Terzics Bilanz steht im Kontrast zu den Leistungen, die das Team oft zeigt. Anders als es die Ergebnisse suggerieren, sind diese deutlich wechselhafter. Besonders auffällig war das am Samstag im direkten Vergleich zum VfB Stuttgart zu erkennen, der den BVB von Beginn an fußballerisch dominierte - und das in allen Belangen.
Sebastian Hoeneß hat dort eine proaktive taktische Ausrichtung etabliert - und die vielerorts vorherrschende Meinung widerlegt, dass ein solcher Fußball nur mit sehr starken Teams durchsetzbar ist. Dass Leverkusen und der VfB derzeit die Mannschaften der Stunde in der Bundesliga sind, ist kein Zufall. Beide wissen etwas mit dem Ball anzufangen. Auch dann, wenn der Gegner hoch presst. Gerade dann, wenn der Gegner hoch presst.
Denn genau das wollte der VfB von Dortmund. Man hat den BVB kommen lassen, die eher zaghaften höheren Pressingmomente dann gekonnt überspielt und so immer wieder den Raum bekommen, um die wacklige Defensive des Gegners zu stressen. Es erfordert nicht nur Mut für eine solche Spielweise, sondern auch Qualität. Das steht außer Frage. Doch der VfB Stuttgart stellt unter Beweis, dass es dafür keine gestandenen Weltklassespieler braucht. Die Organisation auf dem Platz, die aufeinander abgestimmten Bewegungsabläufe - dem BVB fiel nichts dagegen ein. Gar nichts.
Und das ist keine Ausnahme. Dortmund hat nur genug Qualität im Kader, um oft genug das eine oder andere Tor mehr zu erzielen, doch die Probleme wiederholen sich auf unterschiedlichen Niveaus. Terzic probierte einiges in Stuttgart aus, um dem entgegenzuwirken. Fünferkette, personelle Wechsel, aktives Coaching, Rücksprache mit seinen Assistenten - alles verpuffte.