Das historische "Quadruple" ist perfekt: Dank gnadenloser Effizienz hat sich der FC Chelsea den Titel in der Conference League gesichert und für ein Novum in der Europacup-Geschichte gesorgt. Gegen Betis Sevilla setzten sich die favorisierten Blues um ihren trickreichen Assist-König Cole Palmer nach einem Rückstand mit 4:1 (0:1) im Finale des "drittklassigen" Wettbewerbs durch.
GettyDas hat noch kein Verein geschafft! FC Chelsea gewinnt die Conference League - und trägt sich in die Geschichtsbücher ein
WAS IST PASSIERT?
Weltmeister Enzo Fernández (65.), Nicolas Jackson (70.), Jadon Sancho (83.) und Moisés Caicedo (90.+1) trafen im polnischen Breslau für die Londoner, die erstmals einen Titel holten, seit ein Konsortium um US-Milliardär Todd Boehly 2022 den Klub von Roman Abramowitsch übernommen hat.
Imago ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
Damit kann sich Chelsea als erster Klub der Geschichte alle vier Europokale in die Vitrine stellen. Noch kein anderer Verein hat sich zuvor die Titel der Conference League, Champions League, Europa League und im Europapokal der Pokalsieger gesichert.
Die Rechnung ist zugegebenermaßen etwas krumm. Denn der FC Bayern München, Manchester United und Juventus Turin haben noch nie im erst vor vier Jahren eingeführten drittklassigen Wettbewerb gespielt, da sie höhere Aufgaben hatten oder gesperrt waren (Juve 2023/24). Nur Ajax Amsterdam - der fünfte Verein im Bunde, der die drei großen Europapokale schon gewonnen hat, hatte die Chance. Im Vorjahr schieden die Niederländer allerdings im Achtelfinale aus.
Getty/GOALDER SPIELVERLAUF:
Betis genügte dagegen ein früher Treffer nicht. Nach einer Vorarbeit des starken Isco, der in dieser Woche nach sechs Jahren erstmals wieder fürs spanische Nationalteam nominiert wurde, hatte Abdessamad Ezzalzouli (9.) die Andalusier von Trainer-Routinier Manuel Pellegrini in Führung gebracht. Das Warten auf den ersten internationalen Titel der Klubgeschichte geht dennoch weiter.
Betis agierte vor der Pause zielstrebiger und nutzte gleich seine erste Chance. Isco, der fast ein Jahrzehnt bei Real Madrid gespielt und dabei viermal die Königsklasse gewonnen hatte, kurbelte das Spiel des Außenseiters immer wieder an. Der Ex-Dortmunder Marc Bartra (14.) und Johnny Cardoso (21.) hätten beinahe erhöht, die Führung ging in Ordnung.
Chelsea, das sich am Wochenende in der Liga das Champions-League-Ticket für die kommende Saison gesichert hatte, gelang offensiv zunächst nur wenig. Im zweiten Durchgang forderten die Blues dann vehement einen Strafstoß, Betis-Torhüter Adrián hatte jedoch den Ball gespielt (55.).
Die Londoner, die seit dieser Saison von Enzo Maresca gecoacht werden, erhöhten von Minute zu Minute den Druck - mit Erfolg. Fernández war per Kopf nach einer präzisen Flanke von Palmer zur Stelle. Keine fünf Minuten später trumpfte Palmer erneut auf, Jackson musste nach der Vorarbeit des englischen Vize-Europameisters nur noch einschieben. Sancho sorgte mit einem Schlenzer für die Entscheidung.
WUSSTEST DU DAS?
Im Vorfeld des Endspiels war es zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Klubs in der Innenstadt gekommen. Polens Innenminister Tomasz Siemoniak berichtete am frühen Mittwochabend zunächst von 28 Festnahmen. Laut Polizeiangaben waren "mehrere hundert" Einsatzkräfte im Einsatz, "um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen".



