Uli Hoeneß 2025Getty Images

"Das ist ein Desaster für alle Beteiligten!" Ex-Spieler des FC Bayern übt heftige Kritik an Uli Hoeneß

Markus Babbel hat das Gebahren von Ehrenpräsident Uli Hoeneß beim FC Bayern in puncto Transfers und allerlei Gerüchte scharf kritisiert.

  • WAS WURDE GESAGT?

    "Er merkt gar nicht mehr, dass er mittlerweile das größte Problem des FC Bayern ist", sagte Babbel in einem Interview mit Absolut Fußball: "Er schadet dem Verein mehr, als er ihm im Moment nutzt. Jan-Christian Dreesen sagt: 'Wir reden nicht über andere Spieler.' Was macht Uli Hoeneß eine halbe Stunde später? Sagt: 'Der Woltemade ist ein Riesenkicker und den holen wir gerne. Und wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann holen wir ihn nächstes Jahr.'"

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  • WAS IST DER HINTERGRUND?

    Hoeneß hatte sich vergangene Woche bei BR24 ausfürlich über die heiß diskutierten Transfer-Personalien der Bayern ausgelassen, sich unter anderem überrascht von der Vertragsverlängerung des umworbenen Nico Williams bei Athletic Bilbao gezeigt und gesagt, dass er eine Verpflichtung des umworbenen Stuttgart-Shootingstars Nick Woltemade seitens des Rekordmeisters "sehr begrüßen" würde. Sollten die Verhandlungen scheitern, dann solle man im kommenden Jahr einen neuen Anlauf wagen.

    Es war nicht das erste Mal, dass Hoeneß sich öffentlich klar in puncto Kaderplanung positionierte, auch wenn mittlerweile andere Protagonisten die sportlichen Geschicke des Klubs leiten und Hoeneß lediglich noch einen Sitz im Aufsichtsrat innehat, dort aber gemeinsam mit Karl-Heinz Rummenigge den Ton angibt und Kader-Entscheidungen trotz seines eigentlichen Rückzugs noch immer maßgeblich beeinflusst. Bereits beim letztlich gescheiterten Werben um Florian Wirtz, der sich im Sommer dem FC Liverpool anschloss und dem Rekordmeister einen Korb gab, hatte Hoeneß mehrfach in der Öffentlichkeit klar Stellung bezogen und den hochbegabten Offensivspieler hofiert.

    Derartige Aktionen gefallen Babbel überhaupt nicht. "Entweder machst du mit oder du bleibst weg, aber das Zwischendrin ist für alle Beteiligten ein Desaster", stellte der ehemalige Verteidiger des FC Bayern (von 1991 bis 2000) klar. Zwar betonte der heute 52-Jährige, wie groß die Verdienste von Hoeneß' beim Rekordmeister seien, sagte aber auch: "Dieses: Jetzt ist mir langweilig, jetzt haue ich mal wieder einen raus, das wird auf Dauer nicht funktionieren." Unterm Strich empfahl Babbel Hoeneß damit, sich öffentlich schlichtweg nicht mehr zur Transferpolitik der Münchner oder internen Vorgängen zu äußern.

  • Uli Hoeneß & Karl-Heinz RummeniggeImago Images

    WAS WURDE NOCH GESAGT?

    Denn dies mache es besonders einer Person im Verein schwer, seine Arbeit zu machen. "Für mich ist Max Eberl die ärmste Sau, weil jede Geschichte rauskommt. Es ist nicht eine Geschichte dabei, wo sie sich um einen Spieler bemühen und diese nicht rauskommt", sagte Babbel. Eberl sei dann gezwungen, sich "permanent" zu rechtfertigen, "warum die Dinge nicht klappen".

    Eberl geriet zuletzt im Zuge der nicht zu realisierenden Transfers von Wirtz und Nico Williams, dem ablösefreien Abgang von Leroy Sane zu Galatasaray, dem öffentlichen Hin und Her in den Vertragsverhandlungen mit und dem Abschied von Thomas Müller zunehmend unter Druck. Dieser erhöhte sich unlängst durch die schwere Verletzung von Jamal Musiala. Eberl und auch Sportdirektor Christoph Freund haben dringenden Handlungsbedarf in der Offensive auf dem Transfermarkt.

  • EberlImago Images

    WIE GEHT ES WEITER?

    Zuletzt stellte sich zumindest Präsident Herbert Hainer vor Eberl und Freund. "Mir kommt das Positive in der Bewertung der Öffentlichkeit oft zu kurz", sagte Hainer der Sport Bild. "Die Trainersuche wurde viel kritisiert, aber am Ende haben Max und Christoph Vincent Kompany geholt, und alle sind happy. Michael Olise wird von vielen als bester Neuzugang seit Jahren bezeichnet, Tom Bischof kam ablösefrei, genau wie Jonathan Tah, den viele internationale Top-Klubs wollten."

    Man stecke nun "mitten in der Transferperiode" und es sei klar, "dass wir uns in der Offensive verstärken wollen. Man muss sehen, was möglich ist. Und daher sage ich klipp und klar: Die Sportliche Leitung soll in Ruhe ihre Arbeit machen."

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