Nagelsmann SchweinsteigerIMAGO / Jan Huebner

"Das erinnert mich an Thomas Müller!" Großes Sonderlob für DFB-Star wegen zwei beeindruckender Aktionen

ARD-Experte Bastian Schweinsteiger war in siner Analyse des 4:0 der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation über Luxemburg besonders von einer Aktion eines DFB-Stars angetan, die Erinnerungen beim Weltmeister vom 2014 weckte.

  • WAS WURDE GESAGT?

    "Das erinnert mich an Thomas Müller", sagte Schweinsteiger zu Serge Gnabrys Cleverness vor seinem Treffer kurz nach der Pause zum 3:0. Gnabry erhielt von Karim Adeyemi einen etwas zu steilen Pass in den Lauf, der es Gegenspieler Eric Veiga noch ermöglichte, per Grätsche die Situation vermeintlich zu bereinigen. Gnabry nahm jedoch klug das Tempo kurz raus, stellte sein Knie in den Klärungsversuch und vollstreckte wuchtig.

    "Wenn einer den Ball weggrätscht, könntest du da auch falsch stehen, aber Serge Gnabry blockt sozusagen den Passweg", sagte Schweinsteiger zu der Szene, in der Gnabry zwar auch ein wenig Glück gehabt habe, "aber das musst du natürlich auch können, so ein bisschen spekulieren, wenn der Gegner grätscht, dass man den Ball so blockieren kann. Das gehört auch dazu!"

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    WAS IST DER HINTERGRUND?

    Gnabry bestätigte damit einmal mehr auch im DFB-Trikot seine aktuelle Top-Form. Beim FC Bayern überzeugt er in Abwesenheit des verletzten Jamal Musiala als beweglicher Zehner hinter oder vor Stürmer-Star Harry Kane. In zehn Pflichtspielen kommt er schon auf drei Treffer und vier Vorlagen. 

    Überspitzt auf seine aktuelle Gala-Form angesprochen, reagierte Gnabry zurückhaltend. "Form des Lebens ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen", sagte der 30-Jährige in der ARD: "Es war auf jeden Fall ein guter Saisonstart für mich. Ich freue mich, dass es so gut läuft, dass die Tore fallen." Grundsätzlich habe er im Vergleich zu den vergangenen und oftmals von Verletzungen und Formkrisen geprägten Jahren "nichts verändert". Er habe schlichtweg Selbstvertrauen und "der Körper macht mit".

  • WIE GEHT ES WEITER?

    Bleibt das so, ist dem Vernehmen nach auch eine im Sommer noch nahezu ausgeschlossene Vertragsverlängerung beim FC Bayern über 2026 hinaus nicht unwahrscheinlich. Dass Gnabry auch wegen seines auslaufenden Vertrags eine derartige Leistungsexplosion zeigt, hält Schweinsteiger aber für unwahrscheinlich.

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    WAS WURDE NOCH GESAGT?

    "Natürlich kann man sagen, es stehen Vertragsverhandlungen an", sagte er mit Blick auf Gnabrys Vertragssituation: "Es gibt manche Spieler, da ist es ein bisschen auffälliger, das es dann passiert. Aber egal, was mir gefällt: Er spielt halt jetzt jedes Spiel konstant auf hohem Niveau."

    Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann gefiel die Darbietung Gnabrys. Während Schweinsteiger die Szene vor dem 3:0 hervorhob, adelte Nagelsmann den 30-Jährigen aber besonders für einen Defensiv-Sprint mit anschließender Grätsche am eigenen Sechzehner.

    "Das ist das, was du gegen Luxemburg eben auch brauchst: So ein Zeichen von einem Topspieler, der bei einem großen Verein spielt seit Jahren, der jetzt gerade auf einem Topniveau spielt. Dass er eben nicht stehenbleibt, sondern dass gerade die Spieler vorangehen. Das hat er super gemacht", sagte Nagelsmann.

  • WAS IST SONST NOCH WICHTIG?

    Gnabry wird auch am kommenden Montag wieder gefragt sein und seine Topform bestätigen müssen. Durch den ungefährdeten Sieg über Luxemburg und die Pleite der Slowakei gegen Nordirland hat die deutsche Nationalmannschaft nach dem desaströsen Auftakt in die WM-Qualifikation in Bratislava die Machtverhältnisse zumindest tabellarisch wieder gerade gerückt. Dies gilt es nun im schweren Auswärtsspiel in Belfast zu bestätigen. "Das wird eine andere Hausnummer als heute", warnte Nagelsmann.