürmer könnte Wirtz direkt als Rekordtransfer ablösen. Angeblich verlangt Newcastle 140 Millionen für Isak, der sich dann mit Ekitike um den Mittelstürmer-Posten duellieren könnte.

Liverpools Transferausgaben in diesem Sommer würden so auf insgesamt 449 Millionen Euro ansteigen - es wäre die zweithöchste Summe, die ein Klub in einer Transferphase jemals investiert hat. Unangefochtener Spitzenreiter ist aktuell der FC Chelsea im Sommer 2023.

Es war damals der Abschluss einer im Fußball bisher beispiellosen Transferoffensive, die bereits ein Jahr zuvor ihren Ausgang genommen hatte. Der langjährige Eigentümer Roman Abramovich verkaufte Chelsea an eine Investorengruppe um Todd Boehly - und die kaufte daraufhin auf dem Transfermarkt ein.

Im Sommer 2022 gab Chelsea 301 Millionen für neue Spieler aus, im darauffolgenden Januar 330 Millionen und im Sommer 2023 schließlich die bis heute gültige Rekordsumme von 464 Millionen. Damit sorgten die Londoner direkt hintereinander für drei der sieben kostspieligsten Transferphasen eines einzelnen Klubs. Zumindest in den ersten beiden Perioden verzeichnete Chelsea gleichzeitig kaum Einnahmen.

Der Ertrag ist bis dato eher mau: In der Premier League landete Chelsea seitdem auf den Plätzen zwölf, sechs und vier. In der vergangenen Saison gelang immerhin der Gewinn der Conference League und mit dem Titel bei der Klub-WM in den USA der größte Erfolg seit dem Champions-League-Sieg 2021.

Die beiden teuersten Einkäufe der damaligen Transferoffensive, Moises Caicedo und Enzo Fernandez, avancierten zu Stammspielern. Viele andere Hochpreis-Neuzugänge spielen seitdem aber nur untergeordnete Rollen - etwa Mykhaylo Mudryk, Wesley Fofana oder Christopher Nkunku.

In Chelseas Rekord-Sommer 2023 trugen sich gleichzeitig auch die beiden nächstgrößten Transferoffensiven einzelner Klubs zu. Al-Hilal gab 353 Millionen Euro aus. Den größten Teil davon für Neymar, der für 90 Millionen von Paris Saint-Germain kam. Al-Hilal nahm gleichzeitig übrigens nur eine Million Euro ein, was zum negativsten Transfersaldo eines Klubs in einer Transferphase der Geschichte führt.

Neymars Ex-Klub PSG legte in jenem Sommer 2023 derweil mit Ausgaben von 350 Millionen Euro die drittteuerste Einkaufstour hin. Am meisten kostete Randal Kolo Muani: 95 Millionen von Eintracht Frankfurt, mittlerweile aussortiert. Als Volltreffer mit Verspätung erwies sich immerhin Ousmane Dembele, für den PSG 50 Millionen Euro an den FC Barcelona überwies. Nach etwas Anlaufzeit avancierte er beim letztjährigen Triple-Triumph zum Schlüsselspieler und Ballon-d'Or-Kandidaten.

Abgesehen von Liverpool, Chelsea, PSG und Al-Hilal gab noch ein weiterer Klub über 300 Millionen Euro in einer einzelnen Transferphase aus: Real Madrid im Sommer 2019. Die beiden teuersten Spieler verkamen zu Komplett-Flops: Eden Hazard und Luka Jovic.

Der deutsche Branchenprimus FC Bayern sprengte bisher übrigens nicht einmal die Marke von 200 Millionen Euro: Maximum waren 150 Millionen im Sommer 2023, am meisten kostete damals Harry Kane. Gleichzeitig nahmen die Münchner durch Transfers aber auch 175 Millionen ein.

Ein positives Saldo wird Liverpool diesen Sommer zwar nicht gelingen. Dennoch verzeichnete der Premier-League-Klub bereits Einnahmen in Höhe von immerhin 138 Millionen, 67,5 davon vom FC Bayern für Luis Diaz.