"Damit er McDonald's und Pizza meidet": Ehemaliger Trainer packt über Ballon-d'Or-Sieger Ousmane Dembele aus

Gegenüber der niederländischen Zeitung De Telegraaf sagte Bosz zum Sieg Dembeles bei der Weltfußballer-Wahl: "Das habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet, aber er ist einer der besten Spieler, mit denen ich je gearbeitet habe. Das ist mir in Dortmund sofort aufgefallen. Ich habe zwei Monate mit ihm in Dortmund gearbeitet. Was er mit dem Ball anstellen konnte, war wirklich sensationell. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, ob er Links- oder Rechtsfuß ist. Sein Dribbling war beispiellos."

Bosz, der zur Saison 2017/18 den BVB als Nachfolger von Thomas Tuchel übernahm und bereits im Dezember entlassen wurde, führte aus: "Er war noch ein ganz junger Kerl. Privat sehr unstrukturiert. Er kam oft zu spät. Bei mir war es genauso. Dann ging er nach Barcelona, und auch dort kam er ständig zu spät. Es lag also nicht an Dortmund, sondern an ihm. Auch in Barcelona konnte er dieses große Versprechen nie erfüllen. Dann ging er zu Paris Saint-Germain, und als er dort Stürmer wurde, zeigte er erst sein ganzes Potenzial."

Bosz weiter: "Er hat sich nie wie ein Star verhalten. Er war ein sehr ruhiger, sanfter Junge, dem die Struktur fehlte, die ein Topfußballer braucht. Was ich gesehen habe, ist, dass ihm das auch in Barcelona noch fehlte. Ich habe verstanden, dass seine Teamkollegen ihm dort geholfen haben, weil er immer noch zu spät kam. Mit Wecker und Koch, der ihn begleitete, damit er McDonald's und Pizza meidet und gut isst."

Der 61-Jährige ist von der Entwicklung Dembeles erfreut. "Erst bei Paris Saint-Germain hat er sein volles Potenzial erreicht. Wenn man sich das Finale gegen Inter ansieht, wie er damals Druck gemacht hat. Das ist Pressing. Das habe ich auch bei uns gesehen. Wenn Sie mich in Dortmund gefragt hätten, ob ich gedacht hätte, dass er jemals so Druck machen würde, hätte ich das verneint. Aber er hat es getan", sagte Bosz.

Dembele waren in der so erfolgreichen Vorsaison in 49 Einsätzen 33 Tore und 15 Assists gelungen. Zuletzt wurde der 28-Jährige in Paris mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet, er gewann mit deutlichem Vorsprung auf den zweitplatzierten Lamine Yamal vom FC Barcelona.