Desire DoueGetty Images

Chaos als Erfolgsrezept! Desire Doue zeigt perfekt, wie das System Luis Enrique bei PSG funktioniert

Achraf Hakimi brachte PSG in Minute 12 in Führung. Es folgten in einer einseitigen Partie ein Doppelpack von Desire Doue (20. und 63.), das 4:0 von Khvicha Kvaratskhelia (73.) sowie der Schlusspunkt von Senny Mayulu (86.).

Hier geht es zum Spielbericht.

  • Doue, HakimiImago

    Chaos als Erfolgsrezept: Desire Doue unterstreicht Enriques System

    Auf dem Spielberichtsbogen sah der Angriff von Paris Saint-Germain folgendermaßen aus: Desire Doue rechts, Ousmane Dembele zentral, Khvicha Kvaratskhelia links. In der Realität, nun ja, sah das eher selten so aus. PSG-Trainer Luis Enrique verordnete seiner Mannschaft in diesem Champions-League-Finale das System Chaos. Das Pariser Spiel war geprägt von permanenten Rochaden, wobei auf wundersame Weise stets alle Positionen besetzt blieben. Ob im Ballbesitzspiel oder bei Kontern.

    Vor allem Dembele und Doue agierten als Freigeister ohne Grenzen. Sie liefen mal hierhin und mal dorthin, aber stets mit Sinn und Verstand. Dembele zog sich vereinzelt sogar nach rechts hinten zurück, woraufhin Achraf Hakimi aufrückte. So geschehen beispielsweise beim 1:0, als der Rechtsverteidiger letztlich in Mittelstürmer-Manier einschob. Die Vorlage gab übrigens Rechtsaußen Doue von links. Das 2:0 erzielte Doue von halbrechts, assistiert hatte Mittelstürmer Dembele von links. Und das 3:0 machte Doue dann aus zentraler Position.

    Drei Scorerpunkte aus drei Richtungen. Eine wahrhaftig rundum gelungene Vorstellung machte Doue zum Spieler des Spiels - und unterstrich Enriques System. Daran änderte auch nichts, dass Linksaußen Kvaratskhelia langweiligerweise von links zum 4:0 traf und Joker Senny Mayulu zum 5:0.

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  • DembeleImago

    Der Thomas Müller von PSG: Ousmane Dembeles besonderer Wert

    Ein überlegter Seitenwechsel als Assist zum 2:0, ein präziser Steilpass zum 4:0: Dembele verzeichnete im 49. Einsatz dieser Saison seine Scorerpunkte 47 und 48. Das ist an sich schon eine beeindruckende Leistung und macht ihn, in Kombination mit dem Triple seiner Mannschaft, zum wohl heißesten Anwärter auf den Ballon d'Or. Gefährlich werden kann ihm wohl nur Lamine Yamal vom FC Barcelona. Tatsächlich geht Dembeles Wert für PSG aber weit über seine reinen Scorerpunkte hinaus, das zeigte sich in diesem Champions-League-Finale auf allergrößter Bühne.

    Der 28-jährige "Mittelstürmer" bewies brutale Qualitäten im Pressing. Exemplarisch: Eine Szene in Minute 18, als sich Dembele bei einem Abstoß von Inter an der Strafraumgrenze wie ein Sprinter zum Start bereit machte. Oder in Minute 42, als er Inter-Keeper Yann Sommer dermaßen energisch anlief, dass dieser den Ball überhastet ins Seitenaus schlug. Oder in Minute 52, als er einen Ballgewinn provozierte und kurz darauf knapp rechts vorbei schoss. Als anlaufender und gestikulierender Pariser Pressing-Führer erinnerte Dembele auf dem Rasen der Allianz Arena ein bisschen an Thomas Müller zu seinen besten Zeiten.

  • MartinezImago

    Inter Mailand findet nie in den Schlachtenmodus

    Was waren das für Schlachten, die Inter in dieses Champions-League-Finale katapultiert hatten. Erst den FC Bayern ausgeschaltet und damit den Münchner Traum vom zweiten Finale dahoam zerstört. Dann in zwei jetzt schon legendären Halbfinals auch noch den Titelfavoriten FC Barcelona niedergerungen. Im Endspiel gegen PSG fand Inter aber nie in diesen Schlachtenmodus, irgendwie fehlte die nötige Emotionalität. Gefühlt hatten Spieler und Fans bereits nach dem 0:2-Rückstand den Glauben an einen Sieg verloren, nach dem 0:3 sowieso.

    Gefährlich wurde Inter praktisch nur nach Standards, aus dem Spiel entstanden keine ernsthaften Torchancen. Hakan Calhanoglu verlor als Spielgestalter fast ein Viertel seiner Bälle. Die beiden Stürmer Lautaro Martinez und Marcus Thuram blieben weitestgehend unsichtbar. Sowohl in der Phase bis zum 2:0, als PSG Inter erbarmungslos in deren Hälfte einschnürte. Als auch danach, als sich die Pariser etwas zurückzogen und Inter mehr Spielanteile überließen.

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