Der ehemalige deutsche Nationalspieler Marcel Jansen hat die deutschen Fans für deren Pfiffe beim 3:1-Sieg des DFB-Teams in der WM-Qualifikation gegen Nordirland kritisiert.
Getty Images"Das ist so typisch deutsch": Ehemaliger Nationalspieler schämt sich für Pfiffe von Deutschland-Fans gegen Nick Woltemade
WAS IST PASSIERT?
Vor allem Stürmer Nick Woltemade bekam den Unmut der Zuschauer am Sonntagabend im Kölner Stadion zu spüren. Nach einem über weite Strecken uninspirierten Auftritt wurde der 23-Jährige bei seiner Auswechslung ausgepfiffen.
WAS WURDE GESAGT?
"Das war ein Moment, da habe ich mich geschämt im Stadion, als Woltemade ausgepfiffen wurde", erklärte Jansen im im Podcast "Copa TS" von Tommi Schmitt. "Weil ich wusste, es ist nicht allein wegen der Leistung. Er war genauso gut oder schwach wie andere und hat die Führung eingeleitet. Aber das ist das falsche Zeichen. Das finde ich nicht gut."
Grundsätzlich wären Unzufriedenheit und kritische Berichterstattung "super und richtig", sagte der ehemalige Bayern-Spieler weiter. "Aber so einen Woltemade auszupfeifen, ist so typisch deutsch. Weil der jetzt so viel Geld gekostet hat. Der Junge hat bei Bremen gespielt, ist ablösefrei nach Stuttgart gekommen, hat für unsere U21 eine Sensationsleistung gebracht. Er ist einer von uns."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Woltemade war im zurückliegenden Transferfenster für 90 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zu Newcastle United gewechselt. Zuvor war der Stürmer lange beim FC Bayern München gehandelt worden, die Klubs konnten sich jedoch nicht auf eine Ablösesumme einigen.
Von Bundestrainer Julian Nagelsmann wurde der 23-Jährige im Anschluss für die Länderspiele gegen die Slowakei (0:2) und Nordirland nominiert. In beiden Partien stand er in der Startelf, steuerte jedoch keinen Treffer bei.
WIE GEHT ES WEITER?
Seinen ersten Einsatz für Newcastle könnte Woltemade am kommenden Wochenende bestreiten. Die Magpies sind am Samstag in der Premier League zuhause gegen die Wolverhampton Wanderers gefordert.