Der BVB begann gegen Union im 4-2-3-1. Emre Can gab dabei den für den Spielaufbau verantwortlichen Sechser, Felix Nmecha tummelte sich etwas weiter vorne im Achter-Raum. Can konnte das Dortmunder Spiel dabei aber nur selten so richtig ankurbeln, während Nmecha eher wie ein Fremdkörper wirkte und sich mehr mit Reus gegenseitig auf den Füßen stand, als etwas Sinnvolles am Ball zum Spiel beitragen zu können.
Der BVB kam so in Hälfte eins kaum zu Chancen aus dem Spiel heraus. Gefährlich wurde es eigentlich nur nach Standards, so fiel auch das 1:0 nach einer Ecke und der aberkannte zweite Füllkrug-Treffer nach einem Freistoß. Viel mehr Torgefahr war nicht in den ersten 45 Minuten.
Nach dem Seitenwechsel lief das dann schnell deutlich besser. Und das lag auch an der Umstellung, die Trainer Edin Terzic in der Pause vornahm: Can rückte zurück in die Abwehr und bildete gemeinsam mit Mats Hummels und Nico Schlotterbeck eine Dreierkette.
BVB-Stars fühlen sich nach Umstellung sichtlich wohler
Die beiden Außenverteidiger Marius Wolf und Julian Ryerson schoben deutlich höher und der BVB verlagerte das Spiel viel schneller weiter hinein in Unions Hälfte. So eben auch vor Schlotterbecks wunderschönem Distanzschusstor zum zwischenzeitlichen Ausgleich, bei dem der Innenverteidiger weit im gegnerischen Teil des Spielfelds an den Ball kam.
Zudem gab Nmecha nun den alleinigen Sechser vor der Dreierkette und spielte daher etwas tiefer. In dieser Rolle fühlte nicht nur er selbst sich sichtlich wohler, war besser im Spiel. Auch Reus profitierte davon, weil sich ihm nun mehr Räume boten, die in Halbzeit eins eben noch Nmecha besetzt hatte.
Die Leistungssteigerung in Hälfte zwei spricht aber nicht nur deshalb für Terzic, weil er taktisch die richtigen Schlüsse aus dem mauen Auftritt vor der Pause zog und entsprechend anpasste. Sie spricht auch für ihn, da er es offensichtlich schaffte, dass seine Mannschaft nun deutlich entschlossener und mutiger auftrat.
"Wir haben ab Sekunde eins daran geglaubt", sagte Hummels beiSkyüber den Beginn der zweiten Halbzeit. "Wir haben es dann großartig gemacht und können sehr stolz darauf sein."