"Kane hat das Mittelstürmerspiel neu erfunden, wie es Manuel Neuer bei den Torhütern vor eineinhalb Jahrzehnten getan hat", schwärmte der Weltmeister von 1990 in seiner Sky-Kolumne über die beeindruckende Vielseitigkeit des Engländers.
Durch seine für einen Stürmer ungewöhnlich zahlreichen Qualitäten auch als Passgeber, Dribbler, Zweikämpfer oder auch als Spielgestalter unterscheide sich Kane nämlich deutlich von anderen Superstars wie Kylian Mbappé (Real Madrid) und Erling Haaland (Manchester City), schrieb Matthäus weiter: "Ich sehe zurzeit keinen besseren Stürmer auf der Welt. Ich habe Haaland und Mbappé nie am eigenen Strafraum grätschen sehen wie Kane gegen Dortmund. Von Haaland und Mbappe sieht man auch keine Pässe über 50 Meter oder mehr. Die Chipbälle, die Kane spielen kann, habe ich von den anderen beiden noch nicht gesehen."
Aus Sicht des 150-maligen Nationalspielers ist Kanes Entwicklung das Ergebnis zusätzlicher Freiräume. "Ich glaube, dass Kane noch besser geworden ist, weil er als Freigeist agieren kann. Unter Thomas Tuchel hat er bei Bayern vielleicht nicht die Freiheiten bekommen, die er jetzt bei Vincent Kompany bekommt oder die er sich nimmt", meinte Matthäus und kürte den 32-Jährigen zu einem Topkandidaten für die Ballon-d'Or-Wahl.