TV-Experte Mario Basler nimmt bekanntlich selten ein Blatt vor den Mund. Auch zum Aufreger um den Feuerzeug-Wurf im Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum hat der ehemalige Profi des FC Bayern München eine klare Meinung.
Getty Images Sport"Da bekomme ich Schüttelfrost": Scharfe Kritik an Bochum-Torwart Patrick Drewes
WAS WURDE GESAGT?
"Je öfter ich das Bild da sehe, desto mehr bekomme ich Schüttelfrost. Das ist eine absolute Frechheit, was der Torwart da macht", sagte Basler im Sport1 Doppelpass.
Zwar relativierte er, man dürfe den Feuerzeugwurf nicht verharmlosen, der "größte Skandal" sei aber der Umgang von Drewes damit.
"Der wird an den Haarspitzen berührt. Das ist eine Frechheit. Erinnert euch mal zurück an Olli Kahn in Freiburg. Der rennt heute noch mit dem Golfball am Kopf rum. Der hat weitergespielt. Da hätte ich es verstanden, wenn der Spieler zusammengebrochen wäre."
Basler beschrieb den Vorfall mit den Worten: "Es ist ganz klar zu sehen, dass das Feuerzeug an der Haarspitze vorbeifliegt. Er läuft vier Meter zurück. Dann fällt ihm ein, er könnte ja zusammenbrechen. Er geht wieder hoch und rennt nach vorne zum Feuerzeug und zeigt es, um noch einmal zusammenzubrechen. Dann lässt er sich von zwei Mann stützen und wird vom Platz geführt. Als ich ihn an der Treppe gesehen habe, dachte ich, der bricht zusammen."
Er könne die Szene deshalb beurteilen, da er selbst als Spieler "mit Bierbechern und allem möglichen Zeug" beworfen worden sei.
WAS IST DER HINTERGRUND?
Drewes war in der Nachspielzeit des Bundesligaspiels zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum beim Stand von 1:1 mit einem Feuerzeug beworfen worden. Das DFB-Sportgericht hatte dem Einspruch des VfL Bochum stattgegeben und die Partie mit 2:0 für den VfL gewertet, da Schiedsrichter Petersen das Spiel nicht mehr hätte anpfeifen dürfen. “Ich mag mir nicht ausmalen, was alles durch dieses Urteil an den letzten zwei Spieltagen passieren kann. Dieses Urteil muss man zurücknehmen", forderte Basler.
WAS WURDE NOCH GESAGT?
In der Wortwahl etwas anders, in der Sache aber ähnlich, hatte sich zuvor Union-Präsident Dirk Zingler geäußert. Der DFB habe mit der Spielwertung gegen Berlin "gegen die eigene Rechtsordnung" verstoßen, schimpfte der 60-Jährige vor mehreren Mikrofonen, die Wertung sei "vollkommen an den Haaren herbeigezogen". Der DFB-Kontrollausschuss mit Anton Nachreiner an der Spitze habe "mal wieder ein politisches Exempel statuieren" wollen und dafür sogar Schiedsrichter Martin Petersen "geopfert", der "massiv unter Druck gesetzt" worden sei. Bochum habe den Vorfall genutzt, "um sich einen sportlichen Vorteil zu verschaffen". Das sei ein "unfairer Skandal, da hört der Spaß auf".
WIE GEHT ES WEITER?