Dass Borussia Dortmund ein Klub ist, der das Potenzial von Spielern entfalten kann, ist weitgehend bekannt. Vor allem junge Spieler wechseln deshalb Jahr für Jahr zum BVB. Ein Grund dafür ist die sorgfältige Transferplanung in den letzten Jahren. Immer wieder mussten die Schwarz-Gelben Schlüsselspieler abgeben, immer wieder schienen sie vorbereitet zu sein.
Früh waren die Planungen abgeschlossen und so konnte sich der Kader einspielen. Diesen Sommer ist aber alles anders. Obwohl es absehbar war, dass Jude Bellingham den Klub verlassen würde, gab es bisher keinen Ersatz. Das liegt auch daran, dass man sich wochenlang bei Edson Álvarez verrannte - einem Spielertypen, der eher dem von Emre Can entspricht und weniger Qualitäten in der Ballverarbeitung mitbringt. Obwohl der Wechsel kurz vor dem Abschluss stand, soll Edin Terzic sich am Ende dagegen ausgesprochen haben.
Nun also Sabitzer. Wieder ein anderer Spielertyp, aber vielleicht einer, der dem BVB mehr hilft, als es Álvarez getan hätte. Denn der Österreicher ist vom Profil her kompletter. Er ist kein so starker Zweikämpfer wie der Mexikaner, aber spielstärker und flexibler einsetzbar. Eine Rolle für den Österreicher zu finden, sollte deutlich einfacher fallen.
So zufällig der Transfer also wirkt, so glücklich könnte die Fügung für die Borussia sein. Sabitzer mag vor allem mit Blick auf seine Leistungen beim FC Bayern kein Königstransfer sein, aber er kann ein sehr wichtiger Baustein für ein Team sein, das gerade im Mittelfeld nicht die ballsichersten Spieler hat.
Insofern hat der BVB hier möglicherweise einen Glücksgriff getätigt. Alles wird davon abhängen, ob sie den Sabitzer verpflichtet haben, der sich einst in Leipzig für den FC Bayern qualifizierte, oder jenen, der es in München nicht schaffte, sich durchzusetzen. Dementsprechend wird man auch die recht hohe Ablösesumme erst in einigen Wochen, vielleicht Monaten bewerten können.