"Ich hatte in den letzten Wochen und Monaten nicht meine beste Phase. Ich bin viel zwischen den Mannschaften hin und her geswitcht. Es ist schwierig, weil die U19, die U23 und die Profis immer auch ein Stück weit ein unterschiedliches System spielen", blickte Rothe bei den Ruhr Nachrichten zurück.
Damit sprach Rothe die wirkliche Krux für Talente seines Alters und Niveaus aus: Es braucht in den Zeiten des Übergangs vom Junioren- zum Seniorenfußball dringend Konstanz. Ist die wie nun bei Rothe geschehen aufgrund körperlicher Probleme nicht gegeben, ist es umso schwerer, wenn sich der Spieler zu keinem Team wirklich zugehörig fühlt. Trainieren bei den Profis, erste Schritte in der 3. Liga wagen, temporärer Unterschiedsspieler bei der U19 sein - das ist für einen Spieler auf dem Weg zurück zu Fitness und Stabilität viel Holz und bedarf großer Anstrengungen.
Klar ist freilich: Von nichts, kommt nichts. Rothes vermeintliches Schicksal ist eines, das er mit vielen Spielern im Übergangsbereich teilt. Dennoch ist die Gemengelage für ihn, wie sie sich in der nun abgelaufenen Spielzeit beim BVB darstellte, nicht die idealste.
Tom Rothe: "Ich habe es am Anfang unterschätzt"
"Bei der U23 war es herausfordernd, den Abstiegskampf anzunehmen und vom Kopf her immer zu 100 Prozent da zu sein", sagte Rothe. "Ich habe es am Anfang ein bisschen unterschätzt, wie intensiv der Fußball in der 3. Liga gespielt wird. Gerade der körperliche Aspekt und die Aggressivität spielen eine große Rolle."
Zwar hat Rothe jetzt die ersten Erfahrungen bei der zweiten Mannschaft gesammelt - er stand in seinen 13 Partien stets in der Startelf -, doch es wäre günstig für seine weitere Entwicklung, würde er in der kommenden Saison wie angedacht dauerhafter Stammspieler der Mannschaft von Trainer Jan Zimmermann.
Zumal sich die Aussicht auf häufigere Einsätze bei den Profis ohnehin im Vergleich zum April 2022 etwas verschlechtert hat: Guerreiro ist zwar weg, doch mit Julian Ryerson und nun Rami Bensebaini hat Rothe innerhalb von ein paar Monaten zwei harte Konkurrenten hinzu bekommen. Bis 2024 läuft sein aktueller Vertrag noch.