Der Strafbefehl gegen DFB-Star Karim Adeyemi (23, Borussia Dortmund) war vor dem entscheidenden WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen die Slowakei am Montagabend ein dominierendes Thema. Auch Weltmeister Christoph Kramer äußerte sich.
IMAGO / Eibner"Dachte, der hat 'ne Panzerfaust im Keller": Christoph Kramer ist baff wegen des Strafbefehls gegen BVB-Star Karim Adeyemi
Hohe Geldstrafe für Karim Adeyemi
Im ZDF sagte Kramer in seiner Funktion als TV-Experte: "Das kann man auf gar keinen Fall gebrauchen, und wir wollen nichts verherrlichen, und das geht auch nicht. Trotzdem, als ich die Schlagzeile gelesen habe und die Geldstrafe gelesen habe, da dachte ich, der hat 'ne Panzerfaust im Keller oder so."
Hintergrund der Aussage: Am Wochenende war herausgekommen, dass Adeyemi Ende Oktober einen Strafbefehl wegen illegalen Waffenbesitzes akzeptiert hat. 450.000 Euro muss er zahlen (60 Tagessätze zu je 7.500 Euro), gilt trotz der Verurteilung jedoch nicht als vorbestraft.
Im Sommer 2024 wurden bei Adeyemi ein Schlagring und ein Taser gefunden. Ohne eine Erlaubnis ist der Besitz strafbar und kann Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren bedeuten. Adeyemis Anwalt erklärte in der Bild, der Fund bei Adeyemi stehe im Zusammenhang mit einer bei TikTok bestellten "Mystery Box". Dabei bekommt der Käufer oder die Käuferin ein Paket mit unbekanntem Inhalt.
Getty ImagesRudi Völler über Karim Adeyemi: "In dem Fall war es ein dummer Fehler"
Kramer führte aus: "Liebe Leute, also Waffen zu haben, ist scheiße. Waffen zu kaufen und zu besorgen, ist scheiße. Waffen gehören nicht in diese Welt, und seid einfach lieb zueinander. Er hat sie nicht benutzt, und es kommt für mich auch immer darauf an, was für eine Waffe, und von daher, ich will es nicht verherrlichen, aber mit einem Schlagring und dem Taser … Ich habe gedacht, der hat sonst was."
Der Ex-Profi weiter: "Also, das kann keiner gebrauchen, aber wir wollen die Sache jetzt bitte auch wirklich nicht größer machen."
Der DFB verzichtete zunächst auf Konsequenzen, Adeyemi blieb für das Slowakei-Spiel bei der Nationalmannschaft und saß 90 Minuten lang auf der Bank. Allerdings gab es ein Gespräch mit Bundestrainer Julian Nagelsmann und DFB-Sportdirektor Rudi Völler. Letzterer sagte nach dem 6:0-Sieg in Leipzig man sei im Umgang mit dem Offensivspieler zwar "kritisch, aber wir wollen ihn natürlich auch nicht verdammen. Junge Spieler machen Fehler, in dem Fall war es ein dummer Fehler."
Der Deutsche Fußball-Bund will den Fall "in Ruhe" mit Adeyemis Verein Borussia Dortmund aufarbeiten. "Ich weiß es von den Dortmundern, die haben das mit ihm im Griff und werden das weiterverfolgen. Wir natürlich auch", sagte Völler.
Man habe von dem Vorfall nach dem Luxemburg-Spiel am Freitag (2:0) erfahren. "Wir wollten seine Version hören. Er hat dann auch versucht, es uns einigermaßen zu erklären", schilderte Völler. Ob es noch eine Strafe für den 23-Jährigen geben wird, ließ er offen: "Man muss auch hin und wieder bestrafen. Aber natürlich ist es wichtig, solche Spieler auch in den Arm zu nehmen."
Karim Adeyemi: Seine Karrierestationen
- 2010-2011: FC Bayern
- 2011-2012: TSV Forstenried
- 2012-2018: SpVgg Unterhaching
- 2018-2019: FC Liefering (Leihe von RB Salzburg)
- 2019-2022: RB Salzburg
- 2022-heute: BVB

