"Das ist eine verrückte Regel": Bayern Münchens Harry Kane könnte den ersten Titel seiner Karriere wegen einer unglücklichen Premiere auf dem Rasen verpassen

Kane sah beim 3:0-Sieg im Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison. Damit wird er das kommende Spiel bei RB Leipzig nächsten Samstag gesperrt verpassen, wenn Bayern aus eigener Kraft den Gewinn des deutschen Meistertitels perfekt machen könnte. Das gelänge, wenn der FCB die Partie gewinnen sollte.

Bei einem Unentschieden wäre dem FCB der Titel angesichts der deutlich besseren Tordifferenz im Vergleich zu Verfolger Bayer Leverkusen praktisch auch nicht mehr zu nehmen. Theoretisch wäre die Meisterschaft aber noch nicht entschieden, da die Werkself den Rückstand dann mit einem Sieg beim SC Freiburg tags darauf auf sechs Punkte verkürzen könnte.

Für Kane ist der Ausfall in Leipzig natürlich auch deshalb extrem bitter, weil er den allerersten Titel seiner bisherigen Karriere möglicherweise nur von der Tribüne aus gewinnen könnte und nicht auf dem Platz stehen darf. Bis dato steht für den 31-jährigen Engländer noch keine Trophäe zu Buche.

Noch etwas bitterer wird die Sache, da Kane die Gelbe Karte gegen Mainz auf sehr unnötige Art und Weise kassierte. Nachdem Schiedsrichter Bastian Dankert nach einem Zweikampf des Angreifers mit Jonathan Burkardt auf Foul entschieden hatte, gab Kane den Ball zunächst nicht für eine schnelle Spielfortsetzung der 05er frei. Dafür wurde er dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vom Unparteiischen verwarnt.

"Er hat sich gerade in der Kabine sehr geärgert", verriet Mitspieler Aleksandar Pavlovic nach Spielschluss in der Mixed Zone zu Kanes Gefühlslage. "Er ist genervt, dass er für so eine Aktion, die eigentlich keine Gelbe ist, nicht auf dem Platz stehen kann in Leipzig."

Kane selbst betonte indes, er sei "sehr enttäuscht, dass ich die Gelbe bekommen habe, weil ich nicht weiß, wofür. Es ist eine verrückte Regel: Fünf Gelbe Karten in 34 Spielen und man wird gesperrt." Der englische Nationalspieler schlug vor, die Regel dahingehend zu reformieren, dass alle Gelbe Karten wie in der Premier League nach der Hinrunde gelöscht werden. "Es ist ein unglückliches Spiel, um gesperrt zu sein. Aber wir haben heute einen wichtigen Sieg eingefahren und haben nächsten Samstag die große Chance, den Titel zu gewinnen. [...] Und es ist ja jetzt nicht so, dass ich den Titel deswegen nicht gewinne."

Kane, der aktuell bei 24 Saisontoren in der Bundesliga steht und sich voraussichtlich erneut die Torjägerkrone sichern wird, war in seiner gesamten Laufbahn zuvor übrigens noch nie gesperrt. Die nun verhängte Gelbsperre ist seine erste überhaupt - der Zeitpunkt für diese Premiere hätte unglücklicher kaum sein können.