Die Saison 2011/12 war für Chelsea eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Trainer André Villas-Boas wurde nach nur acht Monaten auf dem Trainerstuhl entlassen, als die Blues sich aus dem Rennen um die Top-4 der Premier League verabschiedeten. So übernahm Interimscoach Roberto Di Matteo, der zwischen 1996 und 2002 noch als Spieler für die Londoner aufgelaufen war, bis zum Saisonende.
Er führte sein Team im CL-Achtelfinale nach einer 1:3-Niederlage gegen Neapel noch dank eines spektakulären 5:3-Sieges ins Viertelfinale, um dort Benfica Lissabon auszuschalten. Dann wartete die legendäre Truppe des FC Barcelona.
Im Hinspiel an der Stamford Bridge hatten die Blaugrana 72 Prozent Ballbesitz, doch Chelsea gewann dank eines Treffers von Didier Drogba 1:0 - es war der einzige Torschuss der Partie.
Im Rückspiel erwarteten die Experten einen deutlichen Sieg der unglaublich heimstarken Katalanen. In den ersten 45 Minuten lief für sie auch alles nach Plan.
Sergio Busquets und Andrés Iniesta trafen für Barcelona und Chelseas John Terry sah nach einer unnötigen Tätlichkeit die Rote Karte. Doch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit erzielte Ramires den wichtigen Auswärtstreffer für die Blues. Der Brasilianer hatte Victor Valdes nach einem brillanten Doppelpass mit Frank Lampard überlistet.
In der zweiten Halbzeit nutzte Barça seine numerische Überlegenheit und drängte Chelsea in die eigene Hälfte zurück. Lionel Messi schoss einen Elfmeter an die Latte und traf später den Pfosten. Trotzdem standen bei Barça alle Zeichen auf Finale.
In der Nachspielzeit bekam dann aber ausgerechnet der Spanier Fernando Torres zu viel Platz. Er umkurvte Torwart Valdes und legte den Ball sachte ins Tor - 2:2, der FC Barcelona war raus. Das mauernde Chelsea hingegen stand im CL-Finale.
Di Matteo lobte nach dem Schlusspfiff den Teamgeist in seiner Mannschaft, die nach dem Abpfiff ausgelassen feierte. "Der Glaube war immer da - wir würden nicht im Finale stehen, wenn wir nicht daran glauben würden, dass wir es schaffen können", sagte er.
Dieser Glaube trug Chelsea bis zum ersten Champions-League-Titel der Vereinsgeschichte, als man im Finale in der Allianz Arena Bayern München im Elfmeterschießen besiegte. Di Matteo holte auch den FA-Cup und machte damit ein bemerkenswertes Double perfekt. Obwohl er nach einem schlechten Start in die folgende Saison entlassen wurde, wird sein Status als Blues-Legende für immer gesichert sein.
Erleben wir am Samstag in Istanbul ein ähnliches Finale zwischen dem spielerisch starken City und den Defensiv-Künstlern von Inter wie damals zwischen Bayern und Chelsea?