Der FC Bayern lässt angeblich bei Florian Wirtz nicht locker - allerdings führt nicht Max Eberl die Gespräche

Sky berichtet, dass es bereits Treffen zwischen FCB-Verantwortlichen und der Wirtz-Seite gegeben habe. Verhandlungsführer in dieser Angelegenheit seien bei den Münchenern aber nicht etwa Sportvorstand Max Eberl oder Sportdirektor Christoph Freund. Sie hätten zwar die Gespräche vor geraumer Zeit auf den Weg gebracht, mittlerweile läge die "Hauptverantwortung" im Wirtz-Werben aber bei Ehrenpräsident Uli Hoeneß und dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge.

Hoeneß und Rummenigge äußerten in den vergangenen Monaten mehrfach öffentlich den Wunsch eines Wechsels des deutschen Nationalspielers von Leverkusen an die Isar. Wirtz' Vertrag bei Bayer läuft noch bis 2027. Der Werksklub bemüht sich um eine vorzeitige Verlängerung. Allerdings zögert Wirtz mittlerweile, wie Sportchef Simon Rolfes in dieser Woche bestätigte.

Das Interesse an Wirtz ist nicht nur in München groß. Real Madrid wird seit langer Zeit als Interessent gehandelt und die Gerüchte um einen Vorstoß Manchester Citys nehmen seit dem vergangenen Wochenende Fahrt auf: Der langjährige Spielgestalter Kevin De Bruyne verlässt die Skyblues im Sommer und Wirtz soll der Wunschkandidat auf dessen Nachfolge im Team Pep Guardiolas sein.

Bayerns Bosse äußerten sich nach den erwähnten forschen Hoeneß- und Rummenigge-Aussagen zuletzt defensiv, was das Bemühen um Wirtz angeht. Eberl erklärte am Sonntag im 'Doppelpass' von Sport 1, dass sich die Frage nach einem Transfer des 21-Jährigen "gerade nicht stelle" und Hoeneß ließ am Freitag aufhorchen. Da erklärte der Klubpatron, dass das Festgeldkonto der Roten in den letzten Jahren arg gelitten habe und man mittlerweile in die Kreditabteilung müsse, um einen Transfer in der Größenordnung von Wirtz zu stemmen.

Hoeneß stellte in der Welt am Sonntag klar: "Für seinen Transfer bräuchten wir ein Sondervermögen, wie die Bundesregierung. Daher ist das im Moment kein Thema." Es wird erwartet, dass Wirtz bei einem Transfer im Sommer mehr als 100 Millionen Euro kosten würde.

Laut Sky könnten sich die Bayern Wirtz aber unter Umständen durchaus leisten. Zum einen bräuchten sie weitere Einnahmen in Wettbewerben wie der Champions League und der Klub-WM im Sommer. Auf der anderen Seite sei es nötig, Spieler zu verkaufen und Gehälter einzusparen.

Wirtz steht nach rund fünfwöchiger Verletzungspause vor seinem Comeback. Trainer Xabi Alonso erklärte vor dem Bundesligaspiel gegen Union Berlin am Samstagnachmittag, dass die Sprunggelenkblessur seines Edeltechnikers kein Thema mehr sei. "Mit Florian sind wir eine bessere Mannschaft. Flo ist unser Unterschiedsspieler. Wir brauchen ihn", sagte der Spanier. "Er ist im Kader und kann spielen", ergänzte Alonso, "auch von Anfang an."