Das Süper-Lig-Spiel zwischen Galatasaray und Adana Demirspor wurde am Sonntag beim Stand von 1:0 nach rund einer halben Stunde abgebrochen. Die Spieler aus Adana verließen aus Ärger über eine fragwürdige Schiedsrichterentscheidung kurzerhand den Platz.
ImagoSpielabbruch auf Anweisung des Präsidenten? Spieler von Galatasaray-Gegner Adana Demirspor wollten "auf dem Feld bleiben"
Getty Images SportWAS IST PASSIERT?
Schiedsrichter Oguzhan Cakir hatte in der Anfangsphase nach einem vermeintlichen Foul an Dries Mertens auf Elfmeter für Galatasaray entschieden, den Neuzugang Alvaro Morata in der 12. Minute zur 1:0-Führung für den türkischen Meister verwandelte.
Auf den TV-Bildern war allerdings deutlich zu sehen, dass Mertens bei Adana-Verteidiger Semih Güler eingefädelt hatte und es den Elfmeter nicht hätte geben dürfen. Der Pfiff hatte dennoch Bestand, einen Eingriff des VAR gab es nicht.
WIE GING ES WEITER?
Nachdem die Partie noch etwas weiter lief, verließen die Spieler des Tabellenletzten aus Protest gegen den unberechtigten Elfmeter nach rund einer halben Stunde geschlossen den Platz. Auch die Unparteiischen kehrten in die Kabine zurück, wenig später wurde die Partie dann offiziell für abgebrochen erklärt.
Türkische Medien vermeldeten anschließend, dass die Entscheidung, das Spiel abzubrechen, von der Führungsriege Demirspors ausging. Mannschaft und Trainerstab wollten hingegen weiterspielen: "Der Präsident traf nach dem Elfmeter die Entscheidung, das Feld zu verlassen. Wir wollten auf dem Feld bleiben", wird Trainer Mustafa Alper Avcı zitiert.
Es ist wahrscheinlich, dass das Spiel letztlich am grünen Tisch mit 3:0 für Galatasaray gewertet wird.
GettyWAS WURDE GESAGT?
Kritik gab es für das Verhalten von Seiten Galatasarays: "Plötzlich macht jemand einen Anruf und die Mannschaft wird vom Spielfeld genommen. Das ist ein großer Schaden für den türkischen Fußball", klagte Gala-Trainer Okan Buruk laut ligablatt. Er führte aus: "Ich glaube nicht, dass das, was hier passiert ist, weise war und das tut mir leid. Es gibt immer Bestrebungen, den türkischen Fußball schlecht aussehen zu lassen. Ich respektiere diese Entscheidung, aber ich bin traurig darüber."
Buruk gab derweil zu, dass die Szene um Mertens "eigentlich eher kein Elfmeter" gewesen sei. "Es wurden viele Fehler sowohl zu unseren Gunsten als auch gegen uns gemacht. Gegen Adana Demirspor wurden bis zu diesem Spiel viele Fehler gemacht."
WIE GEHT ES WEITER?
Galatasaray führt die Tabelle der Süper Lig aktuell mit sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger Fenerbahce an und befindet sich auf Kurs in Richtung erfolgreicher Titelverteidigung.
Am Donnerstag geht es für den Spitzenklub aus Istanbul zunächst in der Europa League im Playoff-Hinspiel bei AZ Alkmaar zur Sache. Am 17. Februar ist Galatasaray dann in der Liga bei Rizespor zu Gast.



