Der Vertragspoker von Leroy Sane bestimmt gemeinsam mit der Ibiza-Diskussion seit dem Gewinn der Meisterschaft die Schlagzeilen beim FC Bayern. Ein vorliegendes und letztes Angebot von Vereinsseite hat der Nationalspieler abgelehnt, nun meldet sich Joshua Kimmich zu Wort und will Sane trotz allem von einem Verbleib überzeugen.
Getty Images"Das ist ein geiler Verein!" Teamkollege will Leroy Sane von Verbleib beim FC Bayern überzeugen
WAS WURDE GESAGT?
"Ich habe mit ihm gesprochen", bestätigte Kimmich, der selbst nach zähen Verhandlungen erst im Saisonverlauf seinen im Juni 2025 auslaufenden Vertrag beim Rekordmeister verlängert hatte: "Wenn man sieht, wie wir in dieser Saison gespielt haben, würde ich als Spieler aus dieser Mannschaft und auch als externer Spieler Bock darauf haben, Teil hiervon zu sein." Das seien auch die Faktoren bei seiner Entscheidung zur Vertragsverlängerung gewesen: "Das ist ein geiler Verein, wir haben einen super Trainer, ein super Team und spielen ansehnlichen Fußball."
WAS IST DER HINTERGRUND?
Sane soll sich dem Vernehmen nach bereits vor Wochen mit den Bayern-Bossen auf eine Verlängerung seines Ende Juni auslaufenden Vertrags um drei Jahre zu geringeren Bezügen als aktuell (neu: 10 Millionen Euro pro Jahr zuzüglich fünf Millionen leistungsorientierter Zusatzzahlungen) geeinigt haben.
Dann allerdings wechselte der 29-Jährige seine Berateragentur und lässt sich seit kurzem von Pini Zahavi vertreten. Das Angebot der Bayern hat er abgelehnt, wie Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund am Rande des letzten Saisonspiels in Hoffenheim bestätigten.
GettyWIE GEHT ES WEITER?
"Das Angebot ist da, er möchte es nicht in der Form annehmen", sagte Eberl, "das ist auch legitim." Freund meinte: "Aktuell gibt es noch keine Einigung, das stimmt. Die Gespräche sind schon einige Zeit andauernd, aber es sind gute Gespräche. Wir werden sehen, ob es da eine Einigung gibt in den nächsten Tagen oder Wochen."
Eber gab sich diesbezüglich zumindest vorsichtig optimistisch: "Es gibt kein böses Blut. Man spürt bei Leroy, dass er schon gerne bleiben möchte. Wir haben unseren Wunsch geäußert und jetzt schauen wir mal, was die nächsten Tage passieren."
Freund betonte indes, dass es für Sane "kein neues Angebot" mehr gebe. Auch deshalb gilt ein ablösefreier Abgang nach wie vor als wahrscheinlich. Die Bayern-Bosse wollen einen Präzedenzfall für andere Spieler verhindern und Sanes Beraterwechsel keinesfalls mit einem nochmals verbesserten Angebot "belohnen".
Neben dem Vertragspoker hatte Sane auch vor dem Hoffenheim-Spiel mit einem Kurz-Trip zu einer Benefizveranstaltung des früheren Nationalspielers Thilo Kehrer in Monaco für Schlagzeilen gesorgt. "Das haben wir intern aufgearbeitet", sagte Eberl, "und das wird auch intern bleiben."

