Österreichs Nationalmannschaftskapitän David Alaba hat die harte Kritik an Teamchef Ralf Rangnick aus dem ÖFB-Präsidium entschieden gekontert.
Getty Images SportWAS WURDE GESAGT?
In einem Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA gab sich der 32-jährige Verteidiger von Real Madrid "erstaunt" von den Aussagen und meinte: "Wir Spieler reden natürlich auch untereinander darüber und haben eine klare Meinung. Wir stehen für Zusammenhalt und Geschlossenheit. Und wir haben gar kein Verständnis dafür, wenn unser Teamchef aus den eigenen Reihen so attackiert wird. Das ist nicht gut für unsere Mannschaft und unseren kompletten Verband."
Und weiter: "Es ist nicht das erste Mal, dass jemand aus dem Präsidium sich in der Öffentlichkeit in einer Art und Weise äußert, die wir als Spieler nicht akzeptieren können. Im Herbst wurde behauptet, wir Spieler hätten mit Streik gedroht, was nachweislich nicht gestimmt hat. Und jetzt wird unser Trainer kritisiert und die Spielweise der Nationalmannschaft analysiert, ohne Not und wenig konstruktiv."
Getty ImagesWAS IST DER HINTERGRUND?
ÖFB-Präsident Wolfgang Bartosch hatte Rangnick im Magazin Profil als "schwierig" bezeichnet. Sein Stellvertreter Johann Gartner sagte: "Nüchtern betrachtet sind wir mit Rangnick nicht weiter als unter Foda. Seine Spielweise ist ausrechenbar. Mir fehlen die Tore und die Ergebnisse. Ich erwarte mir vom Teamchef neue Ideen. Die Stimmung hat sich gedreht."
Kurz darauf ruderte Bartosch zurück. Das Thema sei in der Zwischenzeit "ausgesprochen und ausgeräumt" worden. "Ich kann nur sagen, dass ich und das Präsidium voll zu Rangnick stehen. Das Motto ist jetzt: Für Rangnick eintreten."
In der März-Länderspielphase verpasste Österreich trotz guter Leistungen in den Nations-League-Playoffs gegen Serbien den Aufstieg in die oberste Liga. Wie unter Franco Foda bei der EM 2021 scheiterte Österreich auch beim Turnier 2024 unter Rangnick im Achtelfinale. Rangnick entfachte aber sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans eine ganz neue Euphorie.
Mit seiner konfrontativen Art eckt der 66-Jährige jedoch auch regelmäßig an. Das Verhältnis zum ÖFB-Präsidium gilt als schwierig, im Herbst stand sogar ein Rücktritt zur Debatte. Aktuell wird Rangnick mit einem möglichen Wechsel zum FC Bayern oder Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.
WAS WURDE NOCH GESAGT?
Österreichs Nationalspieler stehen derweil geschlossen hinter Rangnick, das zeigen die Wortmeldungen von Alaba einmal mehr. Alaba ging bei seiner Stellungnahme auch detailliert auf die geäußerten Vorwürfe ein. Ob Rangnick "schwierig" sei? "Der Trainer ist überhaupt nicht schwierig. Er versucht, alles dafür zu tun, damit sich der österreichische Fußball positiv entwickelt."
Kritik an der Spielweise? "Wenn jetzt jemand sagt, wir sollen uns hinten reinstellen und unsere Spielweise verändern, dann hat er keine Ahnung von Fußball. Wir wollen und müssen genau so Fußball spielen, wie uns unser Teamchef lässt, damit wir erfolgreich sein können. Ich bin mir absolut sicher, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind."