Champions League Power Ranking: FC Bayern München trotz Gala nicht in Top-3 - dicke Überraschung auf Platz eins

Die PSV hat zwar Juventus in der Playoff-Runde nach großem Kampf ausgeschaltet, erlebte im Achtelfinal-Hinspiel daheim gegen den FC Arsenal jedoch ein traumatisches 1:7-Debakel. Die Londoner hatten einen xG-Wert von 1,91, PSV im Vergleich dazu einen von 1,38, leisteten sich jedoch haarsträubende Defensiv-Aussetzer. Mittelfeldmann Jerdy Schouten sprach von einer "skandalösen Vorstellung", Trainer Peter Bosz empfand die Pleite treffend als "schmerhaft und demütigend".

Generell ist die PSV auf einem Saison-Tiefpunkt angelangt. Eindhoven flog vergangene Woche im Halbfinale vor heimischer Kulisse gegen die Go Ahead Eagles aus dem Pokal, verlor zwei Tage später auch in der Liga gegen den gleichen Gegner. Nachdem die PSV schon mal mit neun Punkten Vorsprung von der Tabellenspitze der Eredivisie grüßte, sind es mittlerweile acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Ajax.

Im Rückspiel geht es für den PSV nun nur noch um Schadensbegrenzung, denn die kalte, harte Wahrheit ist, dass sie nach dieser historisch schlechten Heimniederlage im Emirates nicht einmal mehr eine Chance haben, ihren Stolz zu bewahren.

Es ist schwer, kein Mitleid mit dem Club Brügge zu haben. Die Belgier sind eine der überraschenden Erfolgsgeschichten der diesjährigen Champions League, schlugen in den Playoffs durch eiskalte Effizienz das hoch gelobte Bergamo.

Doch das bemerkenswerte Abenteuer Champions League neigt sich nun dem Ende entgegen. Im Achtelfinal-Hinspiel erholte sich Brügge vom frühen Nackenschlag gegen Aston Villa durch Leon Bailey und hätte durchaus ein Unentschieden mitnehmen können.

Doch die Spieler von Trainer Nicky Hayen nutzten die sich ihnen bietenden Chancen im zweiten Durchgang nicht. Am Ende stand eine bittere 1:3-Niederlage resultierend aus einem Eigentor und einem kurz vor Schluss von Christos Tzolis leichtfertig verschuldeten Elfmeter. Es ist schwer vorstellbar, dass Brügge im Villa Park noch einmal die Kurve bekommt. Die Hinspiel-Hypothek scheint zu groß zu sein.

Bayer Leverkusen ist vom FC Bayern auf brutale Art und Weise wieder zurück auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Die Vormachtstellung, die die Werkself seit ihrer bemerkenswerten Meistersaison innehatten, ist dahin. Xabi Alonso sagte nach der bitteren 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München, er werde eine Weile brauchen, um das Spiel zu verarbeiten.

In der ersten Hälfte gingen die Münchener dank eines überragenden Tores von Harry Kane in Führung und hätten durch Jamal Musialas Kopfball an die Latte erhöhen können. Es wäre nicht unverdient gewesen, hatte die Werkself in München - anders als zuletzt in der Bundesliga - spielerisch so gut wie nichts zu melden. Bayern war in allen Belangen überlegen, dass Leverkusens Chancen aufs Viertelfinale aber derartig auf ein Minimum zusammengeschrumpft sind, hatte sich Bayer im zweiten Durchgang dann auch selbst zuzuschreiben. Torhüter Matej Kovar patzte folgenschwer, Nordi Mukiele holte sich die Ampelkarte ab und der eingwechselte Edmond Tapsoba verursachte einen maximal unnötigen Elfmeter.

Entgegen aller Erwartungen erreichte Feyenoord durch einen Sieg gegen die AC Mailand in der Playoff-Runde das Achtelfinale - hat aber nach der 0:2-Niederlage gegen Inter Mailand am Mittwoch eine riesige Hypothek für das Rückspiel.

Die Mannschaft von Trainer Robin van Persie war zwar sehr bemüht, konnte aber der aktuell vielleicht besten Abwehr Europas kaum Paroli bieten und hatte auch mit den gefährlichen Außenverteidigern der Nerazzurri zu kämpfen. Feyenoord hatte gegen Milan im Playoff-Rückspiel noch von einem dummen Platzverweis von Theo Hernandez profitiert. Ob Inter den Bayern-Besiegern aus der Liga-Phase (3:0) einen ähnlichen Gefallen tut? Unwahrscheinlich.

