BVB, Noten und Einzelkritiken von Borussia Dortmund beim OSC Lille: Maximilian Beier als Sinnbild eines Kraftaktes - Patzer von Gregor Kobel bleibt unbestraft

Sah beim 0:1 extrem unglücklich aus, als ihm Davids von Schlotterbeck noch leicht abgefälschter Abschluss durch die Beine kullerte. Ansonsten war der Schweizer lange so gut wie gar nicht gefordert, war in der Schlussphase dann sicher zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Note: 4,5.

Biss sich nach anfänglichen Problemen ins Spiel und machte seine Sache ordentlich. Defensiv fast immer aufmerksam, offensiv hier und da mit guten Akzenten wie seine starke Flanke für die große Kopfballchance von Groß in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Note. 3.

Machte defensiv viele gute Sachen, verteidigte resolut. Die Szene, die zum Elfmeter führte, leitete er mit einem mutigen Pass gut ein und verwandelte den Strafstoß dann cool. Starker Auftritt des Kapitäns. Note: 2.

Schlotterbeck ließ David beim Gegentor zu viel Platz und fälschte den Abschluss des Kanadiers dann unglücklich ab. Abgesehen davon zeigte der Innenverteidiger aber eine tadellose Vorstellung: Im Zweikampf kaum zu überwinden, streute dazu immer wieder kluge und Linien überspielende Pässe nach vorne ein. Note: 2,5.

Über 90 Minuten gesehen der beste Dortmunder. Nahm nach dem frühen Rückstand mit seiner Mentalität das Heft in die Hand und war phasenweise gefühlt überall. Ryerson räumte hinten auf seiner Seite so gut wie alles auf und hatte zahlreiche gute Offensivaktionen. Beispielsweise legte er für die Großchancen von Adeyemi (62.) und Beier (63.) auf, war dann mit kluger Aktion auch entscheidend an der Entstehung des Treffers zum 2:1 beteiligt. Note: 1,5.

Groß gefiel vor allem im ersten Durchgang mit vielen Ballgewinnen dank kluger Antizipation. So auch, als er seine Riesenchance zum frühen Ausgleich in der 17. Minute selbst einleitete und dann frei vor dem Tor an Chevalier scheiterte. Hatte kurz vor der Pause dann per Kopf noch eine weitere gute Gelegenheit, in Hälfte zwei vornehmlich als Fighter wichtig. Note: 2,5.

Sabitzer spielte unauffällig, leistete aber viel wichtige Arbeit im defensiven Umschalten. Kann man nicht meckern. Note: 3,5.

Wirkte bei seinem fahrlässigen Ballverlust an der Mittellinie, der das 0:1 einleitete, einfach noch nicht wach. Danach hatte Adeyemi eine erste Halbzeit zum Vergessen, in der er kaum stattfand und bei seinen wenigen Aktionen zumeist unglücklich agierte. Nach der Pause war er dann deutlich griffiger und hatte bei seiner Riesenchance nach gut einer Stunde Pech, dass er an der Latte scheiterte. Ansonsten in Hälfte zwei extrem engagiert und mit viel Laufarbeit. Note: 4,5.

Brandt war wie Adeyemi im ersten Durchgang kaum im Spiel. Einzige auffällige Aktion war seine Doppelchance nach einer Ecke, als er zunächst per Kopf an Chevalier und dann per Fuß an Lilles vielbeiniger Abwehr scheiterte (20.). Brandt trat nach dem Seitenwechsel dann häufiger in Erscheinung und erarbeitete sich die eine oder andere gute Aktion. Note: 4.

Während er von Anfang an eine erstklassige Mentalität an den Tag legte und viele wichtige Defensivzweikämpfe führte, ging Beier offensiv zunächst lange das Fortune ab. Das änderte sich, als er Cans Anspiel in der Entstehung der Elfmeter-Szene stark per Hacke in den Lauf von Guirassy verlängerte. Wenig später vergab er per Kopf das 2:1 zuerst noch, netzte kurz darauf dann aber sehr sehenswert zum Dortmunder Sieg und Weiterkommen ein. Kann durchaus als Sinnbild dieses Dortmunder Kraftaktes herhalten. Note: 2.

Nutzte Meuniers minimalen Kontakt aus und holte den Elfmeter zum Ausgleich clever heraus. Lieferte dann auch den Assist zum 2:1 und war damit entscheidend am Dortmunder Sieg beteiligt. Ansonsten rieb sich Guirassy auf und hatte die eine oder andere gute Aktion - wie zum Beispiel seine Vorarbeit für die Großchance von Groß (17.). Note: 2.

Ramy Bensebaini (ab 72. für Anton): Zeigte defensiv noch die eine oder andere Unsicherheit, offensiv nicht mehr auffällig. Keine Bewertung.

Jamie Gittens (ab 79. für Adeyemi): Sorgte noch das eine oder andere Mal für wichtige Entlastung. Keine Bewertung.

Giovanni Reyna (ab 85. für Beier): Half in den Schlussminuten mit, den Sieg über die Zeit zu bringen. Keine Bewertung.

Carney Chukwuemeka (ab 85. für Brandt): Auch der Winterneuzugang durfte noch ein paar Minuten mitwirken. Keine Bewertung.

Salih Özcan (ab 85. für Groß): Kam in der Schlussphase für Groß. Keine Bewertung.