Benfica hat es gegen den FC Barcelona vergeigt - anders kann man es nicht ausdrücken. Das Hinspiel am Mittwoch hätten die Portugiesen in Überzahl nach Pau Cubarsis frühem Platzverweis gewinnen müssen - doch die Einladung nahmen die Portugiesen nicht an. Benfica konnte keinen einzigen ihrer 26 Torschussversuche (acht davon aufs Tor) verwerten - dann unterlief Silva auch noch ein folgenschwerer Fehlpass, den Raphinha eiskalt zum Siegtreffer nutzte. Die Adler haben in dieser Saison zwar bereits Auswärtssiege gegen die AS Monaco und Juventus errungen, waren aber schon gegen zehn Barca-Spieler machtlos. In Barcelona dürfte Benfica keine Chance haben.

Auch nach dem Trainerwechsel von Nuri Sahin zu Niko Kovac bleibt der BVB eine Wundertüte, der "Jekyll & Hyde"-Auftritt im Signal Iduna Park am Dienstag illustrierte das perfekt.

Der BVB hatte in der ersten Hälfte des Hinspiels gegen Lille alles im Griff, ging nach einem Traumtor von Karim Adeyemi auch folgerichtig in Führung. Nach Wiederanpfiff gaben die Dortmunder dann - womöglich aufgrund einiger Fitnessprobleme - die Kontrolle komplett ab. Nach einer erschreckend schwachen zweiten Hälfte waren die Schwarzgelben am Ende mit dem Remis noch gut bedient.

Es geht also am Mittwoch im Stade Pierre-Mauroy um alles - und dass der BVB in der Königsklasse auswärts gewinnen kann, hat er beim 3:0 im Playoff-Hinspiel gegen Sporting bereits unter Beweis gestellt. Dennoch ist Lille nun leicht favorisiert.

Lille steht kurz davor, Geschichte zu schreiben. Der Verein aus der Ligue 1 ist nur noch einen Heimsieg davon entfernt, zum ersten Mal überhaupt das Viertelfinale der Champions League zu erreichen.

In der ersten Halbzeit beim Duell gegen den BVB sah die Mannschaft von Bruno Genesio nicht gut aus. Nach der Pause war die Mannschaft dann aber hellwach und erkämpfte sich dank Hakon Haraldsson ein verdientes Unentschieden. Nach dem Heimsieg gegen Real Madrid in der Ligaphase ist Lille der Favorit auf das Weiterkommen gegen Dortmund.

Aston Villa hat bei Brügge nicht gut gespielt und sich selbst in Bedrängnis gebracht - am Ende aber doch deutlich gewonnen. Trainer Unai Emery mäkelte später nicht ohne Grund an der Defensivleistung seines Teams herum.

Unterm Strich steht Villa bei seiner ersten Europapokalteilnahme seit 1983 nach einem 3:1-Sieg im Jan-Breydel-Stadion bereits mit einem Bein im Viertelfinale. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Klub aus Birmingham in der Champions League in dieser Saison zuhause noch ungeschlagen ist.

Luis Enrique kann einem wirklich leidtun. Die PSG-Truppe hat seinen Plan gegen Liverpool perfekt umgesetzt. Die Pariser dominierten den Tabellenführer der Premier League mehr als eine Stunde lang. Die Reds kamen weder mit der Intensität des gegnerischen Pressings noch mit dem Tempo und den Tricks von Bradley Barcola, Ousmane Dembélé und Kvicha Kvaratskhelia klar - doch das Tor fehlte, weil Liverpools Keeper Alisson Becker die nach eigenen Angaben "beste Leistung seines Lebens" bot.

Zudem wurde Paris am Ende anfällig für Konter - und so gelang Harvey Elliott der goldene Treffer für die Engländer.

Dennoch kann PSG mit Zuversicht zum Rückspiel an die Mersey reisen, die Leistung bis zum Abschluss war schließlich unglaublich gut.

Jurrien Timber kündigte im Vorfeld an, dass Arsenal in Eindhoven die Chance hatte, das "Narrativ" der bisher nicht ganz perfekten Saison 2024/25 zu ändern - und das taten die Londoner mit einem beeindruckenden 7:1.

Wer angesichts dieses Resultats allerdings Arsenal nun zum Favoriten auf den CL-Titel erklärt, der begeht einen Fehler.

Die PSV war absolut grauenhaft, sogar noch schlechter, als ihre jüngsten Ergebnisse in der Eredivisie vermuten ließen. Für Arsenal war es eine positive Nachricht, dass Martin Ödegaard nach einer Verletzung wieder zurück auf dem Platz war. Wenn Arsenal jedoch im Viertelfinale gegen Real Madrid oder Atlético bestehen will, muss alles passen.

Diego Simeone hatte Recht: Atlético hätte Real in diesem Giganten-Duell auch schlagen können. Die Rojiblancos erholten sich von Rodrygos Tor in der vierten Minute und hatten bis zur Pause die Kontrolle über das Spiel übernommen - nicht zuletzt dank eines sensationellen Treffers von Julian Álvarez zum Ausgleich. Doch dank Brahim Diaz' Genialität muss Atletico zu Hause einen 1:2-Rückstand aufholen.

Die Geschichte spricht gegen Atlético: Alle fünf bisherigen K.-o.-Spiele im Europapokal gegen Real gingen verloren. Gelingt es im Hexenkessel Metropolitano, diese Serie zu brechen, dann ist Simeone und seinen Schützlingen der ganz große Wurf zuzutrauen.

Es gibt natürlich zwei Arten, den Sieg des FC Liverpool im Parc des Princes am Mittwoch einzuordnen. Auf der einen Seite haben die Reds gezeigt, dass sie die Champions League gewinnen können - egal, wie schwer sie es haben. Eine Portion Glück gehört in der Königsklasse dazu, wenn man in der K.o.-Runde weit kommen will.

Auf der anderen Seite war die Mannschaft von Trainer Arne Slot bei ihrem 1:0-Sieg derart unterlegen, dass man sich Sorgen um die Defensive machen muss. Wird Liverpool im Rückspiel auch so schwach auftreten?

Im Viertelfinale würde dann wohl Aston Villa warten - ein machbares Los.

Der FC Bayern München hat Bayer Leverkusen und Xabi Alonso endlich besiegt - und das in beeindruckender Manier. Die Bayern profitierten auch von haarsträubenden Fehlern des Gegners, der zudem nach der Roten Karte für Nordi Mukiele in Unterzahl spielen musste. Der Wille der Münchener, Leverkusen endlich wieder in die Schranken zu weisen, war deutlich spürbar.

Michael Olise überzeugte einmal mehr, Harry Kane glänzte mit einem Kopfballtor aus dem Spiel heraus und seinem 30. verwandelten Elfer in Folge. Die Verletzung von Manuel Neuer wirft jedoch einen kleinen Schatten auf den Sieg.

Entschieden ist das Duell also noch nicht ganz - zumal die Bayern in der Liga auswärts zuletzt in Leverkusen (0:0) teilweise eingeschnürt wurden. Der klare Favorit sind sie natürlich trotzdem. In der Runde der letzten Acht würde mutmaßlich Inter Mailand warten.

Inter Mailand verließ Rotterdam glücklich, aber mit einem Wermutstropfen: Piotr Zielinski versäumte es beim 2:0-Sieg, seinen Elfmeter zu verwandeln, der die Hoffnungen von Feyenoord auf das Weiterkommen endgültig zunichte gemacht hätte.

Doch nach dem, was wir in De Kuip gesehen haben, ist das Achtelfinal-Duell ohnehin so gut wie entschieden. Selbst ein verletzungsgeplagtes Inter war zu stark für die Niederländer. Das gefährliche Sturmduo aus Marcus Thuram und Lautaro Martinez erzielte beim 2:0-Sieg beide Treffer, die brillante Abwehr der Nerazzurri spielte wieder einmal zu Null.

Fazit: Als eine der ausgeglichensten Mannschaften des Wettbewerbs bleibt Inter ein ernsthafter Anwärter auf den Titel. Schließlich haben die Italiener im gesamten Wettbewerb erst ein einziges Gegentor kassiert.

Trainer Carlo Ancelotti wusste schon vorher, dass das Derby gegen Atlético eine enge Kiste würde. Der 2:1-Heimsieg vom Dienstagabend bedeutet ein solides Fundament für das Weiterkommen des Titelverteidigers.

Real hat aber noch viel Arbeit vor sich gegen eine Atléti-Mannschaft, die sich im Metropolitano zerreißen wird. Star-Mittelfeldspieler Jude Bellingham ist nach seiner Sperre wieder dabei, das sollte helfen. Mit dem Kader und seiner Geschichte ist Real einer der Topfavoriten auf den Titel. In einem möglichen Finale könnte der FC Barcelona oder Bayern München warten.

Am Mittwoch brach der FC Barcelona zum zweiten Mal in dieser Saison Benficas Herz. Schon in der Ligaphase hatten die Spanier in Portugal mit 4:3 gewonnen und wiederholten diesen Sieg nun - obwohl Pau Cubarsi bereits in der Anfangsviertelstunde vom Platz gestellt wurde.

Wenig überraschend war der formstarke Raphinha der Matchwinner: Der Brasilianer erzielte sehenswert per Distanzschuss das Siegtor.

Die Spanier sollten auf dem Papier keine Probleme haben, Benfica im Rückspiel aus dem Weg zu räumen. Im Viertelfinale würde mit Dortmund oder Lille ein eher leichtes Los warten.

Barça ist unser Top-Favorit auf den Titel!